
Sarah Connor lieferte am Samstagabend eine ganz besondere Show ab - vor 15.000 Dortmundern. © picture alliance/dpa
Sarah Connor in Dortmund: „Ich kann nicht glauben, dass das mein Leben ist“
Sarah Connor
Sarah Connor begeistert 15.000 Dortmunder mit einer ganz besonderen Show im Westfalenpark. Die Sängerin holt einen ihrer wohl jüngsten Fans auf die Bühne und feiert sogar eine kleine Premiere.
Die Sonne strahlt über der gut gefüllten Wiese im Westfalenpark. 15.000 Dortmunder in leichter Sommerkleidung warten vor der Bühne auf Sarah Connor. Bei Pommes, Bratwurst, Falafel-Wraps, Gummibärchen und kühlen Getränken. Jedem hier sieht man an, wie sehr er sich auf das Konzert freut. Schon bevor Sarah Connor die Bühne betritt wird fleißig gesungen, getanzt und getrunken. Nur kein Bier mehr, „Bier ist aus“, ruft ein Mann mit dunklen Haaren und verspiegelter Sonnenbrille quer über die Wiese, als Erklärung für seinen Kumpel, warum er denn zwei Cola mitgebracht habe.
Pünktlich um 20 Uhr betritt Sarah Connor die Bühne und startet direkt mit dem ersten Song „Hör auf deinen Bauch“. Die Dortmunder Fans sind vom ersten Ton an lauthals dabei. „Dortmund, was für eine Kulisse, ich kann nicht glauben, dass das mein Leben ist“, begrüßt Sarah Connor das Publikum - und entschuldigt sich für die Corona-bedingte Verspätung: „Tut mir Leid, dass ich mich um zwei Jahre verspätet habe, das ist eigentlich nicht meine Art beim ersten Date. Auf gehts, textsicher seid ihr ja, das habe ich schon gemerkt.“
Dortmunder Publikum schwenkt bunte Regenbogenfahnen im Westfalenpark
Sarah Connor verknüpft immer wieder Messages und Anekdoten mit ihren Songs. Zu dem Lied „Ruiniert“ erzählt die Sängerin, dass sie ihn nicht überall ohne Gegenwehr singen kann, „es gibt Bundesländer, da werden mir Sachen auf die Bühne geschmissen, wenn ich das Lied singe. Wir dürfen nicht aufhören lauter zu sein, als diejenigen, die versuchen unsere Demokratie zu zerstören.“ Im Westfalenpark fliegt nichts auf die Bühne, stattdessen schwenken einige Dortmunder Regenbogenfahnen im Publikum. Auch Sarah Connor trägt eine um den Hals, auf der Bühne und der Leinwand prangen Peace-Zeichen.

Sarah Connor verzauberte das Dortmunder Publikum am Freitagabend im Westfalenpark. © Maren Carle
Neben den aktuellen Songs von „Wie schön du bist“ über „Vincent“ bis zu „Ich wünsch dir“, macht Sarah Connor auch eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit und singt die etwas älteren, englischen Klassiker, wie „Bounce“ und „From Zero to Hero“.
Sarah Connor feiert in Dortmund eine kleine Premiere
Zu dem Song „Dazwischen sind wir Freunde“ gibt es sogar eine kleine Premiere in Dortmund: „Ich muss gerade lachen, weil hier vorne eine kleine Party ist“, erzählt Sarah Connor und zeigt auf die Mädels im Publikum in der ersten Reihe.
„Hier stehen die Leute, die zu jedem einzelnen unserer Konzerte kommen und sie stehen immer hier vorne in der ersten Reihe. Ich singe bei diesem Lied jedes Mal etwas falsch und sie singen alles richtig und lachen mich jedes Mal aus. Und heute ist das allererste Mal, dass ich wirklich alles richtig gesungen habe.“
Sarah Connor singt mit dem 7-jährigen Philipp sein Lieblingslied auf der Bühne
Immer wieder geht Sarah Connor auf das Publikum ein, holt sogar drei Kinder mit Plakaten auf die Bühne, Julia (10), Hannah (10) und Philipp (7). „Ich möchte mit dir singen“, steht auf dem Plakat von dem 7-jährigen Philipp.

15.000 Dortmunder feierten bei bestem Wetter ausgelassen im Westfalenpark. © Maren Carle
„Was ist denn dein Lieblingslied?“, fragt Sarah Connor den kleinen Philipp. „Drachen.“ „Und warum ist das dein Lieblingslied?“ „Find ich cool.“ „Weißt du denn, worum es geht?“ „Nein, nicht so genau.“ Hauptsache Drachen und Feuer! Aber textsicher ist Philipp. Das beweist er, als er gemeinsam mit Sarah Connor, Julia, Hannah und 15.000 weiteren Dortmundern seinen Lieblingssong singen darf. Am Ende sogar mit einer Solo-Einlage.
Philipp macht vor 15.000 Dortmundern einen Spagat mitten auf der Bühne
Unter lautem Applaus sollen die Kinder die Bühne wieder verlassen, doch Philipp denkt gar nicht dran. Er hat Spaß daran gefunden, auf der Bühne zu stehen. „Soll ich dir auch noch meinen Spagat zeigen?“, fragt er die Sängerin selbstbewusst - und macht mal eben locker aus dem Stand einen Spagat mitten auf der Bühne, das Publikum ist begeistert.

Strahlender Sonnenschein bei dem Konzert von Sarah Connor im Westfalenpark © Maren Carle
Die Stimmung an diesem lauen Samstagabend ist ausgelassen, man spürt, dass sowohl die Dortmunder Fans, als auch Sarah Connor und ihre gesamte Band auf der Bühne einfach Lust haben zu Feiern. Nach drei weiteren Songs und zweieinhalb Stunden voller Tanzen, Singen und Lachen - aber auch ernsten Botschaften und nachdenklicheren Songs - entlässt Sarah Connor das Publikum in die „wunderschöne, perfekte Sommernacht in Dortmund.“
Aus einer beschaulichen Stadt in der Nähe von Bielefeld ins lebendige Dortmund gekommen. Super neugierig und kann besser mit Wörtern Bilder malen als mit dem Pinsel. Hat darum Journalismus und Moderation studiert. Sport- und musikbegeistert.
