Schulen schließen: Warum die (erst mal) folgenlose Ankündigung Sinn macht

© picture alliance / Flashpic

Schulen schließen: Warum die (erst mal) folgenlose Ankündigung Sinn macht

rnMeinung

Schulen auf oder zu? Die Diskussion um Präsenzunterricht ist um ein Kapitel reicher. Das Land wies die Pläne der Stadt zurück, die Schulen zu schließen. Erwartbar. Trotzdem macht die Ankündigung Sinn.

Dortmund

, 16.03.2021, 18:05 Uhr / Lesedauer: 1 min

Es war ein Paukenschlag. Wir wollen die Schulen in Dortmund schließen, kündigte Oberbürgermeister Thomas Westphal am Dienstag an.

Es war eine bewusste Provokation. Denn klar ist, dass die Stadt die Schulen gar nicht schließen kann. Sie ist zwar Herr über die Gebäude. Personal und Unterricht sind aber Landessache. Und schon mehrfach hatte die Landesregierung deutlich gemacht, dass sie an der Wiedereinführung des Präsenzunterrichts festhalten will. So hatte sie den Kreis Düren in die Schranken gewiesen, der bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 240 die Schulen geschlossen halten wollte.

Dass Dortmund von der kritischen 100er-Inzidenz-Marke aktuell deutlich entfernt ist, nannte denn auch Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann als Grund für die Ablehnung der Schulschließungspläne. Auf die neue „Geschäftsgrundlage“, von der OB Thomas Westphal mit Blick auf die ausgesetzten Astrazeneca-Impfungen und die zunehmenden Corona-Infektionen bei Jugendlichen sprach, ging er nicht ein.

Wer recht hat, wird sich zeigen. Westphal hat den Finger in die Wunde gelegt. Das Land muss ernsthaft darüber nachdenken, um welchen Preis es die Schulen offen halten will und ob es wirklich sinnvoll ist, den Präsenzunterricht an Schulen wie eine heilige Kuh zu behandeln. Und diese Diskussion zu führen, ist gut und richtig.

Lesen Sie jetzt
" Stadt Dortmund will alle Schulen ab sofort schließen

Die Stadt Dortmund will alle Schulen wegen der Entwicklung der Corona-Zahlen sofort schließen. Das hat Oberbürgermeister Thomas Westphal angekündigt. Die abschließende Entscheidung trifft das Land. Von Felix Guth