Über zwei Stunden Wartezeit mussten am Mittwoch manche bei DSW21-Kundencenter an der Kampstraße mitbringen.

Über zwei Stunden Wartezeit mussten am Mittwoch manche bei dem DSW21-Kundencenter an der Kampstraße mitbringen. © Bastian Pietsch

Riesenandrang bei DSW21 – Auch das Aus fürs 9-Euro-Ticket ist ein Grund

rnLange Wartezeiten

Das 9-Euro-Ticket war beliebt bei den Dortmundern. Nun läuft es aus - und viele denken über ein Nachfolge-Ticket nach. Das wurde nun auch sichtbar: Am Kundencenter warteten manche stundenlang.

Dortmund

, 31.08.2022, 16:12 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dass es zum Monatswechsel beim DSW21-Kundencenter an der Kampstraße voller wird, ist nicht ungewöhnlich. Selbst Menschen, die regelmäßig in der City unterwegs sind, dürfte aber die Warteschlangen von Mittwoch (31.8.) aufgefallen sein. Sie hängen auch mit dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets zusammen.

Kundin Tanja steht in einer der zwei Warteschlangen. Der kürzeren - für den einfachen Ticketverkauf und für Sozialtickets. Sie sagt, sie wolle ein neues Monatsticket kaufen. 20 Minuten Wartezeit habe sie hinter sich, schätzt sie - kurz bevor sie an der Reihe ist.

Fast drei Stunden Wartezeit

Auf der anderen Seite des Kundencenters müssen sich die Menschen auf wesentlich mehr Wartezeit einstellen. Hier geht es um Vertrags-Angelegenheiten - also vor allem um Abo-Tickets. Fast ganz vorn in der Warteschlange steht Lilli. Sie sagt, sie sei seit beinahe drei Stunden da. Auch die anderen Kunden und Kundinnen in ihrer Nähe teilen die Schätzung.

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Lilli muss vom Schokoticket zum Young Ticket wechseln, weil sie keine Schülerin mehr ist, erzählt sie. Bis jetzt habe sie im Übergang das 9-Euro-Ticket genutzt, nun muss sie den Vertrag für das Young Ticket abschließen. Lang sei die Wartezeit natürlich, sagt sie, aber aufregen wolle sie sich darüber auch nicht.

Erhöhter Bedarf an Beratungen

Derart lange Wartezeiten seien sicherlich nicht üblich - auch nicht zum Monatswechsel, erklärt eine Sprecherin von DSW21 auf Nachfrage. Zwar komme es dann immer zu erhöhtem Andrang an den Kundencentern. Aktuell spiele aber wohl auch das 9-Euro-Ticket mit hinein.

Zwar gebe es keine Zahlen dazu, allerdings werde bei den Kundencentern ein gesteigerter Beratungsbedarf wahrgenommen. Es gebe Menschen, die das 9-Euro-Ticket genutzt haben und nun wissen wollen, welche Alternativen zu welchen Konditionen für sie infrage kommen könnten.

Dass eine solche Beratung länger dauert, als einfach nur ein Monatsticket zu kaufen oder einen bestehenden Vertrag zu verlängern, ist leicht vorstellbar. Auf diesem Weg dürfte also das Aus des 9-Euro-Tickets die längeren Wartezeiten mit verursacht haben.

DSW21 wertet Ticket als Erfolg

Auch am Donnerstag und Freitag könne es am Kundencenter noch voll werden, vermutet die Sprecherin von DSW21. So sei es beim Monatswechsel auch sonst üblich. Ob es erneut außergewöhnlich voll wird, kann noch niemand sagen - unwahrscheinlich scheint es allerdings nicht.

Für DSW21 war das 9-Euro-Ticket insgesamt ein Erfolg. 313.000 Exemplare hat das Unternehmen in den drei Monaten Juni, Juli und August verkauft. Um rund elf Prozent sei das Fahrgastaufkommen gestiegen. Ob das beliebte Ticket eine vergleichbare Nachfolge bekommen wird, ist bundespolitisch umstritten.

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