Aus der Vogelperspektive wirkt die Kreuzung Vogelpothsweg (von links oben nach rechts) /Oberbank tatsächlich recht unübersichtlich. © Peter Bandermann (Archiv)
Beängstigende Kreuzung
Senioren beklagen Verkehrssituation an der Kreuzung Vogelpothsweg/Oberbank in Dorstfeld
Bewohner des benachbarten Seniorenhauses wünschen sich, dass die Überquerung der Kreuzung Vogelpothsweg/Oberbank erleichtert wird. Die Polizei sieht keine erhöhte Unfallgefahr.
Inmitten der Woche, gegen 10.45 Uhr, ist beim Besuch des Seniorenhauses Vinzenz noch nicht viel los an der Kreuzung Vogelpothsweg/Oberbank. „Kurz vor Geschäftsschluss sieht das aber ganz anders aus“, berichtet Bewohnerin Doris Hirschberg. „Oder wenn an der Universität der Trödelmarkt stattfindet.“ Dann überlegt sich die Dorstfelderin zweimal, ob sie dem Discounter gegenüber noch einen Besuch abstattet: Ohne Ampel oder Zebrastreifen scheut die Rollator-Nutzerin die Überquerung des Vogelpothswegs.
Bereits seit der Eröffnung
Marion Wangelik, Leiterin des Seniorenhauses, ist sich der Lage nahe der S-Bahn-Haltestelle Dorstfeld-Süd schon seit vielen Jahre bewusst: „Als wir 2006 hier eröffnet haben, war die Situation bereits die gleiche“, erinnert sie sich.
„Etliche unserer Bewohner kaufen noch selbst ein und gehen daher gerne zum Discounter.“ Der Verkehr mache es ihnen aber nicht leicht. „2010 haben wir uns gemeinsam mit dem Bewohnerbeirat schon einmal bei der Stadt um eine Fußgängerüberquerung bemüht.“
Als Ergebnis sei zwischen Seniorenhaus und Supermarkt eine Verkehrsinsel eingerichtet worden, die aber keinem wirklich weiterhelfen würde. „Dort hält kein Autofahrer an, wenn man rüber will“, meint Friedrich Möller, der seit 2015 im Heim wohnt. Doris Hirschberg, die bereits seit 2008 hier lebt, sieht es mit Humor, bestätigt aber: „Man muss richtig Glück haben, dass mal einer mit freundlichem Wesen vorbeikommt und für uns anhält.“
„Das ist hier sehr verwirrend“
Möller beklagt zudem die für ihn im gesamten Kreuzungsbereich unübersichtliche Situation: „Das ist hier sehr verwirrend. Man hat das Gefühl, Autos kommen von links und von rechts, von oben und von unten.“ Unfälle, die an der Kreuzung häufiger passieren würden, könnten auch nicht gerade zu einem sicheren Gefühl beitragen.
Die derzeitige Tempo-30-Zone beginnt erst hinter der umstrittenen Kreuzung. © Johannes Franz
Für die beiden Bewohner als auch für Marion Wangelik völlig unverständlich ist die Einrichtung einer Tempo-30-Zone, die erst hinter der Kreuzung Richtung Wittener Straße beginnt. Bezirksbürgermeister Ralf Stoltze betont allerdings, dass es sich hier um eine vorübergehende Anordnung handle. Diese sei dem schlechten Straßenzustand geschuldet und werde „nach einer eventuellen Reparatur wieder aufgehoben“.
Über Tempo-30-Zone muss der Rat entscheiden
Auf die Frage, ob Tempo-30 nicht als dauerhafte Lösung für die gesamte Kreuzung dienen könnte, meint Stoltze, dass dies der Rat der Stadt Dortmund entscheiden müsste: Der Vogelpothsweg gehöre zur Liste der Vorrangstraßen und damit nicht in die Zuständigkeit der Bezirksvertretung (BV).
Der Bezirksbürgermeister bestätigt aber, dass die Kreuzung Thema in dem Gremium sei: „Wir haben schon einmal vor zwei Jahren versucht, den Überweg vom Seniorenheim zum Lidl zusätzlich durch einen Zebrastreifen zu sichern. Die Polizei sah aber keinen akuten Bedarf.“ Die Mehrheit der Fraktionen der BV diskutiere derzeit über den Bedarf einer Tempo-30-Zone gegenüber des Heinz-Werner-Meyer-Treffs, der Kita Rasselbande und des Seniorenhauses. Auch eine Begrenzung der Straße entlang des Kletterfelsens am Hannibal würde man befürworten.
Bezirksvertretung will Kreisverkehr
„Generell gibt es seit vielen Jahren langfristig den Plan, die Kreuzung Vogelpothsweg und Oberbank durch einen Kreisverkehr zu ersetzen. Eine Finanzierung im Haushalt müsste aber zunächst gesichert sein. Die Bezirksvertretung Innenstadt-West spart seit 2018 dafür die erforderliche Summe durch eine erste Ausweisung von bisher rund 100.000 Euro in den investiven Mitteln des Haushalts für diesen Zweck auf.“
Zur Unfallsituation an der Kreuzung äußerte sich Kim Freigang, Sprecher der Polizei Dortmund. Vor zwölf Jahren fiel sie unter den Begriff „Unfallhäufungsstelle“, so dass die zuständige Unfallkommission den Bereich genauer im Auge behalten habe. „Danach ist es dort erst einmal sehr ruhig geworden.“
2018 habe es einen Unfall mit einem Verletzten gegeben, 2019 allerdings bereits zwei mit verletzten Verkehrsteilnehmern. „Diese Fälle sind allerdings noch zu frisch, um sie wirklich bewerten zu können.“
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