
© Stadt Dortmund
Radschnellweg Ruhr: Erstes Dortmunder Teilstück entsteht ab Herbst 2019 im Kreuzviertel
Radverkehr
Der Radschnellweg Ruhr kommt in Dortmund nur schrittweise voran. Ab Herbst soll der erste Abschnitt als Fahrradstraße im Kreuzviertel entstehen. Ein Teil der Sonnenstraße muss länger warten.
In Essen und Mülheim kann man schon seit November 2015 auf einem knapp elf Kilometer langen Teilstück des Radschnellwegs Ruhr (RS1) fahren, der als komfortabler Radweg quer durch das gesamte Ruhrgebiet führen soll. In Dortmund müssen sich Radfahrer noch etwas gedulden. Wohl erst in gut einem Jahr kann man hier auf einem ersten Teilstück der RS1-Route fahren – und das auch nur auf einer Strecke von knapp einem Kilometer.
Dass es in Dortmund etwas länger dauern würde, die Radschnellweg-Pläne umzusetzen, war von vorneherein klar. Denn während in Essen und Mülheim alte Bahntrassen für den Weg durch dicht bebautes Gebiet nutzen konnte, müssen hier erst Trasse geschaffen – und sogar dicht bebaute Wohngebiete durchquert werden.
Genau in einem solchen Bereich, nämlich im Kreuzviertel, soll aber der Anfang bei der Realisierung der Schnellweg-Pläne gemacht werden. Geplant ist, wie berichtet, die Große-Heimstraße und die Sonnenstraße in Fahrradstraßen umzuwandeln. Autos dürfen dann zwar weiter fahren, Radler haben allerdings Vorfahrt.
Vorfahrt für Radfahrer
Auch Parkbuchten am Straßenrand soll es weiterhin geben. Wichtigste Voraussetzung, um die Radschnellweg-Anforderungen zu erfüllen, ist allerdings, dass das Parken in zweiter Reihe nicht mehr toleriert wird.
Auch wenn sich der Umbau-Aufwand dabei in Grenzen hält, kommen die Planer bei der Realisierung der Pläne nicht so schnell voran, wie gewünscht – und auch nur in kleinen Schritten. Ein erster Bauabschnitt soll nun vom Südwestfriedhof durch die Große Heimstraße in die Sonnenstraße und dort zunächst bis zur Ecke Arneckestraße führen – also bis kurz hinter der Möllerbrücke. Erst 2020 soll es dann in Richtung Hohe Straße und Ruhrallee weitergehen, kündigt der städtische Verkehrsplaner Winfried Sagolla an.
Die Gründe: Die Planung ist hier deutlich aufwendiger, auch mit Blick auf die neu anzuordnenden Parkplätze. Außerdem muss hier DEW21 auch noch eine Fernwärme-Leitung erneuern. Da macht es Sinn, erst danach die Straßenoberfläche zu erneuern. Für die Überquerung von Hoher Straße und Ruhrallee müssen außerdem noch Ampeln installiert werden.
Neue Brücken brauchen Zeit
Denn bis für den Radschnellweg eigene Brücken entlang der S-Bahn-Trasse geschaffen werden, werden noch einige Jahre vergehen. In diesem Jahr sollen dazu Gestaltungswettbewerbe auf den Weg gebracht werden – ebenso wie Aufträge an Ingenieurbüros, die den Radschnellweg auf freien Strecken in Dortmund planen. Dazu hat die Stadt eine Planungsvereinbarung mit Straßen.NRW geschlossen.
Fast beendet ist die Ausführungsplanung für den ersten Bauabschnitt im Kreuzviertel. Vor der Sommerpause kann der Rat über den Baubeschluss entscheiden, kündigt Sagolla an. Auch der Bewilligungsbescheid für Fördermittel soll bis dahin vorliegen. Nach der Ausschreibung der Arbeiten im Sommer, könnte dann im Herbst mit dem Umbau begonnen werden.
Geringer Umbaubedarf
Umbaubedarf gibt es vor allem zwischen Kreuzstraße und Essener Straße und am Übergang zur Sonnenstraße, wo die bisherige Aufpflasterung verschwinden wird. Die Strecke des Radschnellwegs wird hier zur abknickenden Vorfahrt.
Über die Lindemannstraße geht es dann mit Hilfe der schon vorhandenen Ampel. Ohne Kompromisse zu den Vorgaben des eigentlich kreuzungsfreien Radschnellwegs wird es im dicht bebauten Kreuzviertel nicht gehen.
Das ist der Radschnellweg Ruhr
- Der Radschnellweg Ruhr (RS 1) soll über eine Strecke von insgesamt 101 Kilometer von Duisburg nach Hamm quer durch das Ruhrgebiet führen.
- Etwa 24 Kilometer liegen auf Dortmunder Stadtgebiet. Dabei sollen knapp 6 Kilometer Radwege, 8 Brücken und 6 Rampen neu gebaut werden.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
