Ein Grundstück an der Straße "Am Spörkel" in Menglinghausen ist schon seit mehreren Jahrzehnten verwildert. © Marc D. Wernicke
Am Spörkel
Spielplatz in Menglinghausen seit Jahrzehnten dicht
An der Straße „Am Spörkel“ in Menglinghausen deuten nur nur noch morsche Holzpfosten und ein alter Zaun auf einen früheren Spielplatz hin. Geschlossen wurde er nicht ohne Grund.
Ein verwittertes Schild, ein rostiger Maschendrahtzaun und drei Kreise aus morschen Holzpfosten - diese Merkmale eines zugewucherten Grundstücks an der Straße „Am Spörkel“ in Menglinghausen geben Rätsel auf: Warum sieht es hier so aus?
„Ich wohne seit 1960 in dieser Gegend und weiß nur, dass es dort vor mehreren Jahrzehnten mal einen Spielplatz gab“, sagt ein Anwohner. Dieser sei wegen einer ihm nicht weiter bekannten „Kontaminierung“ geschlossen worden.
Was früher mal auf diesem Schild in Menglinghausen stand, lässt sich heute nicht mehr erahnen. © Marc D. Wernicke
„Wenn dort etwas im Boden liegt, frage ich mich, warum das in all den Jahren nie ausgehoben wurde“, so der Anwohner.
Altlasten der Industrie im Boden
Zudem sehe er auf dem stark zugewachsenen Gelände zwischen den Straßen „Am Sturmwald“ und „Harkortshof“ immer wieder Hundehalter spazierengehen. „Da lach ich mich schief. Das Gebiet ist versaut, aber die laufen da trotzdem rum“, kommentiert der Anwohner.
Eine Nachfrage der Redaktion bei der Stadtverwaltung bringt die Geschichte des Grundstücks zutage.
„Das Grundstück südlich des Hauses ‚Am Spörkel 82‘ ist im Kataster der Altlasten und entsprechender Verdachtsflächen als Industrie- und Schüttungsfläche gekennzeichnet“, erklärt Pressesprecher Christian Schön.
Die Fläche habe einst zum Betriebsgelände der Zeche Kaiser Friedrich und der Kokerei Glückauf gehört. „Bis in die 1930er-Jahre wurde das industrielle Abwasser des Bergbaubetriebs über die dortigen Klärbecken in den Rüpingsbach eingeleitet“, sagt Schön.
Diese Becken seien nach ihrer Stilllegung mit Reststoffen der Kohle- und Koksindustrie, Bauschutt und Boden verfüllt worden.
Untersuchung sorgte für Klarheit
Wann genau zu einem späteren Zeitpunkt der Spielplatz samt eingezäuntem Bolzplatz auf dem Grundstück entstand, sei dem Umweltamt nicht bekannt. Wohl aber, dass der Platz im Herbst 1986 geschlossen wurde, nachdem eine Bodenuntersuchung Hinweise auf eine mögliche Gefährdung geliefert hatte.
Weitere Untersuchungen haben dem Stadtsprecher zufolge zwar tatsächlich ergeben, dass der Boden verseucht ist, aber nur in den tieferen Schichten. Ein Risiko über direkten Kontakt bestehe nicht, auch könnten die Schadstoffe nicht ins Grundwasser gelangen.
Neue Nutzungsideen wurden verworfen
„Zwischenzeitlich gab es immer wieder Überlegungen, die Brachfläche neu zu nutzen. Die Planungen zur Errichtung von Wohngebäuden oder der Neubau eines Spielplatzes sind allerdings verworfen worden“, so Christian Schön. Grund dafür seien die hohen Kosten der nötigen Bereinigungsarbeiten gewesen.
Neben dem Spielplatz gab es bis Herbst 1986 auch einen Bolzplatz. Dessen verwitterter Zaun steht noch immer vor Ort. © Marc D. Wernicke
Der Verlust des Spielplatzes im Herbst 1986 wurde von der Stadt aber an anderer Stelle ausgeglichen: Seit 1989 gebe es den Spielplatz am Seilbahnweg.
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