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Geflüchtetes Schaf: „Es hat uns alle an der Nase herumgeführt“
Schaf gesucht
Am Mittwochabend (5.8.) hat ein entlaufenes Schaf für Straßensperrungen gesorgt. Es ist weiterhin auf der Flucht. Die Dortmunder sollen helfen, es zu finden.
Gabi Bayer hatte die Situation am Mittwochabend (5.8.) nur zufällig beobachtet. Auf dem Heimweg sah sie mehrere Polizeiwagen und dazwischen ein Schaf. „Da habe ich sofort Hilfe angeboten“, sagt die Sprecherin der Dortmunder Tierschutzorganisation Arche 90.
Das freilaufende Schaf hatte den Verkehr auf der Emscherallee in Huckarde vorübergehend lahmgelegt. Gegen 18 Uhr sei die Polizei am Mittwoch von Autofahrern, die das Tier auf der Straße gesichtet hatten, informiert worden.
„Und dann begann wohl die wilde Jagd“, sagt Gabi Bayer und lacht. Das Schaf war zunächst auf der Emscherallee zwischen Ellinghauser und Mengeder Straße unterwegs. Es sei in Richtung Huckarde gelaufen, wie die Polizei mitteilt. Im Laufschritt war das Einfangen des Tieres nicht möglich.
Schaf ist im Rahmer Wald
Auch bei einer kurzen Rast an einer Eisenbahnbrücke gelang es den Beamten nicht, das Schaf zu erwischen. Die Emscherallee wurde zunächst halbseitig, dann kurzzeitig komplett gesperrt. Auch vor den Gleisen der Stadtbahnlinie U47 machte das Schaf nicht halt, sodass eine kurzzeitige Sperrung nötig war.
Doch alle Sperrungen am Mittwochabend waren umsonst: Die Verfolgung des Schafs endete vorerst im Rahmer Wald. Dort ist das Tier sicher und behindert den Verkehr nicht. Im Wald bleiben soll es aber selbstverständlich nicht.
Arche 90 hatte noch am Mittwochabend die weitere Suche nach dem Schaf übernommen. „Es soll nie wieder jemand behaupten, Schafe seien doof“, sagt Pressesprecherin Gabi Bayer. „Dieses Schaf hat uns alle – Polizeibeamte und Tierschützer – an der Nase herumgeführt.“
Derzeit (Stand 6.8., 15 Uhr) sei das Tier weiterhin freilaufend im Rahmer Wald unterwegs. Sie habe bereits geahnt, dass es kein leichtes Unterfangen werden würde, das Schaf zu fangen, so Gabi Bayer. Schließlich können Schafe schnell laufen, vor allem, wenn sie sich getrieben fühlen.
Sichtungen sollen gemeldet werden
Nun warten Arche 90 und Polizei auf die nächste Sichtung des Schafes. Arche 90 hat bereits einen Schäfer ins Boot geholt, der mit Zäunen helfen würde, das Tier einzufangen. Ohne Begrenzung auf freier Fläche sei das nicht möglich, so Gabi Bayer.
Wer das Schaf sieht, kann sich unter Tel. (0231) 87 53 97 bei Arche 90 melden. Sollte sich das Schaf wieder auf der Straße befinden oder niemand bei der Tierschutzorganisation erreichbar sein, sollten sich Anrufer direkt an die Polizei wenden.
„Wichtig ist, dass die Leute wirklich nur anrufen und uns informieren“, betont Gabi Bayer. „Es sollte niemand die Hunde auf das Schaf loslassen oder selbst versuchen, es zu fangen. Dann rennt das Tier nur noch weiter weg.“
Redakteurin, davor Studium der angewandten Sprachwissenschaften in Dortmund und Bochum. Sportbegeistert und vor allem tänzerisch unterwegs.
