Rosins Fettkampf: Dortmunder und Castrop-Rauxelerin kämpfen gegen Pfunde und Peinlichkeit

© Kabel Eins/Willi Weber

Rosins Fettkampf: Dortmunder und Castrop-Rauxelerin kämpfen gegen Pfunde und Peinlichkeit

rnTV-Show-Premiere

Die TV-Show „Rosins Fettkampf“ macht das Abnehmen für acht Moppel-Ichs zur Challenge. Bei der Premiere wurde Mark aus Dortmund und Tanja aus Castrop-Rauxel Mut zur Peinlichkeit abverlangt.

von Kai-Uwe Brinkmann

Dortmund, Castrop-Rauxel

, 03.01.2020, 16:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Das war ein Schock“, sagt Mark aus Kirchlinde. Im Verlauf der Sendung wird der 26-jährige Dortmunder noch zweimal sagen, er sei schockiert. Über seinen Körper, dessen 129 Kilo er eine „brutale Zahl“ nennt. Über den Schindluder, den er mit sich trieb.

Aber jetzt ist Schluss mit Trägheit und falschem Essen. Mark wurde Kandidat in der Abspeck-Show „Rosins Fettkampf“, die der Sender Kabel eins immer donnerstags ausstrahlt. Tanja (50) aus Castrop-Rauxel ist auch dabei und steigt mit 121 Kilo in den Ring.

Frank Rosin will selbst abnehmen

Acht Kandidaten schmelzen um die Wette Pfunde ab, der Zuschauer teilt ihre Qualen, Niederlagen und Triumphe. Vorbild ist das amerikanische Format „The Biggest Loser“ - warum Unterhaltung neu erfinden, wenn es Erfolgsrezepte gibt, die man kopieren kann.

Fernsehkoch Frank Rosin fungiert als Zeremonienmeister und Ernährungscoach, will sich aber auch verschlanken. Während er den Kandidaten Gerichte mit wenig Fett und Kohlenhydraten ans Herz legt, geht er selbst auf eine 16 : 8 -Diät, auch Intervallfasten genannt: 16 Stunden täglich ohne Kalorien, Essen nur in der Restzeit erlaubt.

Tanja (50) aus Castrop Rauxel startet mit 121 Kilo bei "Rosins Fettkampf". Fernsehkoch Frank Rosin will ihr beim Abnehmen helfen.

Tanja (50) aus Castrop Rauxel startet mit 121 Kilo bei "Rosins Fettkampf". Fernsehkoch Frank Rosin will ihr beim Abnehmen helfen. © Kabel Eins/Willi Weber

Der Grund für Rosins Beteiligung liegt auf der Hand: Der Koch soll nicht als Dompteur für Dicke rüberkommen, als Einpeitscher für arme Opfer. Rosin wird als Gleicher unter Gleichen aufgebaut, und so guckt er telegen zerknirscht in die Kamera, als er von der Waage steigt, die 117 Kilo anzeigt.

Es muss halt kräftig menscheln, wenn die Flimmerkiste Schwabbelbäuche, Speckrollen und formverrutschte Tattoos zeigt. Wenn Rosin das „Wir“ benutzt („Wir sind fett, wir waren faul“), soll das dem Verdacht vorbauen, hier würden „Deformierte“ zur Belustigung des Zuschauers vorgeführt.

Kamera hält gnadenlos drauf

Was nichts daran ändert, dass die Kamera gnadenlos draufhält, wenn Rubens-Elfen und XXL-Männer den Bademantel ablegen und zum Wiegen gehen. Bei den Herren, nämlich bei Olli (156 Kilo), zoomt das Objektiv gleich zweimal auf die Fettschürze, soviel Voyeurismus ist dann doch.

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Und bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Futtern, werden die Dicken auch gezeigt, notdürftig legitimiert durch Rosins Anmerkung, er wolle die Kandidaten und ihre Ess-Sünden kennenlernen.

Täglich vier Liter Cola

Vor einer Tafel mit allem, was dickmacht, gesteht André, er trinke täglich vier Liter Cola. „Sättigungsgefühl kennt er nicht“, bemerkt Andrés Frau. Dass der Zuschauer dabei die Augen verdreht, ist dramaturgisch natürlich einkalkuliert.

„Purer Zucker“, kommentiert ein Ernährungsmediziner, der mit Nachnamen, Zufall oder nicht, ausgerechnet „Schaden“ heißt. Wer den Schaden hat, braucht für Spott nicht zu sorgen. Aber den muss die Sendung sich mühsam verkneifen, aus oben genanntem Grunde.

„Ich habe mich selbst vergewaltigt mit unnützem Essen“

Am besten, die Dicken schenken sich gleich selbst ein. Nicht Cola, sondern reinen Wein: „Ich habe mich selbst vergewaltigt mit unnützem Essen“, geißelt sich Willi Herren, Ex-Lindenstraße-Darsteller und Ballermann-Schlagerbarde.

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Herren ist einer der Promis unter den Abspeckern. Er weiß, welche Sätze Reichweite generieren, und ist mit dem Vergewaltigungszitat kurz nach der Ausstrahlung in „Promi-Flashs“ im Internet vertreten. So geht Selbstvermarktung in Zeiten von Social Media.

Bei Dortmunder und Castrop-Rauxelerin purzeln die Pfunde

Frauen, die nah am Wasser gebaut sind, liebt das Fernsehen. Tanja hatte einen leichten Schlaganfall, nach ihrer Motivation zum Abnehmen gefragt, nennt sie Mann und Familie und dass sie nicht sterben wolle. War nicht auch ihre Mutter kurz zu sehen? Auf jeden Fall verdrückt Tanja ein paar Tränchen. In Großaufnahme, versteht sich.

Mark hat seinen großen Fernseh-Moment, als er beim Sport zusammenbricht und ohnmächtig wird. Halb so wild, beruhigt der Fitnesstrainer, kann vorkommen, wenn Ungeübte an ihre Grenzen gehen.

Mark und Tanja belohnen sich für ihren Mühen. Beim zweiten Wiegen hat Mark stolze 10,5 Kilo verloren, Tanja kommt auf 8,8 Kilo.

Fortsetzung folgt, donnerstags auf Kabel eins.

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