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92 Sozialwohnungen an der Holtestraße sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein
Wohnen in Lütgendortmund
Im September sollten 92 öffentlich geförderte Wohnungen bezugsfertig sein. Nun wird es Oktober. Trotzdem ist das eine gute Nachricht. Aber es werden viele Menschen enttäuscht sein.
2016 Haushalte stehen zurzeit beim Wohnungsamt auf der Warteliste. Das sind alles Menschen, die „eine andere Wohnung suchen und einen gültigen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein (WBS) haben“, heißt es in einer Stellungnahme von Stadtsprecher Christian Schön.
Oft muss man umziehen, weil sich die Familiengröße geändert hat
Das heißt nicht, dass die Menschen wohnungslos sind, oft sind es veränderte persönliche Umstände, die dem Wunsch nach einer anderen Wohnung zugrunde liegen. Wenn Kinder geboren werden, kann die alte Wohnung zu klein sein. Verstirbt der Ehepartner, dann wird eine Wohnung oft zu groß. Denn der Wohnberechtigungsschein gilt nur, wenn Einkommensgrenzen nicht überschritten werden und die Wohnungsgröße der Größe des Haushalts entspricht. Für einen Wohnberechtigungsschein kommen nach Einschätzung der Stadt mehr Menschen in Frage, als ihnen oft bewusst ist. Auch Studenten können sich für den preiswerten Wohnraum vormerken lassen.
Die Wohnungen an der Holtestraße hat die Stadt Dortmund selbst gebaut. Aber auch private Investoren, die Sozialwohnungen bauen wollen, werden aus diesem Etat gefördert. Möglich ist das nur, weil das Land den sozialen Wohnungsbau fördert, die Stadt Dortmund bekommt für drei Jahre (bis 2022) ein Globalbudget von 140 Millionen Euro. Die Stadt kann frei entscheiden, ob das Geld in Sanierungen im Bestand, in Neubau oder in studentisches Wohnen fließt. Aber gleichgültig, wie das Geld eingesetzt wird: Nach Abschluss der Arbeiten müssen die Wohnungen barrierefrei sein.
Drei Wohnungsgrößen
In Holte gibt es drei Wohnungsgrößen: 35, 55 und 75 Quadratmeter groß sind Neubauwohnungen, deren ungewöhnliche Architektur sie auch zu einem Vorzeigeobjekt beim Tag der Architektur machte. Belegt werden die Wohnungen erst, wenn sie bezugsfertig sind. Dafür wurde als Termin nun der 1. Oktober gesetzt, der ursprünglich vorgesehene Termin vom 1. September war nicht zu halten, teilte das Sozialamt in einem Schreiben Pfarrer Martin Mertins mit, der sich in der evangelischen Christus-Gemeinde unter anderem um Flüchtlinge kümmert und damit auch ein Ansprechpartner des Sozialamtes ist. Ein großer Teil der Wohnungen soll an Flüchtlinge vergeben werden. Wer glaubt, einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein zu haben, kann sich beim Wohnungsamt informieren und dort auch einen Antrag stellen.