Die Corona-Pandemie hat bei Kinder und Jugendlichen zu Lernrückständen geführt. Teilweise merken das auch die Nachhilfeschulen.

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Sorgt Corona für den großen Boom bei Dortmunder Nachhilfeschulen?

rnLernrückstände

Eine Studie besagt, dass immer mehr Schüler Lernrückstände wegen der Corona-Pandemie befürchten. Greifen Dortmunder Eltern nun verstärkt auf Nachhilfeschulen zurück?

Dortmund

, 02.08.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im März und April hat das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung eine repräsentative Befragung von Fünft- bis Zehntklässlern zu Lernrückständen durchgeführt. 52 Prozent der Befragten gehen davon aus, „etwas“ im Rückstand zu sein. 27 Prozent sehen sogar einen „deutlichen“ Rückstand.

Extremer ist es bei den Eltern. Hier vermuten 81 Prozent Lernrückstände bei ihren Kindern und Jugendlichen.

Das merken auch die Nachhilfeschulen, denn sie sind da auch in Dortmund ein bewährtes Mittel.

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Doch der riesige Boom blieb bislang aus. Ein Mitgrund: Die Nachhilfeschulen hatten mit den gleichen Problemen wie die anderen Schulen im Lockdown zu kämpfen: Sie waren zu. „Auch wir waren drei Monate lang von den Betriebsschließungen betroffen“, sagt Mario Schütze vom Lernspiegel.

Zwar hätte die Nachhilfeschule auch Online-Unterricht anbieten können, sah davon aber eher ab: „Ich kann nachvollziehen, dass die Kinder nach der Schulzeit keine Lust haben, dann auch noch nachmittags vor der Kamera zu sitzen.“

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Seit März war dann der Präsenzunterricht wieder möglich, allerdings mit Testpflicht. Auch das habe abgeschreckt. Erst, als die Schulen Testzertifikate ausstellen konnten, seien wieder mehr Schülerinnen und Schüler gekommen.

Unsichere Urlaubsplanung hält Eltern von Kurs-Buchungen ab

Einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren sieht Schütze nicht: „Dieses Jahr ist es in den Sommerferien nicht anders als sonst. Was sich ein bisschen geändert hat - wir haben mehr Nachprüfungskandidaten als im Vorjahr. Aber das liegt daran, dass im vergangenen Jahr jeder versetzt wurde. Ab diesem Jahr gibt es wieder Nachprüfungen, aber auch das wird lockerer gesehen als sonst.“

Hinzu käme außerdem, dass wegen der unsicheren Urlaubsplanung viele Eltern auch erstmal davon abgesehen hätten, Nachhilfeunterricht in den Ferien zu buchen.

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Anders ist es bei der Schülerhilfe, wie Denise Kirchberger erklärte: „Seit der Präsenzunterricht an den öffentlichen Schulen wieder möglich ist und die Corona-Einschränkungen entfallen sind, verspüren wir an unseren zehn Standorten in Dortmund eine verstärkte Nachfrage zum Vorjahr.“ Besonders gefragt seien aktuell die Ferienkurse zur Vorbereitung auf das neue Schuljahr. Zahlen nannte die Schülerhilfe nicht.

Eine verstärkte Nachfrage spürt Mario Schütze auch - aber eher schon auf das neue Schuljahr hin. Dann dürfen bei der Lernförderung des NRW-Schulministeriums auch kommerzielle Anbieter mithelfen.