Chico ist raus bei „Promis unter Palmen“. Der Lottomillionär aus Dortmund, der mit bürgerlichem Namen Kürsat Yildirim heißt, musste das Sat.1-Reality-Format in Folge sechs verlassen. Nicht etwa, weil Chicos Mitbewohner wie sonst am Ende jeder Folge so entschieden hätten. Nein, der Sender selbst schmiss Chico aus der Villa am Strand von Thailand.
Der Vorwurf: Chico soll Mitspielerin Lisha Savage sexuelle Gewalt angedroht haben. „Du musst die Villa jetzt und sofort verlassen“, vermeldet die Produktion über Lautsprecher. „Gewalt bleibt Gewalt. Das tolerieren wir nicht. Schon gar nicht in einem sexuellen Zusammenhang.“
Am Montag (24. März) wurde die Folge, die online bereits ab dem 17. März über den Streaming-Dienst Joyn+ verfügbar war, offiziell ausgestrahlt. Darauf folgte live im Fernsehen „Promis unter Palmen – Die Late Night Show“, in der die Kandidaten, die das Format jüngst verlassen mussten, interviewt werden.
Neben Chico war das in dieser Woche Iris Klein, ihres Zeichens die Mutter von Reality-TV-Star Daniela Katzenberger. Kaum fünf Minuten sitzt sie im Studio, schon lenkt Moderator Jochen Mendel das Gespräch auf Chicos „unrühmlichen Abschied“. Die Szene, die Chicos Aus bei „Promis und Palmen“ besiegelte, wird noch einmal gezeigt.
Die Anwesenden sind sich einig: Chico musste zu Recht gehen. Sein Verhalten sei „unter der untersten Schublade“ gewesen, findet Iris Klein. Das sieht auch Chico ein. „Ich schäme mich. Es war so dünnes Eis, ich bin ausgerutscht und auf die Schnauze geflogen“, beteuert er im Interview, das der Sender unmittelbar nach seinem Ausscheiden in Thailand aufgenommen hat, und gibt sich einsichtig. „Ich muss an mir arbeiten. Ich habe einen riesengroßen Fehler gemacht. Dafür entschuldige ich mich von ganzem Herzen.“
Gleichsam betont er: „Alisha hat mich vom Feinsten beleidigt. Das hat mich so mitgenommen. Sie ist zu weit gegangen.“ Dass die Youtuberin Lisha heißt und nicht Alisha, ignoriert der Lottomillionär im Interview ebenso konsequent wie bereits in der Show.

Zwei Werbepausen haben die Zuschauer Zeit, das Gesagte zu verarbeiten, ehe Chico, der zurzeit mit seiner neuen Freundin Urlaub in Thailand macht, live ins Studio zugeschaltet wird. „Normalerweise bin ich der Allerletzte, der mit einer Frau so redet“, sagt er. Er habe während der Dreharbeiten am Strand jedoch keine Chance gehabt, dem Streit mit Lisha zu entfliehen. „Sie beleidigt und beleidigt. Und bei mir sind die Sicherungen geplatzt. Es tut mir leid.“
Er sei nicht frauenfeindlich. „Ich liebe Frauen. Ich gehe ins Knie vor Frauen“, betont er – und kritisiert den Sender. Die Produktion hätte früher einschreiten müssen, um zur Deeskalation beizutragen. Er werde künftig nicht mehr in Reality-Formaten auftreten, sagt Chico. „Das ist nicht mein Zuhause.“
„Das ist einfach sein Dortmunder Slang“
Es war das erste Mal, dass Chico sich selbst zu den Vorwürfen im Fernsehen äußerte, seit die Dreharbeiten für „Promis unter Palmen“ abgeschlossen waren. Vergangene Woche sprach noch sein Manager Patrick Schillgalies für ihn. „Chico hätte so nicht reagieren dürfen. Das war nicht okay und das weiß er auch.“
Den Vorwurf, dass Chico Lisha sexuelle Gewalt angedroht haben soll, wies Schillgalies auch dann schon zurück. „Das ist einfach sein Dortmunder Slang. Er versucht seit Langem, sich diese Wortwahl abzugewöhnen, aber in stressigen Situationen kommt das manchmal raus.“
Eine ähnliche Aussage hatte Schillgalies bereits ein paar Tage zuvor getroffen, nachdem öffentlich geworden war, dass Chicos Ex-Freundin Candice Newgas den Lottomillionär wegen Beleidigung angezeigt hatte.
Lisha Savage teilt via Instagram gegen Chico aus
Und was sagt Lisha? Gar nichts. Sie schreibt nur – in ihrer Story auf Instagram. „Menschen, die der Meinung sind, es wäre okay, einer Frau sexuelle Gewalt anzudrohen, sind für mich der größte Abschaum auf Erden“, heißt es auf ihrem Profil. Chico solle dankbar sein, dass der Sender sein Fehlverhalten nicht ausgestrahlt habe. „Von sexuellen Übergriffen auf Frauen im Haus, lauten Fantasien einer Vergewaltigung seiner Bettnachbarin bis zu ekelhaft homophoben Aussagen.“
Diese Worte erreichen Chico jedoch nicht. Der 44-Jährige folgt Lisha Savage nämlich nicht auf Instagram. Wohl aber registriert er, dass die Youtuberin sich über Social Media zu „Promis unter Palmen“ äußert. „Ich lasse mich auf so etwas nicht mehr ein“, sagt er gegenüber unserer Redaktion. „Ich habe mich schon sehr oft entschuldigt und die Konsequenzen muss ich ausbaden. Aber jetzt ist auch gut. Ich habe kein Interesse an einem Insta-Krieg.“
Der Dortmunder kritisiert, dass sich das Format nur auf den Stress konzentriere. Dass schöne Momente in der Villa, wie etwa Chicos Geburtstagsfeier, nicht im Fernsehen gezeigt wurden, „finde ich blöd“. Auch deshalb schließt er Reality-Formate künftig für sich aus. „Da genieße ich lieber mein normales Leben mit meinen Leuten.“
Dieser Artikel erschien ursprünglich in der Nacht vom 25. März unmittelbar nach der Ausstrahlung von „Promis unter Palmen – Die Late Night Show“. Wir haben ihn nun um aktuelle Aussagen ergänzt.