Günter Iburg angelt schon seit Jahrzehnten am Lanstroper See. Er findet, dass die Holzkonstruktion durch eine langlebige Lösung ersetzt werden sollte.

© Lydia Heuser

Ärger um gesperrten Holzsteg am Lanstroper See

rnLanstroper See

Spaziergänger und Angler am Lanstroper See müssen sich auf Umwege einstellen. Wie der Regionalverband Ruhr (RVR) mitteilt, musste ein Holzsteg abgesperrt werden.

Lanstrop

, 05.04.2021, 15:59 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei regelmäßigen Prüfungen des Bauwerks stellten Ingenieure am 17. März fest, dass einzelne tragende Teile – der Steg ist aus Holz – so stark durch Fäulnis angegriffen sind, dass die Verkehrssicherheit am Lanstroper See in Gefahr ist. Der Holzsteg ist nun abgesperrt, der Rundweg unterbrochen.

Plötzlich war der Zaun weg

Günter Iburg ärgert die Absperrung. Seit 50 Jahren ist er schon im Anglerverein Lünen Mitte. Aus dem See angelt er Hechte, Barsche und Karpfen. Er mag den See.

Als er nun mit seinem Wägelchen, in dem er seine Angelutensilien transportiert, zu seinem Platz gehen wollte, war der Zaun überraschenderweise zur Seite geschoben worden.

Er nutzte also den Weg, dachte die Sperrung sei aufgehoben. Am Tag darauf wollte er wieder dort lang. Dieses Mal seien aber zwei Männer vom RVR dort gewesen und wollten ihn nicht durchlassen.

Jetzt lesen

„Indirekt haben die uns Angler dafür verantwortlich gemacht, dass der Zaun zur Seite bewegt wurde“, sagt Günter Iburg. „Wir halten uns an die Vorschriften“, stellt er klar.

RVR-Sprecherin Barbara Klask erklärt zu den Schilderungen, dass es durch die Stadt Dortmund Hinweise gegeben habe, nach denen der Steg genutzt werde. Aus diesem Grund kontrollieren die Ranger des RVR-Eigenbetriebs Ruhr Grün nun regelmäßig die Absperrung, so die Sprecherin.

Den Zaun kann man nun nicht mehr einfach zur Seite bewegen.

Den Zaun kann man nun nicht mehr einfach zur Seite bewegen. © Lydia Heuser

Und offenbar wurden weitere Maßnahmen ergriffen: Vor Ort ist der Bauzaun mit Nägeln an den Steg befestigt worden, so dass man ihn nicht mehr einfach zur Seite schieben kann.

Gerade erst gereinigt und jetzt gesperrt?

Günter Iburg und andere Spaziergänger müssen nun einen schmalen Trampelpfad entlang der Landstraße nutzen, um den Hauptsteg, der auf einer Länge von 60 Metern gesperrt ist, zu umgehen.

„Erst vor ein paar Wochen haben die den Steg mit Hochdruckreinigern sauber gemacht. Und jetzt machen die den dicht?“, Günter Iburg wundert das. Die RVR-Sprecherin erklärt den Hintergrund: Um das Bauwerk von Feuchte freizuhalten, habe man Ende letzten Jahres die Stellen der Holzkonstruktion freigelegt, die teilweise direkt auf dem Erdreich stehen.

Gereinigt wurde der Steg nicht allein zur Pflege, sondern auch zur Vorbereitung auf die Prüfung.

Jetzt lesen

Die Ingenieure stellten so gravierende Mängel fest, dass der Steg komplett erneuert werden muss. Der RVR plant mit der Maßnahme im Spätsommer oder Herbst. „Aufgrund der Brutzeit der Vögel sind größere Arbeiten vorher nicht möglich“, sagt Barbara Klask.

Spaziergänger am Lanstroper See wünschen sich statt einer Holzkonstruktion einen Weg, der länger hält. „Warum machen die hier nicht auch so einen Kiesweg hin“, fragt Günter Iburg. „Holz verwittert doch immer wieder.“

Der RVR hält nicht viel von dem Vorschlag: Ein Kieswall sei bei einem Naturschutzgebiet nicht einfach möglich. Eingriffe in die Natur sollten „so gering wie möglich gehalten werden.“