Signal-Iduna-Vorstand fordert Flugverbindung zwischen Dortmund und Berlin

© Verena Hasken

Signal-Iduna-Vorstand fordert Flugverbindung zwischen Dortmund und Berlin

rnFlüge ab Dortmund

Chisinau in der Republik Moldau, aber nicht Berlin: Signal-Iduna-Vorstand Ulrich Leitermann fordert eine Flugverbindung zwischen Dortmund und Berlin. Diesen Wunsch äußert er nicht allein.

Dortmund

, 12.02.2019, 17:40 Uhr / Lesedauer: 2 min

Fast 30 Ziele in Osteuropa, aber mit München nur ein Ziel in Deutschland: Signal-Iduna-Vorstand Ulrich Leitermann reicht das innerdeutsche Angebot des Dortmunder Flughafens nicht aus. Für Dortmund und die Region sei eine Anbindung an Berlin enorm wichtig.

Nicht nur für bereits erfolgreich am Markt operierende Unternehmen, sondern auch für Gründer, die mit innovativen Ideen durchstarten wollen. Zum Beispiel am Hafen, wo in der Digitalbranche 5000 Arbeitsplätze entstehen sollen.

Signal-Iduna-Vorstand Leitermann: „Dortmund braucht eine Fluglinie nach Berlin.“

Signal-Iduna-Vorstand Leitermann: „Dortmund braucht eine Fluglinie nach Berlin.“ © Peter Bandermann

Berlin und andere Ziele in Europa

Mit seinem Wunsch nach einer Flugverbindung in den Morgen- und Abendstunden in die Hauptstadt ist Ulrich Leitermann nicht allein: „Da werden Gespräche geführt“, sagte er. Die Region müsse sich stärker dazu äußern. Flughafen-Chef Udo Mager bestätigte die Gespräche auf Anfrage: „Das Interesse der Wirtschaft an einer Verbindung speziell nach Berlin, aber auch an anderen Destinationen im Businessbereich in Deutschland und Europa, ist bekannt und wird vom Flughafen ausdrücklich geteilt.“

Der Chef des Dortmunder Flughafens, Udo Mager, führt Gespräche mit Wirtschaft und Fluggesellschaften: Dortmund soll mit Berlin und anderen Zielen in Europa verbunden werden.

Der Chef des Dortmunder Flughafens, Udo Mager, führt Gespräche mit Wirtschaft und Fluggesellschaften: Dortmund soll mit Berlin und anderen Zielen in Europa verbunden werden. © MMDO

Auch „Abgeordnete aus der Region“ würden eine Flugverbindung nach Berlin befürworten. Der Flughafen arbeite eng mit den Industrie- und Handelskammern in der Region zusammen und führe Gespräche auch mit den „relevanten Airlines“. Nach der „deutlichen Aussage“ Ulrich Leitermanns könne ein weiterer Impuls gesetzt werden.

Zusagen gibt es allerdings nicht. Die unter hohem Kostendruck arbeitenden Fluggesellschaften richten nicht „mal eben“ eine Fluglinie ein, weil eine Wirtschaftsregion das fordert. Die Lufthansa-Tochter Eurowings ließ wissen, dass sie die Verbindung Dortmund / Berlin „aktuell“ nicht plane. Eine Fluggesellschaft müsste einen Airbus A319 oder A320 mit 150 bis 180 Sitzen verwenden, denn kleinere Maschinen setzt keine Fluggesellschaft mehr ein.

Nicht nur Zuspruch

Aus der Wirtschaft gibt es nicht nur Zuspruch. Mitarbeiter von Wilo, einem internationalen Pumpenhersteller mit Sitz in Hörde und nach eigenen Angaben „auf allen Kontinenten zu Hause“, bevorzugen die Deutsche Bahn: „Wir sind mit den rund 3,5 Stunden Zugfahrt von Dortmund nach Berlin durchaus zufrieden, zumal Wilo ziemlich zentral liegt und eine gute Anbindung an den Dortmunder Hauptbahnhof, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, besteht“, sagte Wilo-Sprecher Klaus Hübscher nach Gesprächen mit viel reisenden Kolleginnen und Kollegen.

Die Zeit im Zug würde als Arbeits- oder Ruhezeit genutzt. Allerdings sei die Internetverbindung „hinter Wolfsburg“ semioptimal, aber über den Wolken allemal schlecht. Der Zug-Vorteil: Der ICE erreiche Berlin zentral, auch nah am Regierungsviertel.

Ein Flug von Dortmund nach Berlin würde etwa 60 Minuten dauern.

Blick in das Jahr 2000: Mit so einer Maschine wurde Berlin bereits von Dortmund aus angeflogen.

Blick in das Jahr 2000: Mit so einer Maschine wurde Berlin bereits von Dortmund aus angeflogen. © Dieter Menne

Die Idee, Dortmund mit Berlin zu verbinden, führt zurück in die Geschichte des Flughafens. Denn der „Airport 21“ war ursprünglich als Geschäftsflughafen geplant, bevor etliche Urlaubsziele durchstarteten. Der ungarische Billigflieger Wizzair verbindet Dortmund mit etlichen Zielen in Osteuropa. Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, sagte, dass jeder vierte Fluggast von den rund zwei Millionen Passagieren geschäftlich unterwegs sei.

Sein Kommentar zu Ulrich Leitermanns Vorstoß: „Unsere regionale Wirtschaft braucht national und international gute Verkehrsanbindungen. Die Verkehrsträger ergänzen sich gegenseitig. Die Bahnverbindung von Dortmund nach Berlin ist gut und sie wird durch die geplanten Ausbaumaßnahmen noch leistungsfähiger. Jedoch steht die Bedeutung des Dortmunder Airports für unsere Unternehmen außer Frage. Die Akzeptanz liegt bei mehr als 80 Prozent.“

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