Der Gaspreis in Dortmund ist im Drei-Jahres-Vergleich deutlich gestiegen. (Symbolbild)

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So hat sich der Gaspreis in Dortmund in den letzten drei Jahren entwickelt

rnUkraine-Krieg

Daten von DEW21 zeigen, wie sich der Preis für Erdgas in Dortmund in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Für die bisher größte Verteuerung war nicht der Krieg gegen die Ukraine verantwortlich.

Dortmund

, 03.04.2022, 05:32 Uhr / Lesedauer: 2 min

Deutschlands Abhängigkeit von aus Russland importiertem Erdgas ist spätestens mit der russischen Invasion der Ukraine zum Problem geworden. Rund 250.000 Dortmunder Haushalte heizen mit Gas. Vor allem in den vergangenen sechs Monaten wurde es für sie deutlich teurer.

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Den größten Sprung der vergangenen drei Jahre hat der Gaspreis Mitte November 2021 gemacht. Um rund zwei Drittel ist der Preis für Neukunden im Tarif „Erdgas.Basis“ vom DEW21 da gestiegen. Zuvor war er über Jahre vergleichsweise stabil, wie Daten des Unternehmens zeigen.

Anstieg um über 250 Prozent

Vor drei Jahren (Stichtag: 1. April) mussten Erdgas-Kunden und -Kundinnen noch 5,332 Cent pro Kilowattstunde Arbeitspreis in dem Tarif zahlen. Der Grundpreis lag bei rund 126,32 Euro. Drei Jahre später liegt der Arbeitspreis bei 18,797 Cent pro Kilowattstunde - eine Verteuerung um über 250 Prozent. Der Grundpreis stieg dagegen nur auf rund 132,74 Euro.

Selbst politisch große Veränderungen wie die temporäre Reduzierung der Mehrwertsteuer im Oktober 2020 und die Einführung der CO₂-Steuer im Januar 2021 hatten gemessen an diesem Anstieg nur geringen Einfluss auf den Gaspreis. Woran also liegt der steile Anstieg in den vergangenen Monaten?

Starke Schwankungen im Großhandel

Seit 2021 gebe es eine Krisenlage an den Energiemärkten, so eine DEW-Sprecherin. Dabei komme es erheblichen Preissprüngen im Großhandel für Erdgas. Dazu verweis DEW21 auf Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft.

Demnach lag der Durchschnittspreis im Erdgas-Großhandel 2020 bei 13,79 Euro pro Megawattstunde, im Jahr 2021 dagegen bei 30,04 Euro pro Megawattstunde. Aber auch das bildet die Entwicklung verzerrt ab. Vor allem gegen Ende des Jahres stieg der Großhandels-Preis rasant auf zeitweise über 120 Euro pro Megawattstunde.

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„Um mögliche Risiken auf Seiten unserer Kunden und Kundinnen und bei uns möglichst gering zu halten sowie die größtmögliche Fairness in dem sehr volatilen Markt zu bieten, bieten wir seit dem 10. März 2022 nur Verträge mit einer einjährigen Laufzeit an“, so die DEW-Sprecherin. Zuvor habe es eine zweijährige Laufzeit gegeben.

Sorgen um die Wärmeversorgung müssten sich Kunden und Kundinnen auch angesichts des Kriegs gegen die Ukraine nicht machen, heißt es auf einer Website von DEW21. Die deutschen Gasspeicher seien zum Winterende zu knapp 25 Prozent gefüllt und damit auf einem vergleichbaren Füllstand wie in den Vorjahren. Der Druck auf die Strom- und Gaspreise sei aufgrund des Krieges in der Ukraine allerdings enorm.

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