Endlich wieder richtig etwas los: Einen Andrang wie zuletzt vor der Corona-Pandemie gab es am ersten Adventssamstag in der Dortmunder City. Was den Handel freute, war für viele Einkaufsbummler aber auch mit einer Geduldsprobe verbunden. Denn wer mit dem Auto anreiste, stand vor den Parkhäusern vor allem in der südlichen City und auf dem Wall oft im Stau.
Was auffiel: Das für 6,6 Millionen Euro installierte neue Parkleitsystem half nicht weiter. Es führte viele Autofahrer sogar bisweilen direkt in den Stau. Denn am Südwall wurden die Parkhäuser im Bereich Hansastraße als „offen“ angekündigt. Dass bei langer Warteschlange dort aber nur wenige Plätze frei waren, erfuhr man erst, als man in der Hansastraße im Stau stand. Detaillierte Anzeigen für das gewohnt stark frequentierte Parkhaus der Thier-Galerie fehlten ganz.
Die Probleme bestätigt auch Stadtsprecherin Alexadra Schürmann, liefert aber zugleich eine Erklärung für sie. Danach habe ein Fehler des technischen Dienstleisters dazu geführt, dass manche Anzeigen auf dem Wall nicht korrekt bespielt wurden.
Außerhalb des Walls seien die Restplatzkapazitäten bei den Parkhäusern des Betreibers Dopark richtig angezeigt worden, erklärt Alexandra Schürmann. Der Dienstleister sei aufgefordert worden, den Fehler unverzüglich zu beheben. Tatsächlich lieferte das Parkleitsystem am Südwall am Montagnachmittag die konkrete Zahl der freien Plätze.

Dass bislang nur für die Dopark-Parkhäuser Hansaplatz, Stadtgarten, Theater und Westentor konkrete Zahlen zu freien Plätzen geliefert werden können und andere Parkhäuser nur als „offen“ ausgewiesen werden, hat noch einen anderen Grund.
Software-Schnittstelle fehlt
„Die anderen privaten Betreiber haben leider noch immer nicht die erforderliche Software-Schnittstelle bereitgestellt“, erklärt Alexandra Schürmann. „Dabei wurden sie bereits im März erstmalig darauf hingewiesen, dass diese Schnittstelle für das neue Parkleitsystem erforderlich wird und haben die für die Einrichtung erforderliche Software-Spezifikationen erhalten.“
Die Stadt Dortmund übernehme im Normalfall sogar die Kosten für die Einrichtung der Schnittstelle, so die Stadtsprecherin. „Bis zum 23.12. haben die Betreiber nun die letzte Chance, ein beauftragbares Angebot zur Prüfung durch die Stadt Dortmund vorzulegen - wenn sie die Kosten für die Schnittstelle nicht selbst zahlen wollen.“
Bis die jeweiligen Software-Schnittstellen eingerichtet sind, würden deshalb etwa die Parkhäuser der Thier-Galerie oder am ehemaligen Kaufhof weiterhin nur als „offen“ oder „geschlossen“ ausgewiesen.
Immerhin: Aufgrund des von der Stadt gesetzten Termins kommt nun Bewegung in die Sache. Bei einem Anbieter werde die Beauftragung zeitnah erfolgen, erklärt Alexandra Schürmann. „Aber bis 12. Dezember werden sicher nicht alle noch fehlenden Schnittstellen fertig eingerichtet sein.“
Alternativroute wird angezeigt
Ohnehin wird das Parkleitsystem noch weiterentwickelt: Ab der kommenden Woche soll es auch eine Anzeige von Alternativrouten geben, kündigt Alexandra Schürmann an. „Damit erfüllt das Parkleitsystem eine weitere, zentrale Aufgabe und informiert die Reisenden auch über Staus und Möglichkeiten zur Stau-Umfahrung.
Am 12. Dezember geht dann auch das Kassen-Schranken-System an den vier P+R-Anlagen Hafen, Hauptfriedhof, Schulte-Rödding und Westfalenpark an den Start. Die dortigen digitalen Anzeigetafeln des Parkleitsystems zeigen Autofahrern dann, wie viel Zeit sie sparen können, wenn sie dort parken und mit der Stadtbahn weiter in die Stadt fahren. Auch die Anzahl der freien Parkplätze für die vier P+R-Anlagen soll dann angezeigt werden.
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