Die Stromleitung für die Regenbogen-Grundschule wird über die Mengeder Straße in Dortmund zum Trafohaus verlegt.

© Uwe von Schirp

Regenbogen-Grundschule: Politiker im Westen kritisieren schlechte Absprachen

rnBaustelle

Der Mengeder Ortskern ist eine von Dortmunds Dauerbaustellen. Dass der Gehweg vor der Regenbogen-Grundschule jetzt schon wieder aufgerissen wurde, verschlimmert die Situation. Es hagelt Kritik.

Castrop-Rauxel

, 08.09.2021, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das neue Gehweg-Pflaster an der Mengeder Straße wird schon wieder aufgerissen. Eine neue Stromleitung für die Regenbogen-Grundschule wird dort jetzt verlegt. Denn die bekommt einen Neubau. Und eine größere Schule bedeutet auch einen höheren Stromverbrauch.

Dass der so hoch werden würde, dass jetzt eine neue Stromtrasse direkt zum Trafohaus am Mengeder Amtshauspark gelegt werden muss, war dem Tiefbauamt aber erst bekannt, nachdem die Mengeder Straße im Zuge der Ortskernsanierung neu gepflastert worden war.

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Eine zuverlässige Bedarfsmessung für die Schule war während der pandemiebedingten Schließungen nicht möglich. Dafür müsse die Schule im Normalbetrieb arbeiten, erklärt Stadtpressesprecher Maximilian Löchter.

Als das Energieunternehmen Donetz den Stromverbrauch endlich messen konnte, war es zu spät, um die Stromtrasse bei der Ortskernsanierung gleich mitzuverlegen.

Auf der Mengeder Straße in Dortmund haben Bauarbeiter das neu verlegte Pflaster wieder aufgenommen und einen tiefen Graben für die Stromleitung gebuddelt.

Auf der Mengeder Straße haben Bauarbeiter das neu verlegte Pflaster wieder aufgenommen und einen tiefen Graben für die Stromleitung gebuddelt. © Uwe von Schirp

Sylvia Dettke, Fraktionssprecherin der SPD Mengede, findet das zwar ärgerlich, meint aber auch, dass man gegen den Einfluss, den Corona bei der Planung gespielt habe, nicht viel hätte tun können. „Man kann das verstehen. Die Schulen waren ja wirklich sehr lange zu“, sagt sie.

CDU wünscht sich bessere Planung

Andreas Flur, Fraktionsvorsitzender der Mengeder CDU, sieht das etwas anders. „Dass solche Planungen unglaublich schlecht abgestimmt werden, ist ein allgemeines Problem in Dortmund“, sagt er.

„Ich würde mir da wirklich eine bessere Gesamtplanung wünschen. Vor Baubeginn müsste man überlegen: Was gibt es in dem Bereich der Baustelle und wer braucht hier was? Und dann könnte man alles auf einmal erledigen.“

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Dafür, dass Bauarbeiten etwas länger dauern würden, hätten die meisten Mengeder nämlich durchaus Verständnis. Bei „wir sind gerade fertig, reißen jetzt aber alles wieder auf und verlegen die nächste Leitung“ höre es dann aber doch auf.

Ältere Menschen quälen sich durch die Baustelle

Jürgen Utecht, Fraktionssprecher der Mengeder Grünen, ist derselben Meinung. „Das Problem ist, dass die verschiedenen Ämter sich entweder gar nicht oder zumindest nicht mit gutem Ergebnis unterhalten“, sagt er. „Dass so ein Schulneubau Strom braucht, kann man eigentlich absehen.“

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Deshalb verstehe er nicht, dass man keine leeren Rohre in der Baustelle verlegt habe, um später Leitungen nachziehen zu können. Hätte man das getan, hätte nicht der ganze neue Bürgersteig dran glauben müsse.

„Das, was jetzt gemacht werde, verursacht vor allem Mehrkosten“, sagt Utecht. Und diese Kosten zahle am Ende über Steuern der Bürger. „Außerdem habe ich vorhin gesehen, wie sich die älteren Leute mit ihren Rollatoren jetzt erneut durch die Baustelle quälen müssen.“

Ortskernsanierung wertet Mengede auf

Trotz der Kritik an der holprigen Planung unterstützt Andreas Flur die Ortskernsanierung, die seit Dezember 2020 im Gange ist, aber. „Alles, was bisher fertig ist, ist schön geworden. Das wertet Mengede auf. Der Ort gewinnt sehr an Attraktivität“, sagt er.

Der Nachteil sei aber, dass man in Mengede – und zwar nicht nur an der Regenbogen-Grundschule, sondern egal, wo man hinfahre – Dauerbaustellen vorfinde. „Damit macht man den ganzen Ort tot“, sagt Flur.