
© Michael Schnitzler
Sparkasse: Gebührensprung beim Online-Konto und der EC-Karte
Girokonten
Sparkassen-Kunden finden in diesen Tagen in ihrem Briefkasten oder in ihrem elektronischen Postfach Schreiben, die man nicht so gern liest: Es wird teurer – besonders das Online-Konto.
Wer bei der Sparkasse Dortmund ein Online-Girokonto oder ein Girokonto zum Basis-Tarif hat, muss eine satte Erhöhung der Kontoführungsgebühren hinnehmen – oder kündigen. Der Preis für die Sparkassen-Card, sprich die EC-Karte, steigt um 60 Prozent von bislang 7,50 Euro auf 12 Euro.
Noch teurer wird‘s für Kunden mit einem Online-Girokonto, das auch deshalb viele gewählt haben, weil es günstiger ist als das Basis- oder das Komfort-Konto. Das Online-Konto kostet künftig einen Grundpreis von 2,95 Euro im Monat. Dazu kommen drei Cent pro Überweisung ohne Beleg.
Für Bestandskunden erst ab 1. Januar 2019
Für Bestandskunden gelte die Erhöhung ab dem 1. Januar 2019, für Neukunden bereits seit dem 1. September, teilte Sparkassen-Sprecherin Sophie Donat auf Anfrage mit. Für die Konten Giro Start (für Kunden unter 25 Jahre) und Giro Komfort bleibt die Sparkassen-Card kostenlos. Für Giro Start entfällt auch weiterhin der Grundpreis.
Zur Begründung der Preiserhöhung sagte Sophie Donat, die Konten und Karten der Sparkasse Dortmund würden ständig dazulernen. Technische Innovationen wie Kwitt (Geldüberweisung anhand der Handy-Nummer), Echtzeit-Überweisung oder Multibank-Fähigkeit in der Internetfiliale werteten das Girokonto weiter auf.
Hinzu kämen Dienstleistungen unter anderem an den 190 Geldautomaten in Dortmund, kontaktloses Bezahlen und die Wahl der eigenen Wunsch-PIN. Die Kosten für diese und zukünftige Entwicklungen, gewachsene Anforderungen an die IT-Sicherheit sowie zunehmende regulatorische Vorgaben erforderten „eine Anpassung einzelner Preise“.
13 Prozent sind Online-Girokonten
Aktuell führe die Sparkasse Dortmund rund 40.000 Online-Girokonten, so die Unternehmenssprecherin, das sind rund 13 Prozent aller Sparkassen-Girokonten. Das Giro Online wurde vor sechs Jahren eingeführt zusammen mit den anderen drei Girokonto-Modellen, die auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten wurden.
Seitdem sei es die erste Preisänderung bei dieser Modellvariante, sagt Sophie Donat. Und: Im Vergleich zu den Dortmunder Mitbewerbern bleibe das Giro Online der Sparkasse Dortmund weiterhin sehr attraktiv.
Bei der Dortmunder Volksbank koste das vergleichbare Online-Girokonto „Direkt“ im Grundpreis zwar 3,95 Euro, räumte Carsten Jäger. Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Volksbank ein, dafür seien aber beleglose Buchungen wie Überweisungen und Ausführungen von Daueraufträgen weiterhin kostenlos.
Volksbank hat vergleichbare Kontomodelle
Die Volksbank hat bereits im Sommer ihre Preise erhöht. Sie hat vergleichbare vier Kontomodelle wie die Sparkasse. Die EC-Karte (Girocard) kostet bei den Konten Klassik und Direkt jährlich ebenfalls 12 Euro, beim Konto Komfort 6 Euro.
Wie bei der Sparkasse steigt auch bei der Volksbank die Zahl der Online-Konten. Bei der Volksbank sind es sogar schon 60,7 Prozent der Girokonten. Jäger: „Von den 140.000 Kontokorrentkonten werden bereits 85.000 online genutzt.“
Ab 2019 mehr Transparenz bei den Kontogebühren
Die Deutschen wechseln bekanntlich ihre Bankverbindung bisher nur ungern. Die meisten bleiben ihrer Hausbank treu, auch wenn es dort teurer ist als bei der Konkurrenz und obwohl es weiterhin kostenlose Onlinekonten bei Direktbanken gibt. Das könnte sich ändern, wenn ab 2019 Banken und Sparkassen verpflichtet sind, ihren Kunden einmal jährlich eine genaue Auflistung der Girokonto-Kosten zur Verfügung zu stellen. Das Zahlungskontengesetz soll hier für mehr Transparenz bei den Kontogebühren sorgen.
Neben den Gesamtkosten muss diese sogenannte „Entgeltaufstellung“ auch eine Aufschlüsselung nach einzelnen Zahlungsarten wie Überweisungen und Lastschriften aufweisen sowie Extragebühren, die nicht im Kontopaket enthalten sind. Diese Abrechnung ist für den Kunden unentgeltlich.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
