Sport-Live-Team überträgt seit 25 Jahren Sport und Musik in die Dortmunder Wohnzimmer

© Matthias vom Büchel

Sport-Live-Team überträgt seit 25 Jahren Sport und Musik in die Dortmunder Wohnzimmer

rnSport-Live aus Dorstfeld

Schlagerpartys, Fußballspiele oder Firmenporträts. Das und viel mehr haben die Kameras des Vereins „Sport Live“ in den vergangenen 25 Jahren gefilmt. Und dabei viel Prominenz getroffen.

Dorstfeld

, 08.06.2019, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn Uwe Kisker (58) und sein langjähriger Weggefährte Manfred Siemsch (82) an die vergangenen 25 Jahre zurückdenken, dann schildern sie eine Zeit, in der sie eigentlich immer unterwegs waren mit Kamera und Übertragungswagen. Siemsch, der Techniker, und Kisker, der Moderator, sie sind mehr als alle anderen die Gesichter des Vereins Sport Live, der sich 1994 gründete, um sportliche und kulturelle Ereignisse zu filmen und ins Fernsehen zu bringen.

Bei vielen sportlichen Ereignissen hautnah dabei: Uwe Kisker (l.) und Manfred Siemsch.

Bei vielen sportlichen Ereignissen hautnah dabei: Uwe Kisker (l.) und Manfred Siemsch. © Stephan Schütze

„Das Fernsehen, das war damals der Offene Kanal, der seit 1985 Film- und Fernsehbegeisterten in Dortmund für eigene Beiträge zur Verfügung stand“, erinnert sich Uwe Kisker, der zu den Männern der ersten Stunde gehörte. „Damals konnten uns nur wenige empfangen, denn das ging nur mit einer D-Box und einem Kabelanschluss, den aber kaum jemand hatte.“

Ein Foto aus den 1990er Jahren: Schon damals hatte Sport Live einen eigenen Übertragungswagen.

Ein Foto aus den 1990er Jahren: Schon damals hatte Sport Live einen eigenen Übertragungswagen.

Aber Kisker und seine Mitstreiter waren begeisterte Berichterstatter, die den Wunsch hatten, immer professioneller zu berichten. Und sie waren auch immer auf der Suche nach einer besseren Ausrüstung. „Die ersten Kameras hat uns der offene Kanal gestellt, aber die mussten wir mit anderen teilen, das war auf Dauer nichts“, erinnert sich Manfred Siemsch. „Also haben wir den Verein gegründet. Von den Mitgliedsbeiträgen und von ersten Aufträgen konnten wir uns dann bessere Technik kaufen.“

„Los ging es mit der Blau-Weißen Nacht“

Und diesen Weg hat der Verein konsequent beschritten. Außerdem hat der umtriebige Uwe Kisker auch eigene Veranstaltungen ins Leben gerufen. „Los ging es damals mit der Blau-Weißen Nacht in Dorstfeld, die ich für den Fußballklub Blau-Weiß organisiert habe“, berichtet Uwe Kisker. Aber auch auf den Sportplätzen war Sport Live unterwegs, berichtete von Spielen und bat 14-tägig zur Gesprächsrunde ins eigene Studio. „Wir waren so eine Art Aktuelles Sportstudio der Dortmunder Fußballszene“, sagt Uwe Kisker zurückblickend. Vertreter des Amateurfußballs waren dort ebenso zu Gast wie Spieler des BVB. Insgesamt wurden 4000 Sendungen ausgestrahlt. Und natürlich wurde auch Jürgen Klopp interviewt.

4000 Sendungen moderierte Uwe Kisker im Sport-Live-Studio. Alle 14 Tage montags ging er mit Berichten aus der Dortmunder Fußballszene auf Sendung.

4000 Sendungen moderierte Uwe Kisker im Sport-Live-Studio. Alle 14 Tage montags ging er mit Berichten aus der Dortmunder Fußballszene auf Sendung. © Stephan Schütze (A)

Aber Kiskers Herz schlug nicht nur für den Sport: Besonders die Schlagermusik hatte es ihm angetan. Der Dorstfelder Fernsehgarten, der einmal pro Jahr in einer Gartenanlage stattfand und natürlich auch fürs Fernsehen gefilmt wurde, war nach ein paar Jahren so beliebt, dass er zu klein wurde. Sport Live wechselte mit seinen Schlagerpartys in den Revierpark Wischlingen. Zu Gast war unter anderen Mary Roos.

Nicht nur Fußballpromis wie Jürgen Klopp interviewte Uwe Kisker, sondern auch bekannte Schlagerstars wie Mary Roos.

Nicht nur Fußballpromis wie Jürgen Klopp interviewte Uwe Kisker, sondern auch bekannte Schlagerstars wie Mary Roos. © Stephan Schuetze (A)

„Und irgendwie wurde alles immer größer und moderner“, sagt Uwe Kisker zurückblickend. Aus den Aufzeichnungen wurden Live-Übertragungen und anstatt im Kabelfernsehen liefen immer mehr Beiträge im Internet. „Der Offene Kanal wurde 2009 erst zum Florian-TV und dann abgeschafft, wir haben dann Beiträge für den Sender Center TV gemacht und später für NRVision. Aber das Internet bekam immer mehr Bedeutung. Heute hat der Verein einen eigenen Youtube-Kanal, der Gewinn abwirft und zur Finanzierung der Technik beiträgt.

Berichte von der Welt-Liga im Boxen

„Wir können aus dem Stand mit sechs Kameras arbeiten, die gesamte Technik ist digital und in HD-Qualität. Das einst teure Equipment im VHS-Standard ist auf den Technikschrott gewandert“, berichtet Manfred Siemsch. Verändert hat sich auch der Verein Sport Live. Wir hatten mal bis zu 100 Mitglieder, aktive und fördernde, heute sind es noch um die 30“, berichtet Uwe Kisker.

Schlager liegen Uwe Kisker (r.), hier mit Sänger Markus Nowak, am Herzen. Inzwischen steigt seine Schlager-Party am Dortmunder Fredenbaum.

Schlager liegen Uwe Kisker (r.), hier mit Sänger Markus Nowak, am Herzen. Inzwischen steigt seine Schlager-Party am Dortmunder Fredenbaum. © Stephan Schuetze (A)

Von ihnen sind 15 aktiv, aber das schon länger nicht nur in Dortmund. Sport Live berichtete von der Welt-Liga im Boxen, übertrug ein Hockey-Endspiel aus Hamburg für mehrere Dritte-Programme. „Das macht uns stolz“, sagt Uwe Kisker, „denn das zeigt, welche Qualität wir heute unseren Zuschauern und Auftraggebern liefern können, obwohl wir ja Amateure sind.“

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