Beim Öffnen der Post mussten einige Familien in dieser Woche schlucken. Einem aktuellen Schreiben des Dortmunder Bus- und Bahnbetreibers DSW21 zufolge sollen sie bald mehr als den doppelten Preis fürs Schülerticket ihres Kindes bezahlen. Obwohl im selben Brief steht, es handele sich um eine „günstigere Variante“ als bisher. „Haben Sie schon davon gehört?“, fragte ein Vater etwa unsere Redaktion: „Das wäre meines Erachtens mehr als skandalös.“
Der Hintergrund ist die Umstellung des bisherigen Schoko-Tickets aufs neue „Deutschlandticket Schule“. Diese vergünstigte Variante gebe es ab dem 1. August, also zum neuen Schuljahr, ist zu lesen. Doch wie DSW-Sprecherin Britta Heydenbluth aufklärt, sind beim Versand der Briefe Fehler passiert.
Vereinzelt sei es zu Verwechslungen gekommen, sagt Heydenbluth. „Einige Familien, die aufgrund der Entfernung zwischen der Wohnadresse und der Schule ihrer Kinder anspruchsberechtigt sind, haben versehentlich die Information für Selbstzahler erhalten – und umgekehrt.“
Wenn man weit genug von der Schule entfernt wohnt, haben Familien den Anspruch, nur einen Teil der Kosten selbst zahlen zu müssen. Richtig sei jetzt: Der Eigenanteil bleibe für sie so wie bisher beim Schoko-Ticket.
Für Selbstzahler wird‘s günstiger
Fürs erste Kind zahlt man 14 Euro, fürs zweite weitere 7 Euro, ab dem dritten Kind gibt‘s keine weiteren Kosten. Der Vorteil des Deutschlandtickets ist aber: Es gilt nicht mehr nur im VRR-Gebiet, sondern eben in ganz Deutschland. Vor allem in den Ferien kann das den familiären Geldbeutel schonen.
Wer keinen Anspruch auf Kostenübernahme hat und das Schoko-Ticket bislang komplett selbst bezahlt hat, spart aber auch zu Hause Geld. Bisher wurden 39,40 Euro pro Monat fällig, sagt Britta Heydenbluth: Zukünftig sind es nur noch 29 Euro. Das Abo ist monatlich kündbar.
„Für Verwirrung entschuldigen“
Familien, die fehlerhafte Briefe bekommen haben, sollen schnellstmöglich neu angeschrieben werden. „Die neuen Schreiben sind auf dem Weg“, sagt die DSW-Sprecherin: „Wir können uns nur für die Verwirrung entschuldigen.“ Seit einigen Wochen liefen in dem Unternehmen mehrere Prozesse parallel, um die Einführung der neuen Tickets zu begleiten.
Weiterführende Informationen zum Deutschlandticket und seinen Varianten, auch für Studierende oder als Job-Ticket, gibt es unter vrr.de oder bus-und-bahn.de
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