Nachdem in Köln bei zahlreichen Pflegern das Coronavirus nachgewiesen wurde, werden präventive Tests auch in Dortmund kontrovers diskutiert. © picture alliance/dpa
Coronavirus
Präventiv-Test bei Dortmunder Pflegern? Erschreckendes Ergebnis in Köln
Eine Anti-Corona-Maßnahme in Köln förderte Erschreckendes zutage – und löst eine Kontroverse aus. Was denken die Dortmunder Senioren-Einrichtungen über vorsorgliche Tests bei Pflegern?
Ist es sinnvoll, das Personal in Altenheimen vorsorglich auf das Coronavirus zu testen? Ohne, dass die betreffenden Personen unter dem konkreten Verdacht einer Infizierung stehen?
In Köln geschieht das derzeit. Wie die Rheinische Post berichtet, wurden in der Dom-Stadt mindestens 69 Pflegekräfte ohne erkennbare Symptome positiv getestet. Kritik gibt es dazu jedoch aus Düsseldorf.
„Die Pflegekraft, die heute negativ getestet wurde, kann zwei Tage später infiziert sein. Ein solches Ergebnis ist immer nur eine Momentaufnahme und müsste, um wenigstens teilweise effektiv zu sein, ständig wiederholt werden“, wird der Sprecher der Düsseldorfer Wohlfahrtsverbände und Caritas-Chef Henric Peeters in der Rheinischen Post zitiert.
Auch in Dortmund ein kontroverses Thema
In Dortmund sind die Meinungen zu den vorsorglichen Tests ebenfalls kontrovers. Martin Kaiser, Geschäftsführer der acht städtischen Pflegeheime, hat eine ähnliche Auffassung wie sie aus der Landeshauptstadt zu hören ist. „Die Aussagekraft von solchen Tests ist zweifelhaft“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion am Freitag (24.4.).
„Die Tests sagen nichts über den permanenten Zustand aus“, meint er. Die Ergebnisse der Schnelltests seien nicht aussagekräftig. Die Getesteten könnten sich leicht infizieren, während man auf das „richtige“ Testergebnis warte.
„Mir erschließt sich die Sinnhaftigkeit nicht“, sagt Kaiser. „Die Tests suggerieren eine Sicherheit, die es nicht gibt.“
Mit besseren Schnelltests vielleicht eine Option
Auch die Dortmunder Caritas steht vorsorglichen Testungen des Personals kritisch gegenüber. „Wir teilen die Auffassung von Henric Peeters. Tatsächlich ist das Ergebnis einer solchen Reihentestung nur eine Momentaufnahme und gibt nicht viel Sicherheit“, teilt Caritas-Sprecherin Sarah von Borzestowski auf Anfrage mit.
„Sollten in Zukunft sichere Schnelltests verfügbar sein, die das Ergebnis umgehend zuverlässig anzeigen, wäre das eventuell mal eine Option“, meint sie aber auch. Die Caritas ist Träger von fünf Alten- bzw. Pflegeheimen in Dortmund.
Awo für so viele Tests, wie möglich
Vom Dortmunder Unterbezirk der Arbeiterwohlfahrt (Awo) ist anderes zu hören: „Wir sind auch bezirksweit dafür, so viel zu testen, wie möglich“, so Sprecherin Cordula von Koenen. Die Awo betreibt in Dortmund eine Senioren-Wohnstätte in Eving und hat darüber hinaus vier weitere Tagespflege-Einrichtungen.
Im Dortmunder Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gebe es intern unterschiedliche Auffassungen. „Wir führen Gespräche darüber, sind aber noch zu keinem Ergebnis gekommen“, sagt Sprecher Klaas Pütschneider. Das DRK ist Träger eines Altenzentrums in Lüdgendortmund.
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