Nutrias im Rombergpark gesichtet Drohen Schäden wie im Fredenbaumpark?

Nutrias auch im Rombergpark: Spaziergängerin trifft auf mehrere Tiere
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Im Rombergpark ist die Dortmunderin Katja Völtzke oft. Dieses Mal, im Oktober 2023, war ihr Besuch dort allerdings etwas Besonderes: Gleich an mehreren Stellen des Teiches blickten sie die Augen von Nutrias an – „ohne jede Scheu“, wie die Dortmunderin berichtet.

Sie habe die Tiere während ihres Spaziergangs sowohl vorne am Teich im Eingangsbereich des Rombergparks gesehen, als auch ein Stück weiter Park-einwärts an der Brücke über das Gewässer.

Nutrias im Rombergpark

Nutrias zählen zu den invasiven Arten. In Dortmund machten sie zuletzt im Fredenbaumpark von sich reden: Im Dezember 2022 hatten die Tiere dort die riesige Skulptur eines Ur-Hais zu Fall gebracht. Und nicht nur das: Sie hatten auch reichlich von der Ufervegetation des Teichs gefressen.

Zahlen über den Bestand von Nutrias habe man nicht, teilte die Stadt im Frühjahr 2023 auf eine entsprechende Anfrage eines Ratsausschusses mit. Sie bestätigt aber auf eine aktuelle Anfrage hin, dass das Team des Botanischen Gartens Rombergpark seit März 2022 von den Nutrias im Botanischen Garten wisse.

Es scheine sich um zwei Tiere zu handeln. Katja Völtzke geht indes sogar davon aus, „mindestens fünf Tiere“ gesehen zu haben. Bislang seien aber keine durch diese Tiere verursachten Schäden bekannt, teilt die Stadt mit.

Nutria im Rombergpark, Dortmund
Dieses Foto des Nutrias machte Katja Völtzke bei ihrem Spaziergang im Rombergpark. © Katja Völtzke

Nutrias kommen aus Südamerika

Die ursprünglich in Südamerika beheimateten Nutrias sollen etwa Mitte der 1920er-Jahre in Deutschland eingeführt worden sein. Damals entstanden zahlreiche Nutria-Farmen. Ab Mitte der 1980er-Jahre wurden wegen der gesunkenen Pelznachfrage viele Farmen aufgegeben.

So seien immer mehr Tiere in die Freiheit gelangt und hätten sich mittlerweile flächendeckend auch in Nordrhein-Westfalen verbreitet. So teilte es im Sommer 2023 das Umweltministerium in einem Bericht für den zuständigen Ausschuss des Landtags mit.

Die Art gelte nun als eingebürgert und als fester Bestandteil der heimischen Fauna. Trotzdem werde die Biberratte nach EU-Verordnung als invasive Art gelistet – also als gefährlich für die heimische Biodiversität.

In Dortmund hatte sich in diesem Jahr der Bürgerausschuss mit dem Thema beschäftigt. Dabei ging es auch um die Frage, ob die Tiere gejagt werden. Seinerzeit teilte die Verwaltung mit, die Untere Jagdbehörde kenne nur die Zahlen der von Jägern getöteten Tiere. Das seien in der Jagdsaison 2021/2022 insgesamt 18 gewesen. Aktuellere Zahlen lagen nicht vor.

Das Umweltministerium stellt aber fest: Die Zahl der von Jägerinnen und Jägern getöteten Nutrias ist in Nordrhein-Westfalen seit 2017 stark angestiegen. Im Vergleich zum Jagdjahr 2017/2018 habe sich die Zahl der getöteten Tiere im Jahr 2021/2022 um mehr als 10.000 auf 27.614 erhöht.

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