Die Flammen und der Rauch waren am Donnerstagabend (27.4.) kilometerweit zu sehen. An der Bönninghauser Straße in Grevel in der Nähe des Lanstroper Eis brannten 200 Strohballen. Die Feuerwehr rückte mit rund 50 Einsatzkräften aus. Zum Schutz des Waldes nebenan bauten die Einsatzkräfte eine so genannte „Riegelstellung“ auf, eine Art Barriere aus Wasser, mit der die Ausbreitung von Flammen verhindert werden soll.
Gegen 21 Uhr meldete die Feuerwehr, dass der Brand unter Kontrolle sei. Ein Großteil der Einsatzkräfte rückte ab. 15 Feuerwehrleute blieben vor Ort. Sie ließen den mehrere Meter hohen Haufen Strohballen kontrolliert niederbrennen und später mit Treckern auseinanderziehen. Die Feuerwehr verhinderte lediglich, dass der Brand sich ausweitete.
Dieses kontrollierte Abbrennen dauerte auch am Freitagvormittag (28.4.) noch an. Erst um 16.15 Uhr waren die Löscharbeiten beendet. Hätte man die Ballen, die zunächst auf einem Haufen gelegen hatten, nicht auseinandergezogen, hätte das Feuer noch tagelang weitergebrannt. Das hänge damit zusammen, dass im Innern eines solchen Haufens wenig Sauerstoff vorhanden sei. Das verhindere in solchen Fällen ein allzu schnelles Abbrennen, so der Feuerwehrmann.
Etwas länger habe es gedauert, bis am Donnerstagabend die Wasserversorgung sichergestellt war. Bis zum nächsten Anschluss mussten mit Schläuchen einige hundert Meter überbrückt werden.

Die Ballen gehören dem (Hobby-)Landwirt Franz Lücke (60), der in unmittelbarer Nähe einen Hof für Pensionspferde betreibt. Er sei beim Aldi gewesen, als ihn seine Tochter angerufen habe: „Du, Papa, hier brennt‘s.“
Als er aber gehört habe, dass weder Menschen noch Tiere oder Gebäude in Gefahr waren, habe sich sein Schrecken in Grenzen gehalten. Zwar rechne er mit einem Schaden von etwa 7000 Euro. Aber so etwas lasse sich doch immer irgendwie verschmerzen. Viel schlimmer wäre es doch gewesen, wenn zum Beispiel der Wind etwas anders gestanden hätte und sein Hof in Gefahr gewesen wäre.
Er habe bereits mit der Versicherung gesprochen und hoffe, dass er von dort Hilfe erhalte. Natürlich wisse er nicht, was nun noch an Kosten durch die Entsorgung der verkohlten Reste auf ihn zukommen.
Franz Lücke geht davon aus, dass es sich um Brandstiftung gehandelt habe. Angesichts des feuchten Wetters, das in den Tagen zuvor geherrscht habe, könne er sich partout nicht vorstellen, das sich ein solches Feuer entzündet, wenn etwa ein Spaziergänger im Vorbeigehen eine brennende Zigarette ins Stroh schnippt. Einen Verdacht, wer dafür die Verantwortung trägt, habe er aber nicht.
Andreas Schröter berichtet von vor Ort: www.rn.de/dortmund-nordost
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