
© Didi Stahlschmidt
Sissikingkong vor Neueröffnung 2 Kilometer vom alten Standort entfernt
Neue alte Szene-Gastronomie
Das beliebte Sissikingkong mit Restaurant und Kellerclub ändert nur leicht das Konzept und will den Indie-Charme beibehalten. Eine Kneipen-Sportart wird neu ins Programm aufgenommen.
Viele haben in den letzten Wochen spekuliert, an welchen Ort das Sissikingkong nach 20 Jahren im Hafen ziehen wird. Nun ist klar: Nach der Schließung Ende Juli am alten Standort in der Nordstadt wird nun ab Mitte Oktober das Sissikingkong unter selben Namen etwas weiter südlich wieder eröffnen.
Neuer Standort mitten im Kreuzviertel
"Wir suchten einen neuen Standort und den Kreuzhof haben wir uns als Erstes angesehen. Und das passte bestens", sagt Sissi-Betreiber Dirk Geisler. Der Umzug führt an die Essener Straße, mitten im Kreuzviertel. Antrieb dafür war der Wunsch nach räumlicher Veränderung und gleichzeitig der Ansporn, noch einmal etwas Neues zu machen. Zumal Geisler keine Veranstaltungen oder Partys mehr machen wollte.
Damit wird die Szenebar, die vor allem für ihre außergewöhnliche gute Küche, das Bar-Geschäft und den Indie-Charme im Stile der 70er-Jahre bekannt ist, nur wenig an seinem eigentlichen Konzept ändern. Der Eckgastronomie im Norden folgt nun eine rote Backsteinfassade direkt neben dem Gemeindehaus der Kreuzkirche.
"Viele der Stammgäste haben beim Umzug mitgeholfen"
Aufgeteilt in einen großen Thekenraum mit großem altem Tresen, einen kleinen Saal sowie dem Küchenbereich, lässt die Größe ein wenig an das alte Sissikingkong erinnern. Schon jetzt, noch während der andauernden Renovierung, wird der frühere Stil wiedererkennbar.
Schließlich ging das komplette Inventar von Lampen über Accessoires bis Barhockern mit. "Viele der Stammgäste haben beim Umzug mitgeholfen, einer hat sogar einen Siebenhalb-Tonner ausgeliehen. Das war ein schönes Gefühl für uns", so Geisler.

Die Kreuzkirche mit Gemeindehaus kennt jeder im Kreuzviertel. Nun wird aus dem Kreuzhof das neue Sissikingkong. Der alte Schriftzug an der Backsteinfassade bleibt allerdings. © Didi Stahlschmidt
Die Gastronomie am alten Standort ist allerdings schon Geschichte. Mittlerweile ist das Lokal leergeräumt, der große Tresen abgerissen und zukünftig werden dort Büroräume sein. Dafür hält der neue Standort einige Überraschungen bereit.
Der große Rundtisch für acht Personen im Thekenraum, die Sitznische am Tresen und zwei Kegelbahnen. Lediglich fünf Stufen führen in den Kegelkeller, in dem die Zeit stehengeblieben scheint. Zukünftig werden die beiden Bahnen aktiv bespielt und neben der "Kegel-Platte" wird es weitere Specials rund um die Kegel geben.
2000 Magnetbuchstaben ergeben die Speisekarte
"Unser Schwerpunkt wird sicherlich auf gutem Wein und gutem Essen liegen. Mit einer reduzierten Getränkekarte und hausgemachter Limonade", so Geisler. Zehn bis zwölf wechselnde, hausgemachte Gerichte stehen zukünftig auf der Speisekarte.
Diese wiederum wird aus 2000 Magnetbuchstaben an die Wand gebracht. Zudem werden bekannte Angebote wie die "Schnaps-Idee-Tafel" mit dem Cocktail der Woche oder der "Wienstag", jeden ersten Dienstag im Monat mit traditioneller Wiener Küche weitergeführt. Und es wird eine mit Pflanzen gesäumte Außenbestuhlung geben.

Eine der beiden Kegelbahnen ist bereits mit dem Sissikingkong-Schild vesehen. Die frühere Speisekarte und Lampen sind dort aktuell auch noch zwischengelagert. © Didi Stahlschmidt
Bisher sind die Rückmeldungen durchweg positiv und viele haben bereits nachgefragt, wann eröffnet wird. "Das ist hier eine andere Welt und es wird für uns spannend, wie es hier entwickelt", hält Geisler fest. Hier seien mehr Leute und Jüngere unterwegs, die Laufkundschaft ist da und mittlerweile wohnen viele der alten Stammgäste in der südlichen Innenstadt.
Zukünftig wird dann von Dienstag bis Sonntag ab 17 Uhr geöffnet sein, wobei das Team sonntags ab 12 Uhr einen Mittagstisch mit Sonntagsbraten anbietet. Bis zur Eröffnung wird noch weiter renoviert, das Außenschild angebracht und nach und nach wird aus dem alten Kreuzhof das neue alte Sissikingkong.
Seit Februar 2007 bin ich als freier Redakteur mit der Kolumne "quer gehört" für die Bereiche Musik/ Nightlife/ Kultur/ Creativ Industries bei den Ruhr Nachrichten aktiv. Parallel arbeite ich als freier Journalist für verschiedene Magazine, Gastronomie-Führer, als freier Fotograf und als Autor und Werbe-Texter.