Zumindest in einem Punkt waren sich alle Besucher einig: Der Rombergpark ist einer der schönsten Parks Dortmunds.

© Alexandra Wachelau

Vermüllt der Rombergpark? „Man muss nur etwas dagegen unternehmen“

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Seit dem Bericht über Müll-Ärger im Rombergpark melden sich immer mehr Leser, laut denen Vermüllung und Vandalismus dort zunehmen. Aber wie schlimm ist es wirklich? Eine Bestandsaufnahme.

Brünninghausen

, 18.09.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

„Da lagen Wodka-Flaschen, Kunststoffbecher und Glasscherben“, zählt Maike Anthes auf und appelliert an die Parkbesucher: „Ich will ja wirklich niemandem die Party verbieten, aber möchte dazu nur sagen: Liebe Leute, nehmt doch euren Müll wieder mit.“

Maike Anthes ist als Förderin des Rombergparks im Dortmunder Süden eingetragen und hält sich dementsprechend oft im Park auf. Wie einigen anderen Besuchern ist auch ihr schon die stärkere Verschmutzung dort aufgefallen.

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Vor allem am Wochenende oder frühmorgens sei es besonders schlimm. Die in der Vergangenheit bereits geäußerten Beobachtungen, dass im Park nachts gerne fröhlich gefeiert wird, kann sie nur deutlich bestätigen und berichtet von ihren Beobachtungen eines Montagmorgens.

„Ich möchte da nicht mit dem erhobenen Zeigefinger stehen, aber es wäre schon schön, wenn die Leute in der Hinsicht etwas mitdenken würden“, sagt Maike Anthes.

Auch sie gehört zu den Parkbesuchern, die bei ihren Besuchen Müll sammeln. Eine Tüte und Handschuhe habe sie dabei immer griffbereit, erzählt sie. „Auch mein Patenkind (6) hilft schon fleißig mit.“ Generell, so vermutet Maike Anthes, müssen bei dem Thema Umwelt Eltern und Angehörige die neue Generation etwas mehr sensibilisieren.

Dieser Mülleimer ist einer der wenigen, die bei einem Parkbesuch überfüllt aussahen.

Dieser Mülleimer ist einer der wenigen, die bei einem Parkbesuch überfüllt aussahen. © Alexandra Wachelau

Nachts entsteht der meiste Müll

Christian Waldau findet auch, dass das sogenannte „Littering“ in den vergangenen Jahren mehr geworden ist. „Vor allem an den Bänken finden sich Bonbonpapiere, Pizzakartons und eine Unmenge an Zigarettenkippen“, sagt er.

Neben der Vermüllung werden auch parkeigene Gegenstände mutwillig zerstört, so Waldau. Der Vandalismus betreffe die Absperrung um den See, aber auch Bänke und Mülleimer. „Das passiert aber hauptsächlich in der Nacht, tagsüber bräuchte es hier meiner Meinung nach gar kein Sicherheitspersonal“, sagt er.

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Stattdessen, schlägt Christian Waldau vor, sollte die Parkaufsicht in den späten Abendstunden durch den Park gehen. „Vor allem seit Corona ist die Situation nur schlimmer geworden. Ich habe schon säckeweise Plastikbesteck gesammelt, alles ist neben dem Mülleimer gelandet“, erzählt er.

„Ganz ehrlich: Das kommt mir nicht so vor“

Doch das beobachten bei weitem nicht alle Besucher so. Viele sind erst dann im Park unterwegs, wenn die Reste vom Wochenende bereits von den Parkmitarbeitern entfernt wurden. Bei einem Besuch vor Ort zeigt sich ebenfalls: Wirklich vermüllt ist hier nichts. Lediglich einer der vielen Mülleimer lässt sich als randvoll bezeichnen.

„Ganz ehrlich: Das kommt mir nicht so vor“, sagt auch eine Besucherin auf die Frage, ob ihr im Park eine stärkere Verschmutzung aufgefallen sei. Dabei verbringe sie dort schon seit rund fünf Jahren jeden Tag ihre Mittagspause. „Ja, manche Leute laden schon ihren Sperrmüll an den Mülleimern ab, aber das ist doch jetzt kein Problem, das ausschließlich den Park betrifft“, überlegt sie laut.

Manche Dinge fallen wohl nicht unter dem Begriff „Littering", sondern wurden offensichtlich einfach vergessen.

Manche Dinge fallen wohl nicht unter dem Begriff „Littering", sondern wurden offensichtlich einfach vergessen. © Alexandra Wachelau

„Lieber auf andere Ecken in Dortmund konzentrieren“

Zwei Freundinnen aus Benninghofen sind ebenfalls mindestens einmal die Woche im Park. „Es ist hier jetzt wirklich nicht so, dass man sagen kann, es sei verschmutzt“, sagt eine von beiden ratlos.

Lediglich die Masken würden seit dem Beginn der Corona-Pandemie in den Augen der zwei Freundinnen für Ärger sorgen: „Die fliegen wirklich überall herum“, sagen sie. Auch im Hochsommer 2020 habe das Virus für Verschmutzung gesorgt: Damals gab es viele, die im Park gepicknickt haben. Da sei schon viel Plastikbesteck und -geschirr angefallen.

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„Aber ansonsten ist es hier wirklich nur schön. Da könnte man sich lieber auf andere Ecken in Dortmund konzentrieren“, finden beide.

Ein Ehepaar, das ebenfalls einmal die Woche im Park spazieren geht, kann sich bei dem Thema auch „nicht beschweren“, wie die Dortmunder sagen. „Es quillt mal ein Mülleimer über, aber das ist ja wirklich nicht viel.“

Maike Anthes findet ebenfalls: „Was mich viel mehr ärgert als den Müll, sind die Radfahrer, die nicht absteigen“, sagt sie. Radfahren ist auf allen Wegen des botanischen Gartens verboten. „Müllprobleme gab es schon, als ich jung war. Das sind Probleme, die kommen und gehen – man muss nur etwas dagegen unternehmen.“

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