Der Dortmunder Apotheker Michael Mantell ist einer von zahlreichen Dortmundern, die am Freitag Anrufe von Telefon-Betrügern bekommen haben. © Archivbild
Betrüger
„Hallo Papa, ich habe jemanden überfahren“: Schockanruf-Welle in Dortmund
Eine Welle von Schockanrufen schwappt aktuell durch Dortmund. Betroffen ist auch Apotheker Michael Mantell. Die Polizei warnt ausdrücklich davor, sich auf die Masche der Betrüger einzulassen.
Michael Mantell, Apotheker aus dem Stadtteil Hörde, war einer von vielen Dortmundern, die am Freitag (11.3.) einen ungewöhnlichen Anruf erhalten haben.
Die Polizei Dortmund bestätigt, dass Betrüger aktuell gehäuft im Stadtgebiet versuchen, mit Schock-Nachrichten an Geld zu kommen. Dabei haben sie vor allem ältere Menschen in eher wohlhabenden Gegenden im Blick.
„Ich war sehr überrascht und hätte nicht gedacht, dass mir so etwas passieren würde“, sagt Mantell über das Telefonat mit einer Mobilnummer mit der Vorwahl 0170, das ihn über den Anschluss seiner Apotheke in Hörde erreichte.
Junge Frau ruft vermeintlich weinend an
Die weinerliche Stimme einer jüngeren Frau sei zu hören gewesen. „Hallo, hier ist deine Tochter. Ich habe jemanden überfahren. Du musst mir Geld geben, damit ich die Kaution bezahlen kann“, lauteten die Worte laut Mantell.
Auf Nachfragen, wer dort sei, habe niemand geantwortet. Kurz darauf habe sich eine weitere Frau auf der Leitung in das Gespräch eingeschaltet, die sich als Polizistin ausgegeben habe.
Mantell habe in diesem Moment erkannt, dass es um einen Betrugsversuch handeln musste. Er beendete das Gespräch und informierte die Polizei. Dennoch sagt er: „Das hinterlässt schon einen kleinen Schock, wenn man so etwas hört.“
Die Betrüger arbeiten mit genau diesem Schock-Effekt. Sprecherin Nina Kupferschmidt sagt: „Sie üben enormen Druck aus, teilweise schreien Frauen weinend ins Telefon. Das führt manchmal zum Erfolg, weil die angerufenen Menschen dann manchmal keinen klaren Gedanken mehr fassen können.“
Polizei rät: „Legen Sie sofort auf!“
Die Polizei Dortmund gibt Tipps für das richtige Vorgehen bei solchen Anrufen: „Legen Sie bei einem solchen Anruf sofort auf! Und rufen Sie das betroffene Familienmitglied oder eine Person aus dem engen Umfeld an, um sich persönlich zu vergewissern, dass keine Notsituation vorliegt.“
Ein zweiter Anruf sollte dann der Notrufnummer 110 gelten. Nur wenn Betrugsversuchr gemeldet werden, könne die Polizei eine Häufung wie am Freitag erkennen.
Die Täter sitzen laut der Polizeisprecherin in der Regel im Ausland, die Verfolgung solcher Taten sei schwierig. Es gelinge zwar, bei Übergaben Personen festzunehmen. „Aber das sind die ganz Kleinen in dieser Maschinerie“, sagt Nina Kupferschmidt.
Menschen im Umfeld sollten über diese Betrugsmaschen informiert werden, die einen häufig wechselnden Inhalt haben können.
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