Sanierung von wichtigen Straßen geplatzt Projekte müssen verschoben werden - teilweise um mehrere Jahre

Sanierung von wichtigen Straßen geplatzt: Projekte werden teils um Jahre verschoben
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Es sollten arbeitsreiche Sommerferien werden. Gleich für mehrere Hauptverkehrsstraßen in Dortmund hatte das städtische Tiefbauamt in seinem Jahresarbeitsprogramm für 2023 Fahrbahnsanierungen angekündigt.

Eine Sanierung der Fahrbahndecke „im Rahmen der Straßenunterhaltung“ hatte das Tiefbauamt für die Bornstraße zwischen Burgwall und Jägerstraße für das erste und zweite Quartal 2023 in Aussicht gestellt, für einen zweiten Bauabschnitt von Jägerstraße bis Mallinckrodtstraße war eine Umsetzung in den Sommerferien 2023 angekündigt.

Das Gleiche gilt für die Deckensanierung in der Evinger Straße von Dammstraße bis Kemminghauser Straße, also mitten durch das Evinger Zentrum.

Für die Kreuzung Klönnestraße/Kaiserstraße in der östlichen Innenstadt war eine Deckensanierung mit einer kompletten Sperrung der Kreuzung ebenfalls für die Sommerferien 2023 angekündigt. Die Arbeiten sollten mit vier Kolonnen in zwei Schichten pro Tag erledigt werden, heißt es im Jahresarbeitsprogramm.

Aus all dem ist nichts geworden. Das Projekt Evinger Straße, wo neben der Decksanierung auch die punktuelle Erneuerung der Rinne und Tragschicht vorgesehen ist, sei sehr umfangreich.

„Weil zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ausreichend Personal vorhanden ist, muss die Maßnahme geschoben werden“, teilt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann mit. Und das gleich um zwei Jahre: „Die Umsetzung soll im Jahr 2025 erfolgen“, heißt es nun.

Auf den ersten Blick in einem guten Zustand ist die Evinger Straße im Evinger Zentrum. Trotzdem steht die Erneuerung der Fahrbahndecke auf dem Programm - allerdings erst 2025.
Auf den ersten Blick in einem guten Zustand ist die Evinger Straße im Evinger Zentrum. Trotzdem steht die Erneuerung der Fahrbahndecke auf dem Programm - allerdings erst 2025. © Oliver Volmerich

In Sachen Bornstraße gibt es noch keinen neuen Termin. Für den Abschnitt von Burgwall bis Jägerstraße laufe derzeit die Auftragsvergabe, teilt Alexandra Schürmann mit. Wann gebaut wird, ist allerdings noch unklar, weil das Tiefbauamt für die Fahrbahnsanierung ein Pilotprojekt plant, bei dem ein neuartiger Zusatz für Asphaltmischgut zum Einsatz kommen soll. Die neue Fahrbahndecke soll damit langlebiger und umweltfreundlicher werden.

Markante Kreuzung soll gesperrt werden

Für die Kreuzung Klönnestraße/Kaiserstraße - an der Bahnstation „Funkenburg“ - gilt Ähnliches. „Auch hier handelt es sich um eine sehr umfangreiche Maßnahme“, erklärt Alexandra Schürmann. Hier sollen sich die Arbeiten aber „nur“ um ein Jahr verzögern. „Die Vorbereitungen für die Umsetzung in den Sommerferien 2024 laufen bereits“, lautet die neue Ankündigung.

Zuletzt tauchte die Sanierung der Funkenburg-Kreuzung auch im Sonderpaket auf, das Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl Anfang September im Sonderältestenrat vorgestellt hatte und das in den Jahren 2024/25 umgesetzt werden soll. Dabei werden allein für diesen Kreuzungsbereich Kosten von 1,3 Millionen Euro genannt.

Insgesamt sollen für das Sonder-Reparaturprogramm, das Oberbürgermeister Thomas Westphal angemahnt hatte, in den Jahren 2024/25 25 Millionen Euro investiert werden. Ausgewählt wurden dafür in erster Linie Anliegerstraßen in allen zwölf Stadtbezirken. Insgesamt wird der Sanierungsstau an Dortmunds Straßen auf mehr als 500 Millionen Euro beziffert.

Ärger um B1-Sperrung

Ein besonderes Thema ist die Fahrbahnsanierung am Westfalendamm, also auf der B1, zwischen B236 und Semerteichstraße. Nachdem vor zwei Jahren die Fahrbahnen in Fahrtrichtung Unna an einem Wochenende erneuert worden waren, soll jetzt die nördliche Seite in Fahrtrichtung Bochum folgen. Statt wie zunächst angekündigt in den Sommerferien sollen die Arbeiten in der ersten Woche der Herbstferien Anfang Oktober stattfinden.

Gegen die geplante Komplettsperrung für vier Tage und fünf Nächte von Mittwochabend (4.10.) bis Montagmorgen (9.10.) laufen aber nicht nur Geschäftsleute am Westfalendamm und in der City Sturm. Erst spät fiel auf, dass die Sperrung mit dem Heimspiel des BVB am 7. Oktober (Samstag) kollidiert. Zuletzt teilte die Stadt dazu mit, dass Gespräche über eine Verlegung der geplanten Bauarbeiten um eine Woche laufen.

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