Tests helfen in Schulen, möglichst wenig Schüler in Quarantäne schicken zu müssen. © dpa

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Schülern die Quarantäne ersparen: Dortmunder Gesundheitsamt geht eigenen Weg

Die Stadt Dortmund begrüßt die neue bundeseinheitliche Quarantäne-Regelung für die Schulen. Das letzte Wort aber hat das Gesundheitsamt vor Ort - und das verfolgt seine eigene Strategie.

Dortmund

, 08.09.2021 / Lesedauer: 3 min

In Schulen sollen bundesweit einheitliche Corona-Regeln gelten. Darauf haben sich die Gesundheitsminister der Länder geeinigt. Demnach sollen keine kompletten Klassen mehr in Quarantäne müssen, und direkte Kontaktpersonen wie Sitznachbarn, die ohne Symptome sind, können sich nach fünf Tagen freitesten. Doch die Entscheidung vor Ort, wie mit der Quarantäne umzugehen ist, treffen die Gesundheitsämter.

Der Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes Dr. Frank Renken hält diese Regelung grundsätzlich für gut, weil sie mit einer Teststrategie verbunden sei und die Arbeit seines Amtes massiv erleichtere; denn das Dortmunder Gesundheitsamt guckt bei jedem Fall noch genauer hin, um möglichst wenig Kinder auch unter den Sitznachbarn von Infizierten in Quarantäne schicken zu müssen, so wie es noch zu Beginn des Schuljahres vorgesehen war.

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„Winzige Unsicherheit“

In Nordrhein-Westfalen sind in allen Schulen zwei Tests in der Woche Pflicht. Bei den Lolli-Tests in den Grundschulen wisse man bei sofortiger Einzelkontrolle schon einen Tag später, wer in dem Pool positiv ist, erklärt Renken: „Wir lassen alle in der Schule, die negativ sind.“

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Mit weiteren Maßnahmen wie Mundnasenschutz, Abstandsregeln und Lüftung sei das System perfekt, so Renken. Man gehe nach den Ergebnissen der häufigen Testungen vor und vertraue darauf, dass in der Zwischenzeit die Kinder nicht so ansteckungsfähig sind, dass sich weitere Kinder bei ihnen infizieren. Nur mit einer „winzigen Unsicherheit“ könne man so einen störungsfreien Unterricht sicherstellen.

Bei den weiterführenden Schulen werden mit Ausnahme eines Modellversuchs an zwei Schulen (Albert-Einstein-Realschule in Scharnhorst und Anne-Frank-Gesamtschule in der Innenstadt-Nord) nicht wie in den Grundschulen PCR-Pooltests gemacht, sondern jeder Schüler macht einen Antigen-Schnelltest, der aber bei einer Ansteckung nicht so früh anschlägt wie ein PCR-Test und nicht so zuverlässig ist.

Ansteckung eher in der Familie

Doch selbst wenn Schüler in weiterführenden Schulen schon einen Tag ansteckungsfähig gewesen seien, würden in Dortmund nicht von vornherein alle Tischnachbarn in Quarantäne geschickt, erläutert Renken, sondern man gucke sich jeden Einzelfall an. „Wir fragen erst bei den Schulen nach.“ Etwa, wie viel direkten Kontakt es überhaupt gegeben hat und ob regelmäßig gelüftet wurde.

Das Gesundheitsamt habe diese Nachfragen zwischenzeitlich wegen hoher Meldezahlen unterbrechen müssen, habe sie jetzt aber wieder aufgenommen, so der Gesundheitsamtsleiter.

Bei diesem Vorgehen sieht sich Renken durch die Erfahrung bestätigt, dass auch Kinder sich eher im familiären Umfeld als in der Schule anstecken. Letzteres sei eher die Ausnahme als die Regel.

Dr. Frank Renken zur Quarantäne an Dortmunder Schulen: rn.de/dortmund

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