Dauerregen in Dortmund trifft Landwirte hart Ernte in Gefahr - es gibt noch eine Hoffnung

Dauerregen bereitet vor allem den Landwirten große Probleme
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Das schlechte Wetter bereitet den Landwirten im Dortmunder Nordosten große Probleme. Eigentlich wäre momentan für einige Getreidesorten der Höhepunkt der Erntezeit, aber wegen des anhaltenden Regens ist das Abernten oft nur schwer oder gar nicht möglich - unter anderem, weil die Feuchtigkeit die Dreschmaschinen verklebt. Problem: Wenn das Getreide - das gilt besonders für Hafer - zu lange auf den Feldern steht, kann es ausrieseln. Das heißt: Die begehrten Körner lösen sich von den Ähren, fallen auf den Boden und sind von dort nicht mehr zu ernten.

Einer der Betroffenen ist Hans-Wilhelm Baukloh aus Holthausen. Hafer (8 ha), Roggen (10 ha) und Weizen (30 ha) stehen noch auf seinen Feldern. Gerste habe er gottseidank bereits abgeerntet. Problem beim Weizen sei, dass der Regen ihn auf den Boden drückte und er dann auskeimt. In diesem Zustand ist er nicht nur schlecht zu ernten, auch die Qualität sei nicht mehr so hoch. „Das bereitet uns schon Kopfzerbrechen“, sagt er.

Er und seine Kollegen blicken deshalb derzeit besonders oft auf die Wettervorhersage. Sollte es, wie angekündigt, tatsächlich ab dem Wochenende (5./6.8.) trockener werden, bestehe noch Hoffnung, dass in der nächsten Woche noch einiges abgeerntet werden könne. Allerdings müsse man dann erstmal sehen, wie die Bodenverhältnisse seien und ob man dann mit den schweren Maschinen über die Äcker fahren könne, ohne zu versinken. Vermutlich müsse man von dem Moment, an dem es trocken werde, noch zwei bis drei Tage warten.

Sicher, man könne versuchen, das Getreide feucht zu ernten. Aber dann müsse man es aufwendig und teuer trocknen. Verkaufen könne man es nur, wenn es einen Feuchtigkeitsanteil von maximal 15 Prozent habe. Der liege derzeit aber deutlich höher.

Vom Hafer konnte Baukloh bereits einiges abernten, aber das wirft neue Probleme auf. Das zurückgelassene Stroh liegt nass auf den Feldern und beginnt zu modern.

Bilder wie dieses wünschen sich derzeit die Landwirte. Leider macht der Regen die Ernte oft unmöglich.
Bilder wie dieses wünschen sich derzeit die Landwirte. Leider macht der Regen die Ernte oft unmöglich. © dpa

Was besondere Probleme bereitet, ist der Raps, der noch auf vielen Felder steht. Die Schoten können platzen und sind für die Ernte dann wertlos. Raps baue er selbst jedoch nicht an, so Baukloh.

Auch andere Unternehmen wie das Lohnunternehmen Bender in Brechten, der Hof Westecker in Derne oder der Hof Lüning in Lanstrop klagen über die aktuelle Situation. Silvia Lüning sagt: „Wir haben keine eigenen Dreschmaschinen, sind also auf Lohnunternehmen angewiesen. Aber sobald es trocken wird, wollen sicher alle Höfe ernten. Da möchte ich nicht in der Haut der Lohnunternehmer stecken, die sicherlich keinen Kunden enttäuschen wollen.“ Und Karl-Heinz Bender meint, die Gefahr bestehe, dass das nun geerntete Getreide keine Backqualität mehr habe und sich dann nur noch zum Verfüttern an die Tiere eigne. Das bestätigt auch Dirk Schulte-Uebbing aus Kemminghausen. Er baut auch Kürbisse an. Und für die sei viel Wasser geradezu ideal - Licht und Schatten.

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