Die Anwohner der Bergstraße in Eving und Lindenhorst beklagen sich schon lange über den Verkehr in ihrer Straße. Der habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, sagen beispielsweise Lisa und Klaus Kurek. Folge seien eine erhöhte Luftverschmutzung und ein Lärm, der kaum noch zu ertragen sei.
Auch im Lärmkataster der Stadt Dortmund sei das mit einer Farbe hinterlegt, die auf eine erhöhte Belastung hinweise. Hinzu kommen Raser („die fahren hier jede Nacht ihre Rennen“) und laute Sattelschlepper in einer Straße, die für Lkw gesperrt ist und die aufgrund ihrer geringen Breite gar nicht für solche Fahrzeuge ausgelegt ist.
Möglicherweise sei das nahe Ikea-Lager der Grund für die Mehrbelastung, mutmaßt Klaus Kurek. In der August-Sitzung der Bezirksvertretung Eving machte er seinem Ärger Luft. Wenn nicht bald etwas passiere - zum Beispiel die Herabsetzung der Maximalgeschwindigkeit auf Tempo 30 -, werde er sich gemeinsam mit dem Verein IG BergAuf, dessen Mitglied er ist, schärfere Protestaktionen überlegen. „Unsere Sorge ist einfach zu groß“, sagt Klaus Kurek, „unsere Enkelkinder lassen wir schon lange nicht mehr allein zum Spielplatz.“

In der Bezirksvertretung Eving findet Kurek zumindest in der SPD-Fraktion Zustimmung für seine Forderung nach Tempo 30. Bezirksbürgermeister Oliver Stens erklärte, das Gremium bemühe sich, die Bergstraße aus dem Vorbehaltsstraßennetz streichen zu lassen. Dazu zählen Straßen, über die alle Kfz-Verkehre abgewickelt werden sollen, die über die reine Erschließungsfunktion der anliegenden Nutzungen hinausgehen. Auf solchen Straßen gilt in aller Regel Tempo 50.
Bereits im Juni 2019 hatte die Bezirksvertretung auf Antrag der SPD-Fraktion beantragt, die Bergstraße aus diesem Netz zu nehmen und Tempo 30 zu veranlassen. Folgende Begründungen hatte die SPD-Fraktionsvorsitzende Gabi Hammacher zusätzlich zu den oben bereits erwähnten aufgeführt:
- rücksichtsloses Verhalten von Autofahrern
- zu schmale Fahrradschutzstreifen
- zugeparkte Fahrradschutzstreifen
- zu schmale Gehwege
Mehrere Analysen und Umfragen hätten ergeben, dass sich die Bürger unter anderem eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 auf der Bergstraße wünschen. Das deckt sich mit einer Unterschriftenaktion der Kureks. Es habe in der gesamten Straße lediglich einen einzigen Anwohner gegeben, der nicht unterschrieben habe, sagen sie.
Im September 2020 hatte der damalige Planungsdezernent Ludger Wilde den Evingern Hoffnung gemacht, dass die Straße bei einer Überarbeitung des Vorbehaltsnetzes vermutlich nicht mehr darin vorkommen werde. Das jedoch ist nun auch schon wieder drei Jahre her. Das Ergebnis der Überarbeitung steht noch aus.
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