Schließt die Lücken bei den Hilfen für Obdachlose Angebot muss ausgebaut werden

Schließt die Lücken bei den Hilfen für Obdachlose
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Schließt die Lücken bei den Hilfen für Obdachlose

Gegensätzlicher können die Bilder kaum sein. Hier Menschen, die bei Regen und Kälte draußen oder zuletzt im Protestcamp an der Kampstraße unter einem dünnen Zeltdach schlafen. Dort im frisch eröffneten Wohnungslosen-Zentrum der Diakonie im Wichern-Haus ein „Wohnzimmer“, in dem Obdachlose vor einem virtuellen Kaminfeuer und einer großen Bücherwand lesen und ausspannen können. Es sind zwei extreme Seiten derselben Medaille.

Für die einen ist das Glas halbvoll, für die anderen halbleer - das gilt auch für die Bewertung der Dortmunder Obdachlosen-Politik. In der Stadt wird eine Menge geleistet, es gibt haupt- wie ehrenamtlich viele engagierte Menschen und Organisationen, die sich um die Ärmsten in der Stadt kümmern. Es gibt aber offensichtlich auch Lücken.

Genauso falsch wie die Aussage, die Stadt tue nichts für Obdachlose, ist der Satz, niemand müsse draußen schlafen. Schon beim Blick auf die Zahlen wird deutlich, dass die Zahl der angebotenen Übernachtungsplätze nicht ausreicht, um allen, die es nötig haben, ein Dach über dem Kopf zu bieten. Und auch bürokratische Hürden sorgen dafür, dass das Angebot nicht von allen genutzt werden kann.

Die offensichtlichen Lücken müssen möglichst weitgehend geschlossen werden. Sozialdezernentin Birgit Zoerner betont, dass man für Verbesserungen immer offen sei. Das sollte man beim Wort nehmen.

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