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Stadt Dortmund: Grundschüler sollten am Montag drei Corona-Tests machen
Kurzfristiger Vorschlag
Drei Corona-Tests pro Schüler am ersten Tag nach den Ferien? Die Stadt Dortmund hat das den Grundschulen kurzfristig vorgeschlagen. Entschieden wird das aber an anderer Stelle.
Die Mail kam am Freitag (7.1.), dem letzten Tag der Weihnachtsferien 2021/22. Absender: die Stadt Dortmund. Adressaten: die Grundschulen im Stadtgebiet. Der Inhalt: eine Empfehlung für Montag.
An diesem ersten Schultag stehen ohnehin Corona-Tests an in den Grundschulen – sogar mehrere. Da ist zum einen der Pool-Lollitest, also eine PCR-Variante, bei der die Speichelproben ganzer Klassen oder Gruppen zusammen im Labor ausgewertet werden. Und zum anderen ein Lollitest, den es 2021 noch nachgelagert gegeben hatte.
Für wie viele Fälle hat Omikron denn nun gesorgt?
Wo ein Pool positiv war, musste ja in der Folge die Frage geklärt werden: Wer war's aus der Gruppe? Dann erhielten die Mädchen und Jungen der jeweiligen Klasse einen zweiten Lollitest – meist am nächsten Schultag, wenn das positive Ergebnis vorlag. Doch dieses Vorgehen war dem Schulministerium für Anfang 2022 zu langsam.
Deshalb sollen sich die Grundschüler am Montag gleich beide Proben entnehmen – die zweite zur Sicherheit, damit das Labor bei positiven Pool-Ergebnissen direkt weiter auswerten kann. Das Ganze vor dem Hintergrund, dass sich die Omikron-Variante rasant ausbreitet und selbst Experten unklar ist: Wie viele Schüler sind denn nun coronapositiv?
„Schüler sind ‚formal‘ am Montag ungetestet“
Der Nachteil, der bleibt: PCR-Ergebnisse mögen deutlich aussagekräftiger sein, aber sie liegen erst am Folgetag vor, also am Dienstag. Genau da setzt die Stadt Dortmund an.
„Diese Schülerinnen und Schüler sind, da die Ergebnisse noch nicht vorliegen, am Montag formal ‚ungetestet‘“, erklärt Stadtsprecherin Anke Widow. Deshalb hätten sich innerhalb der Stadtverwaltung der Fachbereich Schule und das Gesundheitsamt abgestimmt und den Grundschulen etwas empfohlen.
Land darf über Schulen bestimmen, Stadt nur etwas empfehlen
In den Schulen müsste es doch noch Antigen-Schnelltests geben – aus der Zeit vor der Einführung der PCR-Lollitests. Diese Schnelltests könnten die Kinder doch zusätzlich machen. „Somit liegen dann auch für diese Schulformen am Montag vor Unterrichtsbeginn Testergebnisse vor“, erklärt Widow.
Anordnen kann die Stadt das nicht direkt. Sie ist zwar die Schulträgerin, muss also für Gebäude und Ausstattung sorgen. Das Lehrpersonal ist allerdings angestellt beim Land NRW und insofern nur dem Kultusministerium weisungsgebunden.
Grundschul-Sprecherin: Mail kam recht kurzfristig
Darauf verweist auch die Stadt Dortmund: „Zu beachten ist, dass die Schulträgerin Stadt Dortmund diese Empfehlung auf den Weg gebracht hat.“ Die letztendliche Entscheidung liege bei den jeweiligen Schulleitungen.
Wie die sich entscheiden? Darüber möchte Jutta Portugall nicht mutmaßen, die Leiterin der Lieberfeld-Grundschule in Wellinghofen und Sprecherin der Grundschulen in Dortmund. Sie sagte am Freitagnachmittag nur: Diese Mail sei natürlich recht kurzfristig gekommen, noch habe sie persönlich sich nicht entschieden.
Letzten Endes müssten die Schulleitungen abwägen zwischen der größeren Sicherheit und der Frage, ob drei Tests nacheinander tatsächlich problemlos durchführbar seien mit Kindern der Klassen eins bis vier.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
