Nach SEK-Einsatz in Dortmund In diesen Fällen wurden Spezialkräfte alarmiert

Spezialkräfte: 14 Einsätze in 14 Monaten
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Mehrere Explosionen waren am Mittwochmorgen (9.4.) im beschaulichen Krinkelweg in Dortmund-Holzen zu hören – ausgelöst durch Einsatzkräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei, die dort einen Mann festgenommen haben. Wie die Polizei Dortmund mitteilte, hat es Hinweise auf Waffen bei dem Mann gegeben. In besonderen Gefährdungslagen werden SEK-Beamte zu Einsätzen hinzugezogen.

Die Polizei ist bemüht, dass diese Einsätze der Spezialkräfte nicht zu viel Aufsehen erregen. Durch das robuste Auftreten der schwerbewaffneten Beamten, die etwa Rammen nutzen, um in Wohnungen zu gelangen und teils mit schwer gepanzerten Fahrzeugen vorfahren, fallen SEK-Einsätze jedoch immer wieder auf. Seit Anfang 2023 sind 19 SEK-Einsätze in Dortmund bekannt geworden. Wir haben eine Chronik der spektakulärsten Fälle zusammengestellt:

27. August 2024:

Die Polizei rückt abends mit einem Großaufgebot, darunter auch SEK-Beamten zum Dorstfelder Hellweg aus. Dort soll ein 31-Jähriger Familienangehörige bedroht haben. Nach mehreren Stunden verlässt er „aus eigenem Anlass“ die Wohnung und lässt sich widerstandslos von den Spezialkräften festnehmen. Der Mann war schon früher am Tag kurzzeitig in Polizeigewahrsam genommen worden, weil er Ordnungsamtsmitarbeiter bedroht hatte. Diese hatten den 31-Jährigen als psychisch auffällig beschrieben. Er bunkerte außerdem scharfe Schusswaffen in seinem Auto.


















SEK-Kräfte der Polizei verlassen nach einem Einsatz ein Haus in der Provinzialstraße in Dortmund.
Spezialkräfte der Polizei haben im März 2024 zweimal eine Wohnung in der Provinzialstraße in Dortmund gestürmt. © Philipp Pohl

6. März 2024:

Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) stürmte ein Haus an der B54 in Eving im Zuge von Ermittlungen gegen Drogenhandel. Auch in Bönen und Hamm gab es Einsätze, insgesamt wurden fünf Personen festgenommen und über 100 Kilogramm Marihuana sichergestellt.

4. März 2024:

Gleich zwei Vorfälle ereigneten sich innerhalb weniger Stunden. Ein 64-jähriger Mann hatte zwei Mitarbeiterinnen des sozialpsychiatrischen Dienstes bedroht, die dann die Polizei alarmierten. In seiner Wohnung an der Lübecker Straße in der östlichen Innenstadt wurde der Mann überwältigt und in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.

Wenige Stunden später hat ein anonymer Anruf einen Polizeieinsatz wegen einer mutmaßlichen Gefährdungslage ausgelöst. Der Hansaplatz wurde geräumt, Spezialkräfte haben das gesamte Gebiet unter die Lupe genommen. Nach etwa zwei Stunden konnte die Polizei aber Entwarnung geben.

Kräfte des Spezialeinsatzkommandos am 4. März 2024 an der Lübecker Straße in Dortmund.
Kräfte des Spezialeinsatzkommandos im Einsatz an der Lübecker Straße in Dortmund © Fernandez / news4 Video-Line TV

24. Mai 2023:

Zweieinhalb Monate, nachdem ein Mann in Bochum erschossen worden war, hat die Polizei einen Verdächtigen an der Mallinckrodtstraße in der Nordstadt festgenommen. Der Mann wurde bei dem Zugriff leicht verletzt.

18. April 2023:

Mehrere Straßen in der Nähe des Burgwalls sind gesperrt worden, weil ein 55-Jähriger in seiner Wohnung bewaffnet randaliert habe. Unter anderem wurde eine aufblasbare Sprungmatte vor dem Haus aufgebaut. Nach knapp 3,5 Stunden wurde der Bewohner von der Polizei herausgeführt.

SEK-Kräfte der Polizei im April 2023 bei einem Einsatz in der Nähe des Burgwalls in Dortmund.
Spezialkräfte der Polizei haben im April 2023 einen 55-jährigen Randalierer festgenommen. © Kevin Kindel

11. März 2023:

Ein Mann soll mit einem spitzen Gegenstand auf die Wohnungstür seines Nachbarn eingeschlagen haben. Einsatzkräfte mit Schutzwesten und Maschinenpistolen umlagerten das Wickeder Haus, die Feuerwehr baute ein Sprungkissen auf, um auf einen möglichen Fenstersprung vorbereitet zu sein. Nachdem man mehrere Stunden lang auf den Mann eingeredet habe, stürmte das SEK die Wohnung und nahm den 38-Jährigen fest.

24. Februar 2023:

Mehrere Polizisten stürmten eine Bar in der Dortmunder Innenstadt. In der Gastronomie am Königswall nahmen die Beamten zwei Männer (25 und 37) fest, die beschuldigt werden, mit Kokain zu handeln. Anschließend wurden drei Wohnungen durchsucht, wobei „eine größere Menge“ Kokain entdeckt worden seien.

Heftige Explosionen bei SEK-Einsatz in Dortmund: Die ersten Sekunden des Einsatzes als Audio