Polizeischüsse

Polizistin schoss Einbrecher in Dortmund in den Kiefer: Konsequenzen für die Beamtin?

Zwei Schüsse hatte die Dortmunder Polizei bei einem Einbruchs-Einsatz abgegeben. Ein Einbrecher wurde schwer verletzt. Nun gibt es Neuigkeiten zu dem Verfahren gegen eine beteiligte Beamtin.

Dortmund

, 27.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Vor drei Monaten gaben Polizeibeamte bei einem Einbruch in einem Brackeler Gewerbegebiet Schüsse ab. Dabei ist einer der Einbrecher, ein 24-jähriger Mann, schwer verletzt worden. Die Ermittlungen zur Schussabgabe hatte das Polizeipräsidium Recklinghausen übernommen. Was ist daraus geworden?

Polizisten hatten sich in Dortmund-Brackel auf die Lauer gelegt

Rückblick auf den Vorfall: Am 26. Juni, einem Sonntagabend, waren insgesamt drei Männer in eine Metallverarbeitungsfirma in der Oberste-Willms-Straße eingebrochen. Offenbar hatten sie dort vorher Diebesgut bereitgestellt, das sie am Abend abholen wollten. Mitarbeitern der Firma sei das zuvor aufgefallen, deshalb hatten sich Polizeibeamte auf die Lauer gelegt, um die drei Männer bei ihrem Diebeszug zu stellen, teilt Staatsanwalt Henner Kruse mit.

Als die Tatverdächtigen in die Halle einbrachen, habe die Polizei sich zu erkennen gegeben und die Männer aufgefordert, sich auf den Boden zu legen. Daraufhin seien die Einbrecher weggerannt, einer von ihnen auf eine Polizistin zu. Aus Zeugenaussagen geht hervor, dass die Beamtin den Einbrecher aufgefordert habe, stehenzubleiben. Außerdem habe sie den Gebrauch der Schusswaffe angedroht.

Der 24-Jährige sei aber weiter auf die Beamtin zugelaufen, habe sie am Arm berührt und nach Aussage der Polizistin versucht, sie herumzureißen. DNA-Analysen würden diese Aussage stützen, sagt Staatsanwalt Kruse.

In dieser Situation gab die Polizistin einen Schuss aus ihrer Dienstwaffe ab.

Schuss traf Einbrecher in den Kiefer

Das Projektil traf den Einbrecher im Kieferbereich und verletzte ihn schwer. Lebensgefahr habe aber nicht bestanden, hieß es in einer ersten gemeinsamen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Dortmund, des Polizeipräsidiums Recklinghausen und der Polizei Dortmund vom 27. Juni.

Nun gibt es einen neuen Stand: Man sei zu der Erkenntnis gekommen, dass die Schussabgabe durch Notwehr gerechtfertigt gewesen sei, teilt Staatsanwalt Henner Kruse auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren nun eingestellt. Lange hatte die Staatsanwaltschaft keine näheren Details zum Fall genannt, da noch Zeugenaussagen gefehlt hatten.

Ob der Mann in irgendeiner Form bewaffnet gewesen sei, wisse man nicht, sagt Kruse. Auch für die Polizeibeamten sei das schwierig einzuschätzen gewesen. Die Halle sei nur schlecht beleuchtet gewesen.

Bevor die Polizeibeamtin schoss, hatte sich ein Schuss aus der Dienstwaffe eines Kollegen gelöst. Dieser sei aber nicht gezielt abgeben worden und habe sich wohl versehentlich beim Ziehen der Waffe gelöst, sagt Henner Kruse. Durch diesen Schuss sei niemand verletzt worden.

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