
© Stephan Schütze
Reaktionen auf OB-Wahl: „Zum Glück nicht die Grünen-Marionette“
Reaktionen im Netz
Dortmund hat einen neuen Oberbürgermeister gewählt. Thomas Westphal hat sich knapp gegen Andreas Hollstein durchgesetzt. Das enge Ergebnis spiegelt sich auch in den Reaktionen im Netz wider.
Es war sichtlich knapp, doch am Ende setzte sich Thomas Westphal von der SPD mit 51,97 Prozent der Stimmen gegen CDU-Mann Andreas Hollstein durch. Somit bleibt auch nach 74 Jahren ein Sozialdemokrat im Chefsessel der Dortmunder Stadtverwaltung, der historische Wechsel ist ausgeblieben.
Doch wie das knappe Ergebnis vermuten lässt, sind auch die Stimmen im Netz relativ gespalten. Während die einen den Sieg Westphals feiern, sind die anderen enttäuscht, dass Hollstein knapp gescheitert ist.
Dortmund bleibt rot
“Dortmund war, ist und wird immer ROT bleiben," schreibt eine Facebook-Nutzerin. Ein Twitter-User meint: „Die DOWahl beweist: Eine SPD, die bis zum Ende kämpft und sich nicht abschreibt, wird immer gewinnen." Ein Dritter schreibt: „DORTMUND! BLEIBT! ROT!". Viele weitere Nutzer, ob bei Facebook oder Twitter, gratulieren Thomas Westphal zum Wahlsieg.
Die #DOWahl beweißt: Eine SPD, die bis zum Ende kämpft und sich nicht abschreibt, wird immer gewinnen.
— Michael Bertram (@MichaBertram) September 27, 2020
Glückwünsche gibt es auch von einem weiteren Twitter-User, der das Wahlergebnis insgesamt jedoch kritisch sieht: „Glückwunsch an Thomas Westphal! Aber wenn die SPD in Dortmund nur 52% gewinnt und sogar die Grünen bei der CDU mehr Übereinstimmung sehen, dann zeichnet das ein trauriges Bild von der Herzkammer der Sozialdemokratie."
Glückwunsch an Thomas #Westphal ! Aber wenn die #spd in #dortmund nur 52% gewinnt und sogar die Grünen bei der CDU mehr Übereinstimmung sehen, dann zeichnet das ein trauriges Bild von der Herzkammer der Sozialdemokratie.
— Klaus Niedermaier (@wortrisotto) September 27, 2020
Es gibt aber auch einige, die die knappe Niederlage der CDU bedauern. „Schade, wieder geht alles so weiter wie bisher. Wie immer und das schon seit Jahrzehnten und vermutlich die nächsten Jahrzehnte auch noch", heißt es zum Beispiel in einem Kommentar bei Instagram. „Nach 74 Jahren wäre ein Wechsel an der Stadtspitze gut gewesen", in einem anderen.
„5 Jahre weiter diesen Bleimantel namens SPD! Das hat Dortmund eigentlich nicht verdient. Aber das wir es nicht geschafft haben die Menschen zu mobilisieren ist sicher auch ein gutes Stück unsere Schuld," schreibt ein Facebook-Nutzer.
Roter Besenstiel würde auch gewählt werden
Ein Facebook-User schreibt zur erneuten Wahl eines SPD-Kandidaten: „Schon mein Berufsschullehrer sagte 1991, dass man in Dortmund auch einen roten Besenstiel vor dem Rathaus hinstellen könnte - der wird gewählt." Ein anderer sieht das genauso: „Es wird gewählt was rot ist in Dortmund, da kann man auch einen angemalten roten Besen hinstellen, der würde auch gewählt werden."
Einige heben jedoch auch hervor, dass die SPD trotz der Wahlempfehlung der Grünen, den CDU-Kandidaten Hollstein zu wählen, gewonnen hat. Manche sprechen sogar davon, dass schwarz-grün gescheitert sei.
Offenbar kam die Wahlempfehlung der Grünen auch bei einigen nicht so gut an: „Zum Glück nicht die Grünen-Marionette! Glückwunsch Herr Westphal und jetzt die Ärmel hochgekrempelt und die Stadt voranbringen," atmet ein Facebook-User auf. „Bin dann doch ziemlich glücklich, dass der kurzfristige power move der Grünen nicht aufgegangen ist," meint jemand bei Twitter.
Bin dann doch ziemlich glücklich, dass der kurzfristige power move der Grünen nicht aufgegangen ist. #DoWahl
— C. (@sacralo_) September 27, 2020
Geringe Wahlbeteiligung ist ein häufiges Thema
Sehr häufig wird aber auch die geringe Wahlbeteiligung kritisiert. Diese war zwar höher als bei der letzten Stichwahl 2014, dennoch ging nicht einmal ein Drittel der Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben (insgesamt 32,50 Prozent). „Ich finde, eine Wahlbeteiligung von nicht einmal 1/3 ist ein Armutszeugnis," schreibt ein Twitter-Nutzer.
Unabhängig vom Ergebnis: Ich finde, eine Wahlbeteiligung von nicht einmal 1/3 ist ein Armutszeugnis. #Dortmund.
— Prof. Dr. Guido Quelle (@guidoquelle) September 27, 2020
Eine andere kritisiert, dass die Wahl 2/3 der Bevölkerung nicht interessiert habe. „Circa 17% der Wähler reichen aus, um Oberbürgermeister zu werden. (...) Wer da noch von der ,Herzkammer‘ spricht, checkt gar nichts mehr."
Ca. 17% der Wähler reichen in #Dortmund aus um Oberbürgermeister zu werden.
— Rosa 1918 (@RKLT1918) September 27, 2020
2/3 der Bevölkerung hat es nicht interessiert.
Wer da noch von ner "Herzkammer" spricht checkt garnichts mehr.#Kommunalwahl2020 #DOwahl pic.twitter.com/4Wud0I8B77
1995er Jahrgang, in Bochum geboren. Seit 2016 bei den Ruhr Nachrichten. Von da an verschiedene Abteilungen durchlaufen. Mittlerweile überwiegend in der Dortmunder Lokalredaktion aktiv.