Jede Menge Dreck und Schmutz lag vor dem Hexenlädchen im Dortmunder Süden. © privat

Neonazis in Dortmund

Rechte Flugblätter, Hetze und Urin - Vandalismus am „Hexenladen“

Die Hexe Minerva ist eine schillernde Erscheinung und sie zeigt klare Kante - gegen Nazis. Jetzt muss sie sich mit Einschüchterungen aus der rechten Szene auseinandersetzen.

Berghofen

, 24.09.2020 / Lesedauer: 3 min

Zu behaupten, dass es im Stadtbezirk Aplerbeck übermäßig rechte Tendenzen gibt, ist vermutlich etwas weit hergeholt. Bei den letzten Kommunalwahlen am 13. September kamen die Rechten lediglich auf 622 Stimmen - im gesamten Stadtbezirk.

Doch einige wenige scheinen seit den Wahlen diejenigen aufs Korn zu nehmen, die sich für ein buntes Miteinander einsetzen. Eine davon ist die Hexe Minerva. Eine Berghofer Institution, die lediglich einmal für sieben Jahre ihr Glück im Norden Deutschlands versuchte und nun wieder zurück in der Heimat ist.

Klares Statement gegen die rechten Gedanken

Ihr neues Lädchen, Hagazussas Hain - Schamanen Kunst & Hexenwerk, ist an der Berghofer Straße zu finden. Zu finden ist dort auch ein ganz klares Statement: „Bunt statt braun“ und „Berghofen nazifrei“ ist dort zu lesen. Etwas, was einigen Zeitgenossen scheinbar so gar nicht in den Kram passt.

Auch aufgrund dieses Schildes gibt es immer wieder Anfeindnungen. © Jörg Bauerfeld

Für das „Bunt statt Braun“-Schild gab es am Wahlsonntag, dem 13. September, schon jede Menge Dreck und Unrat für den Laden der Berghoferin. Der wurde nämlich regelrecht besudelt.

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Unbekannte pinkelten und spukten an den Eingangsbereich und hinterließen einen Haufen Flyer der Partei „Die Rechte“. „Mein Vermieter hatte mich darüber informiert“, so Minerva. „Die haben sogar auf ihre eigenen Flyer uriniert“, so die Ladenbesitzerin.

Eine gezielte Aktion gegen den Hexenladen

„In der weiteren Umgebung rund um mein Geschäft war sonst überhaupt nichts - nur bei mir“, sagt Minerva. Es war also eine gezielte Aktion gegen den „Hexenladen“. Es sei schon des Öfteren vorgekommen, dass Unbekannte auf die Schaufensterscheibe mit dem Schild „Bunt statt braun“ gespuckt hätten - aber so etwas sei noch nie vorgekommen, so die Berghoferin.

Zusammengeknüddelte Aufkleber lagen im Briefkasten. © Jörg Bauerfeld

Und die Probleme mit den Anfeindungen aus der rechten Ecke waren damit nicht vorbei. Am Mittwoch (23.9.) folgte die nächste Aktion. „Ich hatte von einer Bürgerin einen Aufkleber geschenkt bekommen. Berghofen nazifrei steht drauf“, so Minerva. „Über Facebook habe ich mich bedankt und um mehr von diesen Aufklebern gebeten.“

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Die gab es dann auch - zusammengeknüllt im Briefkasten. Eine oder mehrere Personen hatten sich die Mühe gemacht und solche Aufkleber, die schon an zahlreichen Orten an der Berghofer Straße aufgebracht worden waren, abzuknibbeln und in den Briefkasten vor dem Laden zu werfen. Auch Aufkleber mit der Aufschrift „Refugees welcome“ waren darunter.

In Berghofen setzt man ein klares Statement gegen Rechts. © Jörg Bauerfeld

Sie werde, so Minerva, sich nicht einschüchtern lassen. Auch, wenn die Personen auf ihrem Facebook-Account mitlesen würden. Und sie und die Nachbarn würden ab jetzt die Augen aufhalten nach auffälligen Gestalten.

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