Ein Großangriff der islamistischen Hamas erschüttert Israel. Mindestens 500 Menschen sind bei Raketenangriffen am Samstag (7.10.) ums Leben gekommen. Premier Netanjahu sagt: „Wir sind im Krieg.“
Nach Informationen unserer Redaktion sind derzeit auch 15 Jugendliche aus Dortmund in Israel, und zwar im Rahmen des Austauschprogramms „Building Bridges“ (zu Deutsch: Brücken bauen). Das Programm wird seit vielen Jahren von der Auslandsgesellschaft mit Sitz in Dortmund durchgeführt. Der Präsident Klaus Wegener bestätigt am Abend gegenüber unserer Redaktion, dass 15 Jugendliche aus unterschiedlichen Dortmunder Schulen derzeit in Israel sind. „Sie mussten schon die vergangene Nacht in Luftschutzräumen verbringen.“
Ziel: Weg aus Israel
Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich den gesamten Samstag darum bemüht, einen Weg zu finden, um die Jugendlichen schnellstmöglich und sicher aus Israel zu bringen. „Am Morgen sagten uns die Mitarbeiter vor Ort: Es geht nicht mehr. Helft uns, wir brauchen einen Flug“, so Wegener.
Die Schüler sind im Großraum Tel Aviv und der Dortmunder Partnerstadt Netanja in Gastfamilien untergebracht. Solch eine Gefahrenlage habe Wegener in all den Jahren, die es das Programm gibt und der Austausch stattfindet, nicht erlebt.
Die Jugendlichen hätten noch eine weitere Woche in ihren Gastfamilien verbringen sollen. Nun werden sie nach einer Woche zurückkommen. „Meine Mitarbeiter haben alle Hebel in Bewegung gesetzt. Ich bin sehr stolz auf sie“, sagt Klaus Wegener.
Zwei große Probleme beschäftigten die Auslandsgesellschaft am Samstag bei dem Versuch, die Jugendlichen so schnell wie möglich aus Israel zu bekommen. Zum einen haben fast alle Airlines ihre Flüge von und nach Israel gestrichen. Zum anderen war die Frage, wie die Schüler zum Flughafen kommen. „Denn eigentlich sollen alle Menschen in ihren Häusern bleiben, es herrscht derzeit Kriegsrecht“, sagt Wegener.
Flug nach Istanbul
Die Mitarbeiterinnen in Israel lösten das zweite Problem. Ein Shuttle-Service wird sie und die 15 Jugendlichen einsammeln und zum Flughafen in Tel Aviv bringen – allerdings erst am Sonntag um die Mittagszeit. Denn der Flug starte erst am Sonntagabend. Da die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen angesichts der Lage sehr hoch seien, wolle man die Gruppe frühzeitig dorthin bringen.
Am Abend bringt ein Flugzeug von Turkish Airlines die Dortmunder dann nach Istanbul. Erst am nächsten Morgen soll es von dort weiter nach Düsseldorf gehen. Montagmorgen gegen 9 Uhr soll die Maschine dann landen, so Wegener.
Mit dabei sind immer zwei Mitarbeiterinnen, die sich um die Jugendlichen kümmern.
Am Sonntag hätte eine zweite Studienreise nach Israel beginnen sollen. Gemeinsam mit den Teilnehmern habe man diese abgesagt, so der Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft, Marc Frese.
Ein drittes Reiseprogramm seitens der Auslandsgesellschaft war für den 16.11. nach Israel geplant. Ob man das durchführe, wolle man Anfang kommender Woche mit Blick auf die Vorgaben des Auswärtigen Amtes beraten, sagt Geschäftsführer Marc Frese. Außenministerin Annalena Baerbock und damit das Auswärtige Amt raten derzeit (Stand: 7.10.) dringend von Reisen nach Israel und die Region ab.
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