Sandra Urban (46) fragt „Wer hat meinem Papa das Leben gerettet?“

Sandra Urban (46) fragt: „Wer hat meinem Papa das Leben gerettet?“
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Sandra Urban (42) sucht einen jüngeren Mann, vielleicht Mitte 20, mit dunklen Haaren und einem Bart. Sie möchte sich bei ihm bedanken, denn er hat ihrem Vater Manfred Jablonski das Leben gerettet.

Der Vorfall, um den es geht, ereignete sich am 15. Februar, einem Mittwoch, vor dem Haus Kemminghauser Straße 49 in Eving. Sie sei gegen Mittag von ihrer Arbeit als Arzthelferin beim Augenarzt Dr. Matei gekommen und habe ihre Eltern auf der Straße gesehen. Sie wohnen im Haus nebenan. Ihr Vater sei dabei gewesen, ein paar Äste zu entsorgen, die vom Baum gefallen waren. Sie selbst habe noch kurz zur nahen Markt-Apotheke gemusst, um Medikamente zu besorgen.

Als sie zurückkam, habe sie schnell gesehen, dass etwas nicht in Ordnung war. Ihr Vater lag vor dem Briefkasten seines Wohnhauses auf dem Boden, und ein junger Mann war dabei, ihn in eine stabile Seitenlage zu bringen. Ihre Mutter stand völlig aufgelöst Arm in Arm mit einer Nachbarin daneben. „Er ist schon ganz blau“, sagte sie entsetzt.

Sandra Urban rief noch im Laufen die 112 an und begann reflexartig gemeinsam mit dem jungen Mann mit einer Herzmassage. Der Rettungsdienst am Telefon fragte, ob ihr Vater noch atme und Puls habe. Beides musste sie verneinen. Sie solle weitermachen mit der Herzmassage, der Krankenwagen sei bald da. Nach ein paar Minuten hatte sie das Gefühl, dass die blaue Farbe im Gesicht ihres Vaters etwas zurückgegangen war. Möglicherweise wirkte ihre Massage.

Manfred Jablonski überlebte seinen Herzstillstand auch durch das beherzte Eingreifen eines jungen Mannes
Manfred Jablonski überlebte seinen Herzstillstand auch durch das beherzte Eingreifen eines jungen Mannes. © privat

Im Nachhinein sehr schnell - obwohl es ihr in der Situation lang vorkam - sei der Krankenwagen da gewesen. Die Sanitäter setzten einen Defibrillator ein, den sie zweimal betätigten. Darauf reagierte der 73-jährige Patient. Nach einiger Zeit brachten ihn die Sanitäter ins Klinikum an der Beurhausstraße, wo er zunächst für eineinhalb Wochen ins Künstliche Koma versetzt wurde. Ein erster Aufweckversuch verlief nicht zufriedenstellend, sodass der Koma-Zustand erneut hergestellt werden musste. Beim zweiten Mal lief‘s besser, und mittlerweile geht es Manfred Jablonski wieder leidlich gut.

Er habe das erlitten, was man im Volksmund „Sekundentod“ nennt, sagen die Ärzte, einen „stillen Herzinfarkt“. Mittlerweile ist ihm ein kleiner Defibrillator implantiert worden. Der reagiert, sobald das Herz wieder aussetzt. Da er keine weiteren Schäden erlitten habe und auch sein Herz wieder normal schlage, habe er eine Lebenserwartung, die mit anderen Männern seines Alters vergleichbar ist.

Doch Sandra Urban ist immer noch betrübt, dass sie nicht weiß, wer ihrem Vater das Leben gerettet hat. Sie möchte ihm ein persönliches Dankeschön überbringen. Wenn Sie den Mann kennen oder es selbst sind, melden Sie sich beim Verfasser dieses Berichtes unter E-Mail andreas.schroeter@lensingmedia.de.

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