
Der Revierpark Wischlingen wird im Winter Energie sparen. Das hat Auswirkungen auf den Betrieb der Eishalle. © Stephan Schuetze
Revierpark Wischlingen spart Energie: Diesen Winter macht nicht alles auf
Energiekrise
Sauna und Eislaufhalle im Revierpark Wischlingen stellen sich für den Winter auf – und da geht es 2022 vor allem ums Energiesparen. Der Plan: Es wird kühler in Bad und Halle, manches bleibt geschlossen.
Das Gefrieren von Wasser zu Eis, das Heizen mehrerer Saunen und Schwimmbecken: Mit Eislaufhalle und Solebad hat der Revierpark in Wischlingen gleich zwei Freizeitangebote, die im Winter ordentlich Energie verschlingen. „Wir haben einen erheblichen Verbrauch“, bestätigt auch Geschäftsführer Bernd Kruse. Schwierig – angesichts der sehr angespannten Energielage.
Gezwungen, bestimmte Energiefresser vom Netz zu nehmen, sei der Revierpark in der aktuellen Situation, der Gaswarnstufe 2, nicht, sagt Kruse. Aber gehalten, zu prüfen, ob der Betrieb aller Angebote noch sinnvoll ist und wo Energie eingespart werden könne. Das hat der Revierpark getan – auch wenn ein großer Teil seiner Energie aus Fernwärme komme, so Kruse. Und man damit nicht direkt von geringen oder schlimmstenfalls ausbleibenden Gaslieferungen betroffen sei.
Eislaufsaison im Revierpark startet später
Am Ende der Einsparüberlegungen stehen eine Reihe Einschränkungen für Schwimm-, Sauna- und Eislauffans. In der Eislaufhalle wird es vor allem zwei spürbare Veränderungen geben: Die Saison soll nicht wie geplant – und auch noch auf der Homepage des Revierparks angekündigt – am 28. Oktober starten, sondern wohl erst zwei Wochen später, also Mitte November.
Auf die Energiebilanz wirke sich das deutlich aus: Die Halle verbrauche im Durchschnitt 157.000 kW/h im Monat, sagt Kruse. Bleibt sie zwei Wochen länger geschlossen, könne man die Hälfte einsparen. Vielleicht sogar mehr, da im Herbst besonders stark gekühlt werden müsse. „Im Oktober ist es meist noch recht warm“, erklärt Kruse. Ein verschobener Saisonstart bringe bei der Eislaufhalle daher „das höchste Einsparpotenzial“.
Außerdem dreht der Revierpark bei der Temperatur in der Umkleide an der Einstellschraube: Normalerweise sind es dort 17 bis 18 Grad. In diesem Winter sollen es zwei bis drei Grad weniger werden. Das sei vertretbar, glaubt Kruse: „Die Besucher kommen ja nicht in Badehose.“ Wer Eislaufen möchte, sei entsprechend dick angezogen, denn auf der Eislaufbahn müsse es schließlich so kalt bleiben wie immer.
Außenbecken im Solebad geschlossen
Auch vom Herabsenken der Temperatur verspricht sich der Revierpark viel: „Man spricht von zehn Prozent Ersparnis pro Grad“, so Kruse. Daher werde es auch im Solebad etwas kühler: Bisher sind es „muckelige 28 Grad“, im Herbst sollen es 26 oder 27 Grad sein. Auch die Wassertemperatur in allen Becken soll um ein bis zwei Grad gesenkt werden.
Das gelte allerdings nur für die Innenbecken. Aufs beheizte Außenbecken werden Schwimmer laut Kruse bald komplett verzichten müssen. „Wir beabsichtigen, das Becken ab Oktober zu schließen.“ Das Wasser bleibe zwar drin, aber ein Schwimmen sei im Winter im Prinzip „unmöglich“, wenn nicht mehr geheizt werde.
Zwei Saunen könnte geschlossen bleiben
Und auch zwei Saunen könnten nicht an den Start gehen: die Panorama- und die laut Kruse bei den Besuchern so beliebte Kelo-Sauna. Sie sind im Sommer schon nicht geöffnet gewesen und werden eventuell abgeschaltet bleiben. Das Problem: Beide Saunen werden anders als die übrigen nicht über Fernwärme, sondern mit Gas betrieben.

Bernd Kruse, Geschäftsführer des Revierparks Wischlingen, hofft mit allen Energieeinsparmaßnahmen die Eislaufhalle und das Solebad gut über den Winter zu bekommen. © Archiv
Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber noch für alle Schwitz-Begeisterten: Man prüfe, wie die Saunen alternativ beheizt werden könnten, so Kruse. Der Revierpark würde gern auf eine Holz-Heizung umstellen. Doch momentan sei offen, ob die notwendigen Materialien besorgt werden können.
Alle übrigen Saunen werden normal geöffnet bleiben, verspricht Kruse. Und das zu den üblich hohen Temperaturen. Alles andere mache „keinen Sinn“. Mit all den angedachten Einsparungen hofft der Revierpark-Geschäftsführer, den Winter gut zu überstehen und die Eishalle bis zum geplanten Ende der Saison am 10.3.2023 geöffnet lassen zu können.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
