Rüttelstrecke gegen Raser: Der Verkehr auf der Bockenfelder Straße wird ausgebremst

© Beate Dönnewald

Rüttelstrecke gegen Raser: Der Verkehr auf der Bockenfelder Straße wird ausgebremst

rnGefährliche Kreuzung

Viele Autos fahren auf der Bockenfelder Straße kurz vor Westrich zu schnell. Nun geht die Stadt dagegen vor. Allerdings mit einer anderen Lösung, als die meisten Anwohner gewollt hätten.

Westrich

, 23.05.2019, 16:06 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Würfel sind gefallen: Wer aus Bövinghausen auf der Bockenfelder Straße Richtung Westrich fährt, muss künftig vor der Kreuzung mit der Lütge Vöhde über eine sogenannte Rüttelstrecke. Das hat die Stadt nun nach zwei Ortsterminen und der Prüfung von alternativen Lösungen entschieden und der Bezirksvertretung (BV) Lütgendortmund mitgeteilt.

Lange hatte die Stadt gemeinsam mit Anwohnern und Bezirksvertretern überlegt, wie sie Raser auf der Bockenfelder Straße ausbremsen kann. Überzeugt hat die Planer am Ende nur die Rüttelstrecke, die auf dem abschüssigen Straßenabschnitt die Autofahrer ausbremsen soll. Des Öfteren haben Autofahrer hier die Kurve nicht gekriegt und sind in einem Vorgarten oder vor Müllcontainern gelandet.

Anwohner fürchten um ihre Nachtruhe

Gegen die geplante Rüttelstrecke gab es in der Vergangenheit reichlich Protest von Anwohnern, die um ihre Nachtruhe fürchten. Auch in der Einwohnerfragestunde der BV machten Bürger ihrem Ärger mehrfach Luft.

„Hier donnern den ganzen Tag die Laster und Lieferwagen vorbei, wir können hier kein Fenster auflassen. Und wenn die dann noch über eine Huckelpiste fahren, wird es noch schlimmer“, sagte eine Anwohnerin während eines Ortstermins.

Die Stadt nahm die Sorgen ernst und prüfte auch auf Wunsch der Lütgendortmunder BV, ob eine Verkehrsinsel in der Straßenmitte die Verkehrssituation beruhigen könnte.

Querungshilfe ist keine sinnvolle Alternative

Jetzt beantwortete die Stadt diese Frage mit Nein. Weil Lastwagen beim Abbiegen ausreichend Platz benötigten, könne die sogenannte Querungshilfe erst in einem größeren Abstand vom Einmündungsbereich Lütge Vöhde installiert werden, schreibt Stadtrat Arnulf Rybicki. „Hierdurch ist also kein Vorteil zu generieren.“

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Der Bau einer Querungshilfe mit einem lang gestreckten Fahrbahnversatz und Eingriffen in den Randbereich seien zudem auch „stadtwirtschaftlich deutlich unvorteilhafter“.

Den Beschluss für die Rüttelstrecke fasste der Verkehrs-Ausschuss bereits in seiner Sitzung am 13. März. Sogar den Auftrag hatte die Stadt schon an eine Firma vergeben, die aufgrund des Anwohnerprotests und der Prüfung von Alternativen mit den Arbeiten aber noch nicht begonnen hat. „Der bereits erteilte Auftrag zum Bau der Rüttelstrecke wird nun umgesetzt“, so der Stadtrat.

Rüttelschwellen an sechs Stellen

Der Einbau der Rüttelschwellen, die es auch schon auf der Westricher Straße gibt, kostet 6500 Euro. Sie sollen westlich der Einmündung Lütge Vöhde an sechs Stellen installiert werden. Das Schreiben lag den Bezirksvertretern in ihrer Mai-Sitzung vor. Eine erneute Diskussion zu dem Thema führten sie aber nicht mehr.