Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr
Sechs Videos übers Radfahren in Dortmund
Radfahrer in Dortmund setzen sich für eine bessere lokale Verkehrspolitik ein. Stark steigende Unfallzahlen und die aktuelle Fahrverbots-Diskussion geben ihnen Rückenwind. In sechs Videos blicken wir auf ein Thema, das gerade Fahrt aufnimmt und lassen Experten und Fahrradfahrer die aktuelle Situation bewerten.
Steigende Unfallzahlen und das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts über Fahrverbote für Dieselautos zwingen die Verkehrspolitik zu einem radikalen Umdenken. Sie muss auch das Radfahren in der Stadt neu erfinden, um die Luftqualität in der Großstadt zu verbessern und das Radfahrern sicherer zu machen. Wie ist der Ist-Zustand? Was fordern Radfahrer-Organisationen? Wir haben mit lokalen Akteuren über aktuelle Probleme gesprochen.
Die Gefahr beim Abbiegen nach Rechts
Zwischen Februar 2017 und Februar 2018 starben vier Radfahrer in Dortmund. Drei von ihnen wurden von Lkw überfahren. Typisch ist die Gefahr für Radfahrer, wenn Pkw oder Lkw nach Rechts abbiegen. Karl-Heinz Retzko vom Fahrlehrer-Verband Westfalen erklärt in diesem Video den toten Winkel am Beispiel Lkw-Fahrer, nachdem im November 2017 ein 11-jährige Schüler auf der Leopldstraße / Ecke Mallinckrodtstraße und ein 63-jähriger Radfahrer auf der Bornstraße / Ecke Glückaufstraße von Lkw-Rechtsabbiegern überfahren worden sind:Immer dann, wenn ein Radfahrer auf Dortmunds Straßen stirbt, stellen Radfahrer-Organisationen ein weißes Geister-Fahrrad („Ghost-Bike“) an die Unfallstelle, um auf die tödlichen Gefahren im Straßenverkehr hinzuweisen. Konrad Tischler von der Fahrrad-Selbsthilfe Velokitchen Dortmund in der Nordstadt: „Die Idee stammt aus Amerika und hat sich inzwischen in ganz Europa durchgesetzt. Wir haben gehofft, dass wir niemals in Dortmund ein Ghost-Bike aufstellen müssen. Seit Februar 2017 ist es jetzt schon das Dritte.“
Wieder mehr Unfälle mit Radfahrern in Dortmund
Steigende Unfallzahlen lassen darauf schließen, dass die Gefahr für Radfahrer in Dortmund nicht gebannt ist. „379 Unfälle mit Radfahrern – das ist ein Plus um 5,3 Prozent und damit der höchste Stand seit fünf Jahren“, berichtet Polizeihauptkommissar Ralf Lindemann aus der Verkehrsdirektion der Dortmunder Polizei. Der Radfahrer-Infrastruktur gibt der Polizeibeamte die Note befriedigend.
Als Fahrradkurier der Dortmunder Time-Bandits legt Paul Niemann pro Jahr 10.000 Kilometer auf zwei Rädern zurück – ein erfahrener Radler also. Wie sicher fühlt er sich auf Dortmunds Straßen? Wo sind die Brennpunkte? Was rät er Radfahrern? Die Antworten im Video:Die Hälfte der Unfälle mit Radfahrern ereignete sich 2017 laut Polizei im Innenstadt-Bereich. In den meisten Fällen waren motorisierte Verkehrsteilnehmer für die Unfälle verantwortlich. Autofahrer zeigten selten Einsicht, wenn sie einen Radfahrer behindert oder gefährdet haben, berichtet Polizeihauptkommissarin Katrin Schmidt von der Polizei-Fahrradstaffel aus ihrem Alltag. Ihre Schulnote fürs Radfahren in der Stadt: befriedigend.
Die Kritik des ADFC an der lokalen Verkehrspolitik
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) sieht die aktuelle Entwicklung bei den Unfallzahlen und die Diskussion um zu hohe Abgaswerte als Folge einer einseitigen Politik zugunsten des Autoverkehrs. Der ADFC-Vorsitzende Werner Blanke gibt dem Dortmunder Radwegenetz die Schulnote „ausreichend“ und spart nicht mit Kritik an Politik und Stadtverwaltung:Werner Blanke hat uns auch zur Bundesstraße 54 / Abfahrt Rombergpark geführt, um auf eine Gefahr hinzuweisen, die von der Landesbehörde Straßen NRW produziert worden ist. Jeder Radfahrer, den wir auf diese Stelle hingewiesen haben, hat uns gesagt: „Die Stelle kenne ich. Für Radfahrer ist das lebensgefährlich.“ Was genau das Problem ist, wird im Video erklärt:
Die ersten Ideen der Stadt für bessere Radfahrer-Angebote
Will Dortmund die vom ADFC geforderte Verkehrswende einleiten und Radfahrer vom Abstellgleis holen? Es gibt Pläne dafür. Sie umzusetzen dürfte viele Jahre dauern. Die Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl stellt alles auf Anfang. Ihre Schulnote für den Radverkehr in Dortmund: ein „befriedigend“:Das Radfahren in Dortmund – unser Kommentar zur Verkehrspolitik der vergangenen Jahre:
Welche Schulnote geben Sie dem Dortmunder Radverkehr? Stimmen Sie ab:
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