Am Montag (8.3.) wies hinter dem Haus In der Großen Heide 11 nichts mehr darauf hin, dass es hier am Freitag zuvor einen spektakulären Feuerwehreinsatz gegeben hatte

© Andreas Schhröter

Patient mit Kran befreit: „Man hätte sich um den Mann mehr kümmern müssen“

rnSpektakulärer Feuerwehreinsatz

Bei einem Feuerwehreinsatz am Freitag war ein Patient mit einem Kran aus seiner Wohnung in Eving gehoben worden. Das hatten viele Anwohner mitbekommen. Wir haben die Hintergründe recherchiert.

Eving

, 08.03.2021, 16:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Feuerwehreinsatz am Freitag (5.3.) in der Straße In der Großen Heide in Eving hatte auch deshalb für so großes Aufsehen bei den Anwohnern gesorgt, weil die Feuerwehr gleich mit mehreren Einsatzwagen anrücken musste.

Wie berichtet, konnte ein übergewichtiger Patient aus dem zweiten Obergeschoss des Hauses Nummer 11 nicht über das Treppenhaus nach draußen transportiert werden, sondern musste aufwendig über den Balkon nach unten befördert werden.

Oliver Körner aus der Feuerwehr-Pressestelle erklärte den Einsatz, der rund vier Stunden dauerte, so: Nachdem das Team vom Rettungswagen erkannt habe, dass es den Patienten nicht durchs Treppenhaus bringen konnte, habe die Besatzung ein Teleskopmastfahrzeug angefordert, das in solchen Fällen standardmäßig zum Einsatz kommt.

Und so hatte es am Freitag (5.3.) an selber Stelle ausgesehen

Und so hatte es am Freitag (5.3.) an selber Stelle ausgesehen. © Feuerwehr Dortmund, C. Rohmann

Problem dabei sei jedoch gewesen, dass der Wagen nicht nah genug an den Balkon heranfahren konnte. Die Balkone befinden sich am rückwärtigen Teil des Hauses. Darunter gibt es ein Rasenstück, das durch einen Zaun von der Straße abgetrennt ist.

Also musste ein Kran hinzugezogen werden, dessen Einsatz letztlich zum Erfolg führte. Rettungswagen und Höhenretter waren ebenfalls im Einsatz. Oft müsse in solchen Fällen auch noch für ein Gegengewicht für den Kran gesorgt werden, damit er nicht umfällt.

Gesundheitlich nicht im kritischen Zustand

Allein an der Dauer des Einsatzes sehe man aber, so Körner, dass sich der Patient nicht in einem gesundheitlich kritischen Zustand befunden haben könne. Andernfalls hätte man sich nicht so lange Zeit lassen dürfen.

Übrigens komme es vor, dass dieser Rettungsweg auch bei Patienten eingeschlagen werden müsse, die gar nicht an Übergewicht leiden - zum Beispiel wenn das Treppenhaus mit Möbeln zugestellt sei. Schließlich brauche man in jedem Fall Platz, um einen Menschen mit vier Trägern liegend durch ein Treppenhaus zu transportieren.

Auch gebe es Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung nur waagerecht transportiert werden dürfen und für die deshalb der Weg über das Treppenhaus ebenfalls ausscheide.

Mann war erst vor drei Wochen eingezogen

Über den Patienten selbst war von den Nachbarn zu erfahren, dass er wohl lange in Köln gelebt hatte und erst vor rund drei Wochen in die Wohnung In der Großen Heide 11 gezogen sei. Er hatte die Eigentumswohnung von seinen Eltern geerbt, die bis zu ihrem Tod lange dort gelebt hatten.

Ob der Mann bei seinem Einzug ohne Hilfe in seine Wohnung gelangt war - darüber machten die Anwohner widersprüchliche Angaben. In den vergangenen drei Wochen habe er das Haus nicht verlassen. Ein Befragter, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte: „Man hätte sich mehr um den Mann kümmern müssen.“

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