
Planungsdezernent Ludger Wilde ist vom Entwurf für den neuen Hochhaus-Komplex überzeugt. © Archiv/kadawittfeld; Collage: RN
Spektakuläres Hochhaus soll am Hauptbahnhof entstehen – DB-Gebäude verschwindet
Entwurf ausgewählt
An markanter Stelle soll Dortmund ein neues Hochhaus bekommen. Direkt am Hauptbahnhof soll ein Büro- und Hotelkomplex entstehen. Dafür gibt es nun neue Architektenentwürfe.
Mit dem Intercity-Hotel hat gerade erst ein neues Haus für Gäste in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof eröffnet. Jetzt bahnt sich das nächste Groß-Hotel am Hauptbahnhof an. Architektur-Entwürfe zeigen, wie es aussehen könnte.
Der Neubau-Komplex soll das alte DB-Hochhaus am Königswall ersetzen, das seit 2013 leer steht. Pläne für eine Neuentwicklung gibt es schon lange. Doch mehrere Anläufe von Investoren scheiterten.
Vor vier Jahren kaufte schließlich der britische Hotelkonzern Whitbread das 2500 Quadratmeter große Areal mit Ensemble aus dem zehngeschossigen Hochhaus und einem dreistöckigen Gebäude entlang der Bahntrasse. Nachdem erst die Corona-Krise die Pläne für den Bau eines Hotels der Kette „Premier Inn“ gestoppt hatte, startete der neue Eigentümer in Absprache mit der Stadt eine Art Wettbewerb mit fünf Architekturbüros in Form einer sogenannten Mehrfach-Beauftragung, der Entwürfe für die Gestaltung des Ensembles liefern sollte.
Das Preisgericht hatte zunächst zwei Arbeiten gleichauf gesehen, die dann noch einmal überarbeitet wurden. Nun fiel die Entscheidung einstimmig auf den Entwurf des Büros Kadawittfeld-Architektur.
Mischung aus Hotel und Bürohaus
Das ist in Dortmund schon gut im Geschäft. Denn das Aachener Architekturbüro hat auch die Planungen für den Neubau der Continentale-Versicherungsgruppe an der Stadtkrone-Ost, der zurzeit läuft, und den Büroneubau auf der letzten freien Fläche am Dortmunder U an der Rheinischen Straße geliefert.

So soll der Neubau-Komplex am Bahnhof mit einem 18-geschossigen Hochhaus nebst Hotel nach dem Sieger-Entwurf des Büros Kadawittfeld aussehen. © kadawittfeldarchitekten
Der Entwurf für den Bahnhof sieht ein Ensemble aus einem achtstöckigen Hotelgebäude mit rund 200 Zimmern und einem 18-geschossigen Bürohochhaus vor. Die Jury lobte vor allem die „gelungene städtebauliche Setzung des geplanten Bürohochhauses und Hotelbaus sowie die verspielte Struktur offener und geschlossener Fassadenelemente, die dem U-förmigen Neubau-Komplex einen lebendigen Charakter verleihen“.
Dezernent sieht „große Strahlkraft“
Die Fenster des Hochhauses sind gleichmäßig zu allen Seiten ausgerichtet, sodass es keine Vorder- oder Rückseite gibt. Das Hotel in L-Form öffne sich in Richtung Stadt, heißt es. Die naturfarbene Keramikfassade und andere Bau-Elemente seien auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Ein dickes Lob gibt es auch vom städtischen Planungsdezernenten Ludger Wilde. „Der prämierte Entwurf verfügt über eine große Strahlkraft, um Identität zu stiften und sich zu einer Dortmunder Landmarke zu entwickeln, die eine weitere Stärkung der City verspricht“, zeigt er sich überzeugt. Mit dem Hochhaus als Teil der „City-Krone“ werde ein wesentliches Element aus dem städtischen City-Konzept 2020 aufgegriffen.
Auf der Basis des Konzepts von Kadawittfeld-Architekten soll nun ein Bebauungsplan erarbeitet werden, kündigt die Stadt an. Erste Beratungen dazu sollen in den politischen Gremien bereits im Juni stattfinden.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
