Pornografie unter Kindern Vorsicht vor digitalen Gefahren - was die Polizei Dortmund Eltern rät

Pornografie unter Kindern: Polizei warnt Familien vor digitalen Gefahren
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An einer Grundschule in Dortmund gibt es derzeit Ermittlungen der Polizei Dortmund. Auf dem Smartphone eines Schülers (9) der Widey Grundschule im Stadtteil Kirchlinde ist kinderpornografisches Material aufgetaucht. Der Fall ist am Donnerstag (13.3.) publik geworden.

Das Material soll dem 9-Jährigen von einer Mitschülerin zugesendet worden sein. Wer Urheber des Videos ist und woher es genau kam, ist jetzt Gegenstand von Ermittlungen.

Die Verbreitung von Kinderpornografie oder anderen expliziten Inhalten über Chats von Kindern und Jugendlichen war in den vergangenen Jahren ein wachsendes Problem.

In der am Mittwoch (12.3.) vorgestellten polizeilichen Kriminalstatistik war allerdings erstmals seit längerer Zeit wieder ein Rückgang der angezeigten Straftaten in diesem Bereich festgestellt worden.

Polizei Dortmund hatte schon im August 2024 Hinweise gegeben

Dennoch: Bereits im August 2024 hatte die Polizei Dortmund in einer Pressemitteilung vor dem Problem gewarnt. Kinder und Jugendliche seien in der digitalen Welt Gefahren ausgesetzt, warnte die Behörde schon hier. Insbesondere der Kontakt zu Unbekannten im Internet könne zu Erfahrungen mit digitaler und sexualisierter Gewalt führen. Wie die Polizei im August berichtete, werde der Bereich als Schwerpunktthema des Polizeipräsidiums behandelt.

Die Polizei hob da hervor, dass vor allem im Umgang mit Social Media und Messengern viele Gefahren lauern. Kinder und Jugendliche tauschen demnach gelegentlich selbst unbewusst kinder- und jugendgefährdende Inhalte aus, ohne die möglichen strafrechtlichen Konsequenzen zu bedenken. Eltern, Schulen und das Umfeld seien gefordert, Unterstützung und Anleitung zu bieten.

Kinderpornografie unter Minderjährigen

Im Hinblick auf die Themen Sexting, Sextortion und Cybergrooming gab die Polizei grundlegende Informationen: Sexting – der Austausch intimer Nachrichten – könne, wenn einvernehmlich und ab 14 Jahren, Teil des Erwachsenwerdens sein. Dennoch sei dieses Verhalten nicht ohne Risiko.

Die Polizei warnte vor den Gefahren, die entstehen können, wenn solche Inhalte ohne Zustimmung weiterverbreitet werden. Auch Rache könne ein Motiv sein. Die Bilder und Videos werden dann kopiert und unkontrolliert veröffentlicht. Entsprechende Nacktbilder fallen unter den Tatbestand der Kinderpornografie. Auch das Versenden von Erwachsenenpornografie an Minderjährige sei grundsätzlich verboten.

Sextortion, eine Form der sexuellen Erpressung, und Cybergrooming, die Anbahnung sexueller Kontakte zu Minderjährigen über das Internet, werden als ernstzunehmende Phänomene beschrieben. Täter nutzen die Anonymität des Internets, um das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen zu gewinnen und sie zu sexuellen Handlungen zu verleiten. „Anschließend fordern sie von dem Opfer Geld und drohen, andernfalls das von ihnen erstellte Video oder Bild im Internet zu veröffentlichen“, warnte die Polizei.

Die Behörde unterstrich in ihrer Mitteilung von 2024 die Wichtigkeit von Präventionsarbeit und Aufklärung. Kinder und Jugendliche sollten lernen, die Risiken im Internet zu erkennen und verantwortungsbewusst damit umzugehen. Warnsignale in Chats, wie geheim zu haltende Kommunikation oder Aufforderungen zu Nacktaufnahmen, sollten ernst genommen werden.

Was die Polizei den Eltern rät

Abschließend appellierte die Polizei Dortmund: Inhalte, die sexualisierte Gewalt an Kindern zeigen, dürfen niemals geteilt oder weitergeleitet werden. Bei Verdachtsfällen sollten Betroffene nicht zögern, die Polizei zu kontaktieren und Strafanzeige zu erstatten.

Eltern wird geraten, im Dialog mit ihren Kindern zu bleiben und auf Verhaltensänderungen zu achten, um frühzeitig eingreifen zu können. Weitere Informationen gibt es im Internet unter dortmund.polizei.nrw

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist in einer ersten Version bereits am 10.8.2024 erschienen. Da es den aktuellen Fall an der Widey Grundschule gibt und die Warnungen und Hinweise der Polizei weiter aktuell sind, haben wir uns dazu entschieden, den Text zu aktualisieren und neu zu veröffentlichen.