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Osterbesuch statt Einsamkeit – das ist möglich in Dortmunds Seniorenheimen
Covid-19
Winkende Angehörige vorm Fenster des Seniorenheims – das war Ostern vor einem Jahr. Doch wie war die Situation in Dortmund am Ostersonntag 2021?
Wer vor einem Jahr an Ostern seine Angehörigen im Seniorenheim besuchen wollte, der stand vor einem Problem. Das Coronavirus war eben erst zu einem weltweiten Problem geworden, der Umgang mit der Pandemie war noch ungeübt. Es herrschte große Verunsicherung, und zum Schutz der Alten durften diese eben nicht besucht werden.
So gab es vielerorts in der Stadt dieses Bild: Winkende Angehörige unten auf der Straße vor dem Seniorenheim und Bewohner am Fenster, die auf den Familienbesuch im Heim verzichten mussten.
Erleichterung in den Seniorenheimen
Jetzt, ein Jahr später, gibt es immer noch viele Unsicherheiten und Virusmutationen, die eine noch schnellere Verbreitung des Coronavirus und mehr Covid-19-Erkrankungen zur Folge haben. Und doch ist die Welt eine andere, blickt man auf die Entwicklung in den Seniorenheimen.
So kann auch Martin Kaiser, Geschäftsführer der städtischen Seniorenheime mit Erleichterung auf dieses Osterfest schauen. „Der allergrößte Teil unserer Bewohner ist geimpft“, sagte er auf Anfrage am Ostersonntag (4.4.). Das gebe Sicherheit und die Möglichkeit, wieder vermehrt Besucher zuzulassen. Eine Situation, die auch schon an den Tagen vor Ostern für Entspannung sorgte - bei Bewohnern und Angehörigen.
Besucherströme werden gesteuert
Die Heime seien für die Besuche gewappnet, nicht nur an Ostern, so Kaiser, wenngleich die städtischen Seniorenheime sehr darauf bedacht seien, die Besucherströme zu steuern. „Wir wollen keine Überlast“, sagt er. Die Heime betreiben derzeit also ein Besuchsmanagement. Angehörige können zu bestimmten Terminen ihre Leute besuchen. Das würde von den Angehörigen, die froh seien, überhaupt kommen zu dürfen, gut akzeptiert.
Dass die meisten Bewohner mittlerweile geimpft sind, ist eine Säule für den möglichen Besuch im Heim. Die andere sei das Testen. „Das Risiko für alle wird durch das Testen runtergefahren“, so Kaiser. Ein externer Dienst übernehme das in den Heimen, Bewohner könnten sich vier bis fünf Mal testen lassen. Auch die Angehörigen würden getestet und könnten dann vor dem Besuch sicherer sein. „Das hat sich gut eingespielt.“
Mehr Abwechslung für die Bewohner
Kaiser erinnert sich: „Die erste interne Corona-Schutzverordnung für unsere Heime habe ich am 16. März geschrieben.“ Damals wurde viele heruntergefahren, was nun wieder möglich ist.
Die Senioren konnten nur in Kleingruppen beieinander sein. Mittlerweile seien viele Aktivitäten im Inneren wieder möglich. Auch die Ehrenamtlichen dürften wieder in den Heimen helfen, was für Abwechslung sorge. „Das freut natürlich unsere Bewohner.“
Leitender Redakteur, seit 2010 in der Stadtredaktion Dortmund, seit 2007 bei den Ruhr Nachrichten.
