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Gaspreis-Explosion: Politik muss bestimmten Menschen gezielt helfen
Meinung
Viele haben bereits die Heizung runtergedreht – aus Angst, die Gasrechnung nicht mehr zahlen zu können. Auch lokale Angebote zur Unterstützung sollten besprochen werden, meint unsere Autorin.
Der Weg zum Gaszähler macht vielen Dortmundern richtig Sorgen. Besonders schwer trifft es diejenigen, denen jetzt der Gasversorgungsvertrag gekündigt wird. In ein paar schönen Worten müssen sie lesen, was sie unter Umständen in Existenznot bringt: Es tut uns leid, schlechte Nachrichten, der Ukraine-Krieg, der Weltmarkt, historische Preise...“
Was beim Adressaten hängenbleibt, ist die Angst vor diesen Preisen und weiteren Erhöhungen. Das dicke Ende kommt erst noch, wenn die Nebenkostenabrechnungen ins Haus flattern – auch mit Auswirkungen auf DEW21 und damit auf die Stadt als Gesellschafterin, wenn die Kunden das einfach nicht mehr bezahlen können.
Überschuldung droht
Soziale Schieflagen sind die Folge. Überschuldung droht. „Energiearmut“, so ein neues Schlagwort, hat ein nicht zu unterschätzendes Konfliktpotenzial.
Gaskunden sollten sich vielleicht einen Pullover mehr anziehen, doch die Bundespolitik ist gefordert, eine Grundversorgung zu fairen Preisen zu gewährleisten, über das beschlossene Entlastungspaket hinaus. Zumindest für diejenigen, die aufgrund der Energiepreise finanziell in die Enge getrieben sind. Denkbar wäre zudem ein Hilfsfonds auf lokaler Ebene.
Betroffene DEW21-Kunden sollten einen guten Rat des heimischen Versorgers befolgen und sich frühzeitig dort melden, wenn sie erkennen, dass sie nicht zahlen können. Nicht damit DEW den Gashahn zudreht, sondern um gemeinsam eine Lösung zu finden.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
