
© Jörg Bauerfeld
Sparkasse im Dortmunder Süden schließt Filiale: Wie reagieren die Kunden?
Filial-Schließungen
Von den Filial-Schließungen bei der Sparkasse Dortmund ist auch einer der abgelegensten Standorte in der Stadt in Sölderholz betroffen. Wie reagieren die Kunden vor Ort darauf? Ein Besuch.
Eine Überraschung war es am Ende wohl nicht: An der Eingangstür der Sparkassenfiliale hing seit dem 16. März 2020 ein Zettel, der die Kunden darauf hinweist, dass die Filiale an der Nelkenstraße in Sölderholz wegen der Corona-Pandemie vorübergehend geschlossen sei. Aus vorübergehend wurde nun endgültig.
Am Mittwoch (8.10.) gab die Sparkasse Dortmund die Schließung von 14 Filialen bekannt. Darunter fällt auch die Filiale an der Stadtgrenze zu Schwerte.

Dieser Aushang hing seit Mitte März an der Eingangstür. © Jörg Bauerfeld
Was bedeutet das für die Kundinnen und Kunden? Wie dramatisch ist die Schließung der Filiale in Sölderholz? Immer wieder heißt es, es seien ältere Menschen, die die größten Probleme mit Filial-Schließungen von Banken haben. Aber ist das auch wirklich so?
Menschen mit einem Sparbuch haben es jetzt schwer
Jutta Braun gehört zu den älteren Bewohnern in Sölderholz, möchte ihr Alter aber nicht verraten. Sie führe noch immer ein Sparbuch bei der Sparkasse.
„Sobald ich dazu komme, werde ich dieses kündigen. Schriftlich habe ich das bei der Sparkasse schon getan, aber das lassen sie nicht zu“, sagt Jutta Braun. Die langjährige Sparkassenkundin ist verärgert über ihr Geldinstitut.
„Wir sind noch recht rüstige Leute, doch ich denke, für viele, die die Sparkasse als traditionelles Geldinstitut ansehen, wird das unangenehm werden“, sagt die Sölderholzerin. Aber sie fügt auch hinzu: „Der Trend geht zum Onlinebanking, was ich auch nutze.“
Auch bei Facebook wird diskutiert. Sind die einen empört über die Schließung: „War das große Filialnetz mit persönlicher Beratung nicht immer das Hauptargument dafür, dass die Sparkasse teurer ist, als die meisten anderen Banken?“, sehen andere die Sache ganz entspannt.
„Ich finde, es ist eine logische Folge der Digitalisierung, dass es immer weniger Filialen von Geldinstituten gibt. Filialen sind teuer im Unterhalt und binden auch viel Fläche und Personal, die langfristig besser genutzt werden könnten.“
Weiterhin geöffnet bleiben in Sölderholz der Geldautomat und SB-Terminal. Auch die Tresorschließfächer sind für Kunden weiterhin erreichbar.
„Aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen müssen mit den jeweiligen Beratern Termine vereinbart werden“, sagt Katja Schütte, Pressesprecherin der Sparkasse Dortmund. „Sobald ein Umzugstermin für die Tresore feststeht, werden die Kundinnen und Kunden darüber informiert.“
So kommen Kunden zur nächsten Filiale
Für diejenigen, die ihre Geldgeschäfte mit einem Kundenberater abwickeln möchten, bleibt nur eins übrig: nach Aplerbeck zu fahren. Von der Grenze zu Schwerte ist das so möglich:
- Die Buslinie 431 fährt 19 Minuten von Sölderholz nach Aplerbeck, alle 30 Minuten.
- Ebenso fährt die Linie 438, die die gleiche Zeit benötigt und auch alle 30 Minuten fährt.
- Wer mit dem Rad fahren kann, benötigt für die Hinfahrt, die bergab geht, 12 bis 14 Minuten. Zurück dauert das länger.
- Mit dem Auto brauchen Sparkassenkunden von Sölderholz nach Aplerbeck 9 Minuten.
Betreut werden die Kunden dort von ihren gewohnten Beratern: Sie sind mit ihren Kunden ins Beratungs-Center Aplerbeck an der Köln-Berliner-Straße gezogen.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
