„Früher war alles besser“ So lief es für Candice aus Dortmund bei „Das perfekte Dinner“

Von Daniel Reiners
„Früher war alles besser": Dortmunderin Candice N. lädt zum Kochen ein
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Willi und Kasimir strotzen im Scheinwerferlicht nur so vor Selbstbewusstsein. Und assistieren währenddessen fleißig bei der Arbeit am hoffentlich „perfekten Dinner“. Klauben etwa den Küchenboden ab, dort, wo etwas daneben geht. Das Frauchen der beiden Hunde arbeitet sich derweil an der Vorspeise ab. Die Donnerstags-Folge (9.3.) von „Das perfekte Dinner“ auf VOX lud ein in die Wohnung jener Frau, die 2021 einem 24-Jährigen in der Dortmunder Nordstadt das Leben rettete.

Das perfekte Dinner: Candice zeigt viele Facetten

Dass die Berufspolizistin noch viele weitere Facetten hat, zeigte sie während der Sendung. Candice N. aus Dortmund lebt den 50er-Jahre Rocker-Stil sozusagen in fast jeder Faser ihres Lebens. Das fängt an bei der Gestaltung ihrer Wohnung, wo es von Vintage-Möbeln im Retro-Stil nur so wimmelt. Die 35-Jährige legt nach eigenen Angaben dabei den größten Wert auf eine Kombination zwischen Retro und Modern, alles wild kombiniert. Das sei ihr aber nicht nur in der Gestaltung ein Anliegen, wie sie in die Kamera erläutert:

„Früher war alles besser“, ist ihr Statement, das Candice sogleich einordnen muss: „Das gilt natürlich nur für die Optik, etwa die schön geschnittenen Kleider für Frauen mit Kurven wie mich.“ Im gesellschaftlichen Frauenbild habe sie da andererseits ihre Zweifel. „Für eine Frau wie mich undenkbar, sich von einem Mann sagen zu lassen, was zu tun und zu lassen ist, nur weil er ein Mann ist“.

„Musik ist ein wichtiger Teil meines Lebens.“

Die Content-Creatorin und Lindy-Hop Tänzerin schreitet sodann mit schwingenden Hüften hinter den Herd und dreht die Musik auf. „Musik ist ein extrem wichtiger Teil in meinem Leben, die Bewegungen, die ihr hier gerade seht, wären auch ohne euch passiert“. Hinter ihrer Tanzeinlage dringt sich der stolz pinke 50er-Jahre Kühlschrank unweigerlich auf. Willi und Kasimir scheinen ebenfalls in Fahrt. Am Ende der Kochphase heißt es dann: rausputzen für den großen Abend. „Wie es sich für ein ordentliches Mädchen aus den 50er-Jahren gehört, werde ich jetzt mal kurz verschwinden und mir die Haare legen“, sagt Candice mit einem ironischen Grinsen.

Das eigentliche Dinner geht dann verhältnismäßig still vonstatten: Allen eingeladenen Gästen schmeckt es „ganz gut“, alle sind mit der Gestaltung „zufrieden“. Vom Hocker ist niemand, und das, obwohl es in der 50er-Jahre-Bude sicherlich davon wimmelt. Das Dinner in seiner Reihenfolge lautet: Vorspeise mit hausgemachten Berliner Kartoffelsalat und Pumpernickel-Gouda-Talern sowie Tomate-Mozzarella in Fliegenpilz-Manier. Hauptgericht mit vegetarischem „Beef Wellington“ in Rotweinsauce, mit Möhren und Kartoffelstampf. Zum Nachtisch ein Dreierlei: „Kalte Schnauze“, Rote Grütze und Vanillepudding.

Nachspeise zerfließt auf den Tellern

Ob der Pudding selbst zubereitet sei, möchte eine Teilnehmerin wissen. „So wie man Pudding heute eben herstellt, mit der Backmischung einer sehr, sehr bekannten Marke“. Besagte Marke habe sie nicht ohne Hintergedanken ausgewählt. „Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was koche ich, und was ziehe ich an?“, das sei ja heutzutage schon ein echter Internetklassiker. Ob es da Zufall sein könne, fragt Candice, dass es ausgerechnet mit dem Pudding nicht geklappt hätte.

Die Nachspeise zerfließt auf den Tellern sämtlicher Teilnehmerinnen. Ihrer Art treu geblieben, kommentiert Candice mit einem herzlichen „Wir leben jetzt mit dem, was wir haben“. Und siehe da: Schmecken tut es trotzdem, in dieser Einschätzung ist man sich einig. Gut, aber eben nicht perfekt. Am Ende stehen „verschlafene“ 31 Punkte, wie es in der Moderation heißt, und der vorläufige Platz drei. Was aber von dieser Folge übrig bleibt, ist ohnehin kaum das zubereitete Dinner der Kandidatin, sondern die sympathisch-gewitzte Persönlichkeit im Dress der 50er-Jahre mitsamt Retro-Radio, Tresenhockern und den sympathischen Hunden.

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