
© Kevin Kindel
So lief der Shopping-Samstag nach dem Black-Friday-Gedränge in Dortmund
Westenhellweg
Corona-Sicherheitsabstand gab es am Freitagabend auf dem Westenhellweg nicht mehr. Für den Samstag war sogar die Räumung der Einkaufsmeile im Gespräch. Hier ist das Fazit des Tages.
Obwohl wegen der weiterhin hohen Infektionszahlen gerade der „Lockdown Light“ verlängert wurde, war die Dortmunder Innenstadt am Freitag (27.11.) teils brechend voll. Wegen des Rabatt-Events Black Friday strömten massenweise Menschen über den Westenhellweg.
Doppelt so viele Kunden waren dort unterwegs als noch vor einer Woche, sie konnten die Corona-bedingt nötigen Abstände zueinander nicht einhalten. Das Ordnungsamt hat mit Lautsprecherdurchsagen versucht, die Lage in den Griff zu bekommen.
Der Ex-Vorsitzende der Händlergemeinschaft Cityring, Dirk Rutenhofer, hat sich am Freitagabend an die Inhaber der Geschäfte gewandt. In einer E-Mail schrieb er über den Black Friday: „Ich war am frühen Abend selber schauen und es war wirklich chaotisch! Mit einem so großen Ansturm hat sicherlich niemand gerechnet.“
Für den Samstag gab er die Anweisung des Ordnungsamtes weiter, vor den Läden Markierungen für Warteschlangen anzubringen. Und zwar so viele wie nötig sind für die Kundschaft, die in 90 Minuten bedient werden kann. Am Ende dieser Schlange sollten Mitarbeiter weitere Kunden wegschicken und die Abstände kontrollieren.
Zum #BlackFriday war die City gut gefüllt. Auch heute erwarten wir viele Besucher*innen. Achtet auf Abstände, tragt Maske und wenn ein Geschäft bereits voll ist, einfach später noch einmal vorbeischauen. Das Ordnungsamt kontrolliert auch heute vor Ort.
— Stadt Dortmund (@stadtdortmund) November 28, 2020
Schönen Samstag, #Dortmund pic.twitter.com/hLFJs6y73q
„Wir können als Händler aktuell jeden Cent in den Kassen gebrauchen, aber es muss kontrolliert ablaufen“, schrieb Rutenhofer: „Aktuell vergessen viele Kunden in der City, dass wir mitten in einer Pandemie sind.“ Er kündigte in seiner E-Mail an: „Das Ordnungsamt behält sich vor, gegebenenfalls die Fußgängerzone komplett sperren (zu müssen).“ So weit kam es am Wochenende nicht.

Polizei und Ordnungsamt kontrollierten am Samstag, ob die Fußgänger zueinander Abstand halten. © Robin Albers
Zwar bildeten sich auch am Samstag wieder Schlangen vor den Geschäften, die den Zustrom an ihren eigenen Türen reguliert haben - doch trotz des schönen Wetters war der Andrang merklich weniger stark als am Vortag.
Ordnungsamt lobt Zusammenarbeit und „Schlangen-Management“
Das Ordnungsamt zeigte sich am Abend sehr zufrieden mit den Händlern und den anderen Beteiligten: „Es war auch wieder voll aber wesentlich besser gemanagt als am Freitag“, sagte Sprecher Frank Bußmann. Er lobte die gute Zusammenarbeit und das „Schlangen-Management“ der meisten Läden. Nur vereinzelt habe das Ordnungsamt die Inhaber auf die Regeln hinweisen müssen.
Zwischen 16 und 17 Uhr hat das Datenportal Hystreet am Samstag 7216 Menschen auf dem Westenhellweg gezählt. Eine Woche zuvor waren es zum gleichen Zeitpunkt 6251 Menschen. Der Spitzenwert einer Stunde am „Black Friday“ lag bei 8122. Zum Vergleich: Am letzten November-Samstag 2019 waren zur selben Zeit rund 13.500 Menschen auf dem Westenhellweg unterwegs.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.

1990 im Emsland geboren und dort aufgewachsen. Zum Studium nach Dortmund gezogen. Seit 2019 bei den Ruhr Nachrichten. Findet gerade in Zeiten von Fake News intensiv recherchierten Journalismus wichtig. Schreibt am liebsten über Soziales, Politik, Musik, Menschen und ihre Geschichten.
