Immer wieder überqueren Passanten die Straße, ohne die nahegelegenenFußgänger- Ampeln zu nutzen. © Beate Dönnewald
Gefahrenpunkt
Schwerer Unfall: Wie gefährlich ist es zwischen Rewe und Busbahnhof?
Zehn Meter ist die Ampel entfernt. Die Fußgängerin ignoriert sie und überquert die Straße zwischen fahrenden Autos. Ein Polo erfasst die junge Frau, sie wird schwer verletzt. Kein Einzelfall.
Immer wieder dieselben Szenen: Fahrgäste springen aus dem Bus und überqueren die Straße, indem sie sich einen Weg durch den fließenden Verkehr bahnen. Ähnlich verhalten sich Kunden, die aus dem Supermarkt kommen und auf die andere Straßenseite wollen. Das bleibt nicht immer ohne Folgen.
Erst jüngst ist es auf der Lütgendortmunder Straße, zwischen Rewe und Bushbahnhof Lütgendortmund, wieder zu einem schlimmen Unfall gekommen. Schwere Verletzungen erlitt diesmal eine junge Fußgängerin, vermutlich, weil sie die rund zehn Meter entfernte Ampel ignorierte.
VW Polo erfasst 18-jährige Passantin
Stattdessen überquerte sie am 30. November gegen 18.30 Uhr in Höhe des Rewe-Markts die Straße. Dabei erfasste sie der VW Polo einer 67-jährigen Fahrerin. Der Rettungsdienst versorgte sie und brachte sie zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Tagsüber gilt hier Tempo 30.
Die örtliche Politik setzt sich schon lange dafür ein, dass der Bereich entschärft wird. Eine Lösung ist bislang allerdings nicht in Sicht. Zuletzt war der „Dauerbrenner Busbahnhof“ im Juni 2021 Thema in der Bezirksvertretung Lütgendortmund. In einem gemeinsamen Antrag von CDU und SPD forderten die Politiker eine Überplanung der Lütgendortmunder Straße zwischen S-Bahnstation, Busbahnhof und Rewe-Markt.
Zehn Verkehrsunfälle von 2018 bis 2021
Laut der Direktion Verkehr der Dortmunder Polizei sind die Kriterien in diesem Bereich für eine so genannte Unfallhäufungsstelle nicht erfüllt. Wie Polizeisprecherin Nina Kupferschmidt auf Anfrage dieser Redaktion berichtet, ereigneten sich im Zeitraum „Januar 2018 bis Oktober 2021“ in der Höhe der Hausnummer 144-148 zehn Verkehrsunfälle.
Der Busbahnhof Lütgendortmund gilt schon lange als Gefahrenpunkt. Die Politik sucht nach Lösungen, um den Bereich für Fußgänger zu entschärfen. © Betae Dönnewald
Berücksichtigt seien ausschließlich Unfälle mit Verletzten oder schwerwiegendem Sachschaden. „Die reinen ,Blechschäden‘ können so ortsscharf nicht ausgewertet werden“, erklärt Nina Kupferschmidt.
Fußgänger missachten Ampeln
Von den zehn Verkehrsunfällen passierten drei in 2018, zwei in 2019, drei in 2020 und zwei in 2021 (bis Oktober). „Sechs dieser Verkehrsunfälle ereigneten sich unter Beteiligung von Fußgängern“, so die Polizeisprecherin. Diese hätten ungeachtet der nahegelegenen Fußgänger-Ampel die Fahrbahn überschritten.
Polizeihauptkommissar Michael Dukat, Leiter der Wache Lütgendortmund, bestätigt, dass der gesamte Bereich am Busbahnhof Lütgendortmund ein bekannter Gefahrenpunkt, allerdings kein Unfallschwerpunkt ist. Aufgrund der Entfernung würden die zwei Fußgänger-Ampeln hier von den Passanten nur selten genutzt. Dabei befinde sich die westliche Ampel sogar in Höhe der Unfallstelle vom 30. November.
Kamikaze-Fußgänger am Busbahnhof Lütgendortmund unter www.ruhrnachrichten.de/dortmund-west
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