Die SegelFreunde Phoenixsee wollen den Segelsport möglichst vielen möglich machen.

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Segler am Phoenix-See warten auf Lösung für Parkplatzprobleme

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Die Segelvereine am Phoenix-See machen sich Sorgen. Das neue Parkraumkonzept mit einer längeren Ticketpflicht würde für sie existenzbedrohend teuer. Die Stadt arbeitet an einer Lösung.

Hörde

, 12.07.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine Höchstparkdauer von drei Stunden, wie sie das neue Parkraumkonzept am Phoenix-See vorsieht, reicht für Schulungen und einen Segelturn nicht aus. Davon abgesehen würde eine verschärfte Ticketpflicht für die Mitglieder der Segelvereine auch schlicht zu teuer. Auf rund 200 Euro pro Person und Monat kommt Hajo Runge, Vorsitzender der „SegelFreunde Phoenixsee“ bei seinen Berechnungen. „Das stünde in keinem Verhältnis zum Vereinsbeitrag.“

Gemeinsam mit Dr. Bernd Bahke, Vorsitzender des Vereins Sporthochseeschiffer Deutschland, versucht er bei der Stadt Dortmund eine Lösung zu erwirken. Zunächst hieß es dort, den Seglern sei es zuzumuten, wie alle anderen auch Stellplätze zu mieten.

Segler fühlen sich benachteiligt gegenüber anderen Sportlern

Dadurch fühlen sich die Segler allerdings gegenüber anderen Sportlern benachteiligt, die kostenfrei Turnhallen und Sportanlagen samt Parkplätzen nutzen dürfen. Die Segelfreunde weisen auch darauf hin, dass an den Stauseen des Ruhrverbands extra Parkplätze für Segler eingerichtet sind. Die Kosten seien mit den Liegegebühren abgegolten.

Hajo Runge, erster Vorsitzender der „SegelFreunde Phoenixsee“, setzt sich für eine gerechte Lösung des Parkproblems ein.

Hajo Runge (M.), erster Vorsitzender der „SegelFreunde Phoenixsee“, setzt sich für eine gerechte Lösung des Parkproblems ein. © SegelFreunde Phoenixsee

„Plätze anzumieten kommt für uns nicht in Frage“, sagt Hajo Runge. Auch eine zur Diskussion stehende Rabattierung sei keine Lösung. Denn selbst mit Vergünstigung würden die Parkplätze für einen Verein, der das Segeln für alle möglich machen soll, viel zu teuer. „Die Segelvereine brauchen im Schnitt drei bis fünf Plätze für ihre Ausbilder.“ Die seien wegen des umfangreichen Equipments auf das Auto angewiesen. Das gelte ganz besonders für den Verein „Sail Together“, der Segeln für Behinderte ermöglicht.

Versicherungen und Liegeplätze seien ohnehin teuer, zusätzliche Kosten für Stellplätze seien bei 90 Euro pro Platz und Monat nicht machbar. Runge: „Entweder wir erhöhen die Beiträge oder wir gehen pleite.“

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Eine Kostenbeteiligung hält Runge allerdings für machbar. Ähnlich ist es auch für das Lager angedacht, das im neuen Sportstützpunkt am See für die Vereine eingerichtet wird. Dort werden auch Umkleideräume, Duschen und Toiletten für die Segler zur Verfügung stehen sowie ein Lehrraum, der im Anschluss an den Schulbetrieb genutzt werden kann. Bis Ende dieses Jahres soll der große Stützpunkt fertig sein; 50 Quadratmeter Lagerfläche sind dort für die sieben Segelvereine am See reserviert.

Für das Parkplatzproblem schlägt Hajo Runge Parkausweise vor, wie sie in den Bewohnerparkzonen der Innenstadt gelten. Anlieger zahlen dafür 30,70 Euro im Jahr. Bislang lehnt die Stadt das allerdings ab, da die Segler keine Anwohner seien.

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Um derlei Optionen zu diskutieren, trafen sich Verantwortliche der Vereine und des Stadtsportbunds Anfang Mai in einer Videokonferenz mit Ludger Wilde. Der Baudezernent kündigte an, mit den Investoren der Parkhäuser Gespräche zu führen. Bis zu den Sommerferien sollten die Ergebnisse vorliegen.

In dem Video-Gespräch sei deutlich zum Ausdruck gekommen, dass es am See Planungsfehler gab, erzählt Hajo Runge. „Die dürfen jetzt nicht auf dem Rücken der Vereine ausgetragen werden.“

In Kürze soll eine Lösung auf dem Tisch liegen

Auf Nachfrage teilte Planungsamtsleiter Wilde dem Vorsitzenden des Segelvereins nun mit, es würde in Kürze ein Lösungsvorschlag vorgelegt. „In den letzten Wochen ist seitens der Verwaltung intensiv an einer Lösung gearbeitet worden, hierbei wurden die Parkplatzanbieter vor Ort mit einbezogen. Ob es nun gesonderte Regelungen und vergünstigte Stellplätze geben wird, ist zurzeit noch offen. Ludger Wilde bittet noch um ein wenig Geduld.

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